Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
Vom Netzwerk:
Zauberei zu widmen.«
    Roger lächelte. »Ein beachtenswertes Ziel. Wie heißt er?«
    »Thom, Herr.« Warum starrte er sie so an?
    Der Herzog blickte auf den juwelenbesetzten Stab in seinen Händen. »Mein Vetter redet in den höchsten Tönen von dir, Alan von Trebond.«
    »Wir sind Freunde, Euer Gnaden.« Sie bemerkte, dass sie ihren Blick nicht von ihm lösen konnte.
    »Mein Onkel, Herzog Gareth, lobt dich ebenfalls in höchstem Maß. Nach allem, was man so hört, bist du ein sehr geschätzter junger Mann.«
    Alanna errötete verlegen. Wenn sie die Wahrheit wüssten, würden sie nicht so gut von ihr reden. »Euer Gnaden sind sehr freundlich.« Sie wünschte sich, er würde sie gehen lassen. Sie hatte noch nie so heftige Kopfschmerzen gehabt.
    Roger seufzte. Ganz plötzlich konnte Alanna wieder ihren
Blick von ihm lösen, und das Hämmern in ihrem Kopf ließ nach.
    »Freundlich bin ich nicht oft, Alan.« Er klopfte sich einige Momente lang mit dem Stab auf die Handfläche. Schließlich sagte er: »Ich glaube, ich habe erfahren, was ich wissen muss. Montag nach dem Frühstück meldest du dich bei mir in meinem Sonnenzimmer. Du kannst gehen.«
    Erleichtert verbeugte sich Alanna und ging hinaus. In ihrem Kopf hämmerte es noch immer. Sie fühlte sich erschöpft, und ein bisschen schlecht war ihr auch. Coram tauchte neben ihr auf. Er runzelte besorgt die Stirn. »Nun?«, meinte er.
    Alanna fragte nicht, weshalb er Bescheid wusste. Es war nahezu unmöglich, etwas vor dem Palastpersonal geheim zu halten.
    Sie rieb sich die Schläfen. »Vielleicht bin ich verrückt – aber weshalb kommt es mir so vor, als sei da drinnen mehr vor sich gegangen als seine Fragerei?«
    »Weil es vielleicht so war.« Coram zog sie in ein leeres Zimmer. »Ich habe gehört, dass Herzog von Conté deinen Willen lahmlegen und ihn sich zu eigen machen kann«, flüsterte er. »Sie sagen, er greift in deinen Kopf ein und dann sorgt er dafür, dass du ihm sagst, was er wissen will – außer, du setzt dich zur Wehr. Außer, du hast ’ne Wand in dir drin, durch die er nicht kommt.«
    »Tja, derartige Zauberkunststückchen beherrsche ich nicht«, gab sie unwirsch zurück. Die Kopfschmerzen machten sie wütend. »Aber er hat nichts von mir erfahren, was ich ihm nicht sagen wollte. Da bin ich ganz sicher.«
    »Dann ist deine Zauberkraft größer als die seine«, sagte Coram. »Oder du wirst von den Göttern beschützt.«

    Das war zu viel für Alanna. Sie lachte und gab Coram einen Schubs. »Du hast wohl was vom Wein der Köchin getrunken? Von den Göttern soll ich beschützt werden? Er soll mich Dinge sagen lassen, die ich nicht sagen will? Jetzt aber fort mit dir!«
    Coram öffnete die Tür. »Lach nur.« Er zuckte die Achseln. »Ich bin bloß ein dummer alter Mann, der sich am Feuer Geschichten anhört. Aber wenn die ganze Sache so witzig ist, dann möchte ich mal wissen, wieso du aussiehst, als habe dich einer durch die Mangel gedreht.«
    Darauf gab es keine Antwort, und Alanna versuchte nicht einmal, sich eine auszudenken.
     
    An einem Abend im Herbst gab ihr Stefan, der Pferdeknecht, einen Zettel.
    »Du hast doch nach einem Pferd gesucht«, stand da. »Ich hab eins. Komm so schnell du kannst in die Stadt. Georg.«
    Ein Pferd! Ein richtiges Pferd, so eines, wie ein Krieger es haben sollte! Alanna kritzelte Zahlen auf ein Blatt Papier. Nachdem sie es genau ausgerechnet hatte, entschied sie, dass sie sich eines leisten konnte – sofern es das richtige für sie war. Wehmütig verabschiedete sie sich für eine sehr lange Zeit von allen Süßigkeiten – aber das war es ihr wert, wenn sie dafür ein Pferd bekam. Sie hatte es satt, Palastpferde zu reiten, und Chubby wurde alt und verdiente Ruhe. Sie wusste sehr wenig über den Kauf eines Pferdes, und bei dem vielen Geld, das sie dafür ausgeben musste, wollte sie die Meinung eines Fachmanns hören. Wen konnte sie fragen? Da das Ringen am Nachmittag ihr schlechtestes Fach war, konnte sie sich nur vormittags frei nehmen. Coram fiel also aus, denn der hatte vormittags Wachdienst. Außerdem wusste Coram
auch nichts von Georg, und Alanna wollte nicht, dass er von ihm erfuhr. Aus irgendeinem Grund hegte sie den Verdacht, der alte Soldat könnte ihre Bekanntschaft mit Georg nicht gutheißen. Gary kam ebenfalls nicht infrage – er hatte Ausgehverbot, weil er wieder mal irgendetwas angestellt hatte.
    Sie nagte am Daumen. Wen konnte sie zu Georg mitnehmen?
     
    Bei jedem Schritt von Jonathan musste Alanna

Weitere Kostenlose Bücher