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Al Wheeler und die Verführerin

Al Wheeler und die Verführerin

Titel: Al Wheeler und die Verführerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einfach eine Wolke, Mom: Wir sind seit
heute verheiratet!«
    Eine Weile hatte ich den
Eindruck, Mrs. Geoffrey Summers befinde sich in Trance. Mit geschlossenen Augen
stand sie da, wie erstarrt. »Das ist nicht wahr«, flüsterte sie schließlich, »-es
kann nicht wahr sein.«
    »Ich habe die Heiratsurkunde in
der Tasche«, sagte Rickie Willis plötzlich. »Sie können sie ja durchleuchten
lassen.«
    »Nimm’s nicht so tragisch, Mom
— statt eine Tochter zu verlieren, hast du jetzt noch einen Sohn dazu. Rickie!
Nicht wahr?«
    »Gib deiner neuen Mama einen
dicken Kuß, Liebling«, sagte sie fröhlich. »Ich weiß, ihr werdet euch prima
verstehen — richtige Freunde sein — klar!«
    Mrs. Summers hatte ihre Augen
wieder geöffnet, ich sah ihren merkwürdig abwesenden Blick, und zum zweiten
Male seit unserer Bekanntschaft konnte ich sie noch gerade rechtzeitig mit meinen
Armen auffangen. Es wurde allmählich langweilig. Ich setzte sie in einen
Lehnstuhl und überließ sie Ilona Brent.
    Hillary Summers ging mit
bleichem Gesicht zu Rickie Willis. »Ich möchte die Urkunde sehen.«
    »Wer sind Sie denn?« knurrte
Rickie.
    »Das ist dein Onkel Hillary,
Süßer«, sagte Angela. »Sei nicht unwirsch zu ihm, sonst fängt er womöglich an
zu weinen. Er ist so empfindsam — es kommt wohl davon, daß er sich soviel um
das Wohlergehen der höheren Mädchenschulen kümmert.«
    Rickie zog das Dokument aus
seiner Tasche und überreichte es Mister Summers. Hillary warf einen Blick
darauf und gab es an Ilona Brent weiter.
    »Ist das echt?«
    Ilona musterte es einen
Augenblick und schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht ganz sicher — man muß es
nachprüfen«, sagte sie. »Außerdem dürfte sie ihr Alter falsch angegeben haben.
In Nevada muß man genau wie hier achtzehn sein, um ohne Erlaubnis des
Erziehungsberechtigten heiraten zu können.«
    »Dann ist es doch ungültig?«
fragte Hillary.
    »Aus dem Stegreif weiß ich das
nicht, das hängt von den gesetzlichen Bestimmungen in Nevada ab — ob sie
vorsehen, daß die Eheschließung in so einem Fall ungültig ist.«
    Mit einem lauten, grunzenden
Räuspern lenkte Lavers die Aufmerksamkeit auf sich. Es war auch höchste Zeit.
»Die Gültigkeit ihrer Eheschließung geht mich nichts an — was mich angeht, ist
die Aufklärung eines Mordfalls. Oder haben Sie den inzwischen vergessen?«
    »Sie hatten die beiden zwei
Stunden in Ihrer Hand, Sheriff«, antwortete Ilona scharf. »Ist die Einvernahme
noch nicht beendet?«
    »Ich habe noch nicht mal damit
angefangen«, sagte Lavers. »Nachdem jetzt das rührende Familientreffen beendet
ist, ersuche ich Sie drei, das Büro zu verlassen, damit ich mich um meine
Angelegenheiten kümmern kann.«
    Mrs. Summers mußte die
Widerstandskraft eines Ochsen besitzen. Sie saß aufrecht in ihrem Stuhl und
schob Miß Brents stützenden Arm ungeduldig beiseite. »Das ist, glaube ich, eine
ausgezeichnete Idee«, sagte sie völlig beherrscht. »Wir sollten Sheriff Lavers
nicht länger von seinen Pflichten abhalten, nachdem es ihn soviel Zeit gekostet
hat, sich darauf zu besinnen. Wir gehen sofort!«
    Ilona zögerte einen Augenblick.
»Sie wollen doch, daß ich Angelas Interessen wahrnehme?«
    »Ich wünsche nichts
dergleichen«, sagte Mrs. Summers scharf. »Sie hat sich allein in die Tinte
gesetzt, soll sie sehen, wie sie wieder rauskommt.« Sie raffte den blauen Nerz
um ihre Schultern und stand auf. »Es dürfte Ihnen genauso klar sein wie mir,
Ilona. Sobald ihm«, sie nickte in Rickies Richtung, »klargeworden war, daß Marvin
sie aufgefischt hatte, mußte er eine Verzweiflungstat begehen. So brachte er
ihn um, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann hat er Angela in der Panik nach
Nevada geschleppt und sie geheiratet. Damit schlug er zwei Fliegen mit einer
Klappe, verstehen Sie? Jeder weiß, daß eine Frau nicht gegen ihren Ehemann
aussagen kann, und zugleich hat er es uns noch schwerer gemacht, ihn
loszuwerden.«
    »Haben Sie den Verstand
verloren?« Rickie blinzelte sie an. »Worauf wollen Sie hinaus? So wie Sie mit
Angela reden, habe ich den Eindruck, Sie sind froh, sie auf die Tour
loszuwerden!«
    »Wenn Sie nur eine Sekunde
glauben, Sie könnten mich erpressen«, zischte Mrs. Summers giftig, »dann irren
Sie sich gewaltig, Mister sowieso, oder wie Sie heißen! Um Sie loszuwerden, brauche ich nicht einmal meinen kleinen Finger zu heben, da die
Gerichte das für mich besorgen werden. Sie werden für den Mord an dem
unglücklichen Privatdetektiv in der

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