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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Fluss, das Lager in der Ferne, selbst die nahen Wasserfälle. Alanna juckte die Nase, bis ihr die Augen tränten. Sie hatte Lust sich an Ort und Stelle hinzulegen und ein Weilchen zu schlafen. Unmöglich – sie hatte Wachdienst! Wo war nur der zweite Wachposten? Inzwischen hätte längst ein Ersatzmann da sein müssen. Nervös ging Alanna zum Fluss und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Das half ein wenig. Als sie zu ihrem Posten zurückkehrte, entdeckte sie, dass es ihr nicht gelang, Trusty zu wecken. Da ging irgendetwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu; dass ihre Nase so juckte, bedeutete, dass da Magie im Gange war, und Trusty schien das Opfer zu sein. Sollte sie Hilfe holen gehen?
    Der Stein, der sie am Kopf traf, erledigte diese Frage. Alanna
brach zusammen. Die Männer, die sich im Nebel angeschlichen hatten, lachten hämisch in sich hinein.
    »Schnell!«, zischte Jem Tanner, als sie ihr Hände und Füße fesselten. »Es dauert nicht mehr lange, bis der Zauber auch auf uns wirkt!«
    »Was ist mit der Katze?«, gähnte einer. »Er sagte, die...«
    »Vergiss die Katze!«, sagte Jem barsch. »Bring den Jungen ins Boot zu den anderen!«
    Kurz darauf kam der Soldat, der eben die zweite Wache übernommen hatte, mit Trusty, der schlaff in seinen Armen lag, ins Lager gerannt.
    »Knappe Alan ist entführt worden!«, erklärte er keuchend dem Prinzen. »Der Kater lebt, aber ich kriege ihn nicht wach! Und der andere Wachsoldat, der mit dem Knappen Dienst tat, liegt in seinem Zelt. Den kriege ich auch nicht wach!«
    Jonathan nahm Trusty und fühlte mit seiner Gabe in das schlafende Tier. Ohne Vorwarnung verdrehte der Prinz die Augen und brach zusammen. Trusty rührte sich und schlief wieder ein.
    Der Wachposten rannte los und holte Myles. Der Ritter verschwendete keine Zeit: Er packte einen Wassereimer und kippte den Inhalt über Jon und Trusty aus. Der Kater drehte sich um und seufzte. Der Prinz wurde unruhig und sah verschlafen zu seinem Freund empor. »Magie«, flüsterte er und setzte sich auf. »Magie, die dazu diente, den Kater einzuschläfern...«
    Plötzlich wurde er bleich und packte den Wachsoldaten. »Alan wurde entführt ? Bist du sicher?«
    Der Wachhauptmann kam ins Zelt gerannt. »Eure Hoheit, Sir Myles – drei am Flussufer postierte Männer sind verschwunden.
Zwei Infanteristen namens Micah und Keel. Und...«
    »Alan von Trebond«, ergänzte Myles erbittert.
    »Richtig, Herr. Dieser verdammte Nebel ist so dicht, dass man kaum die Hand vor den Augen sieht. Aber wir fanden Spuren. Die hinterlistigen Mistkerle sind unterhalb von Micahs Posten gelandet, haben sich bis zu den Wasserfällen durchgeschlagen und haben die drei mitgenommen. Ich habe Männer aufgestellt, für den Fall, dass die Tusainer gleich einen Angriff planen. Das Lager befindet sich in Alarmbereitschaft.«
    Trusty kämpfte sich auf die Beine und schüttelte sich. Sein Fell stand in nassen Spitzen ab. Plötzlich stieß er einen wütenden Schrei aus und rannte in die Nacht hinaus. Myles und die Soldaten starrten ihm überrascht nach.
    »Irgendjemand wusste, dass er mit Alan auf Wache sein würde«, sagte Jonathan. Er sah alt aus und seine Gesichtszüge waren hart geworden. »Sie haben einen Zauberspruch gesprochen, der vor allem auf Trusty wirkte. Als ich ihn berührte, verlor sogar ich das Bewusstsein.« Er biss sich auf die Lippen. »Sie mögen ja drei mitgenommen haben, aber sie waren vor allem auf Alan aus. Sie wussten, dass er mit seinem Kater dort sein würde.« Er packte Myles am Arm. »Myles, wir müssen etwas unternehmen! Wenn sie herausfinden...«
    »Still, Jonathan!«, unterbrach Myles. »Wir werden tun, was wir können.«
    Der Posten, der Trusty gebracht hatte, rief: »Gar nichts können wir tun. Wir werden durch die blödesten Befehle, die jemals ausgegeben worden sind, hier zurückgehalten...«
    Sein Hauptmann und die beiden Edlen starrten ihn an. Er schluckte und fuhr fort: »Verzeiht, Hoheit, mein Gebieter,
aber es stimmt. Micah und Keel sind meine Kumpels, und es ist noch nicht mal zwei Wochen her, dass mir Knappe Alan das Auge gerettet hat. Und jetzt können wir ihnen nicht einmal helfen!«
    Jonathan legte dem Mann die Hand auf die Schulter und lächelte gezwungen. »Wir werden sehen, mein Freund.« Er nickte Myles zu. »Ich reite zur Festung. Vielleicht hat Roger eine Ahnung, was da vor sich geht.«
    Myles strich über seinen Bart. »Möglich«, sagte er nachdenklich. »Durchaus möglich.«
    Roger wusste

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