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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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gebildet.
    Ty
war neben uns. „Wie viele sind es?“ Er konnte es ebenso
wenig erkennen wie ich.
    Der
Feuerbeschuss brach ab.
    „Bleibt
zusammen!“ rief Malja.
    Wir
stellten uns neu auf, so nah, dass wir uns gegenseitig fast
berührten. Malja und die letzte ihrer Wachen standen vor uns,
Anyún und ich in der Mitte, Ty und Carlo hinter uns. Etwas
abseits lag zusammengekrümmt der Schmuggler, den der Feuerball
getroffen hatte. Sein Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Doch ich erkannte ihn an seinem Haar. Es war Hulgo.
    „Vielleicht
lebt er noch“, sprach Anyún mit zittriger Stimme. „Ich
könnte ihm helfen.“
    „Nein,
er ist tot“, widersprach Ty bitter.
    „Ich
hasse es, wenn ich einen Gegner nicht sehen kann“, knurrte
Malja. Wir verlieren schon wieder wertvolle Zeit.“
    „Und
vielleicht auch unser Leben“, ergänzte Carlo.
    „Also
gut.“ Ich verließ unseren schützenden Kreis. „Bleibt
hier, ich bin gleich zurück.“
    Anyún
war das nicht geheuer. „Was hast du vor?“
    Es
war Zeit für die Bärin. „Ich kümmere mich um
diese Mistkerle.“
    Schon
war ich im Schutze der Nacht verschwunden. Dort ließ ich
endlich die Bärin gewähren. Ich brüllte meinen Zorn
hinaus, fühlte wie er aus mir hinausströmte und brüllte
noch einmal. Sofort nach der Wandlung witterte ich die Priester. Sie
stanken nach ihrem verfluchten Feuer und nach Angst. Ja, sie sollten
ruhig Angst haben. Drei waren es, sie waren nicht weit entfernt. Sie
kamen in meine Richtung, langsam, zurückhaltend, nicht sicher,
was sie hier finden würden. Sie teilten sich, ich konnte es an
ihren Schritten auf dem schottrigen Untergrund hören. Einer kam
direkt auf mich zu. Die beiden anderen näherten sich von links
und rechts. Ich brüllte und stürmte los, frontal auf den
Gegner zu. Er geriet in Panik, ein Feuerball flog unkontrolliert auf
mich zu. Ich wich aus. Mit einem Satz sprang ich den Mann an. Er
schrie. Ich hielt seine Kehle zwischen meinen Kiefern. Er japste nach
Luft. Blut spritzte warm und salzig auf meinen Gaumen.
    Ein
weiterer Feuerball streifte mich im Nacken und versengte mir das
Fell. Brüllend ließ ich von meiner Beute ab und fuhr
herum. Es war eine Priesterin, die Hände zur Abwehr erhoben. Ich
witterte ihre Panik und zögerte. Zu lange. Der dritte Priester
war da. Seine Glut hätte mich erfasst und ich wäre qualvoll
verbrannt, wenn nicht ein unsichtbarer Schutz plötzlich meine
Bärengestalt umgeben hätte.
    Anyún!
    Ich
brüllte auf, stürmte auf den Priester zu und brach ihm mit
dem Hieb meiner Pranke das Genick. Als ich mich umdrehte, war Ty bei
Anyún. Von seiner Klinge tropfte Blut. Die Priesterin lag tot
vor ihnen.
    Ich
wandelte mich zurück in meine nackte Menschengestalt.
    „Wo
sind die anderen?“
    „Sie
sind weiter gegangen.“ Ty kam zu mir und legte mir den
schwarzen Umhang der toten Priesterin um.
    „Wir
konnten dich nicht mit diesen Monstern allein lassen“, erklärte
Anyún. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als
fröstelte sie und mied den Anblick der Leichen.
    Wenn
ich richtig gezählt hatte, trieben sich zwischen uns und Arthano
noch vier weitere Feuerpriester durch die Nacht. Es würde
weitere Tote geben, es war unvermeidbar.
    „Könnt
ihr...“ Anyún schluckte. „Könnt ihr die Toten
durchsuchen? In meinen Visionen bekam Arthano einen magischen Trank,
eine blau leuchtende Flüssigkeit, damit er die giftigen Dämpfe
des Dämonenberges überleben konnte.“
    Das
machte Sinn. Als ich die Kristallphiole unter dem Umhang meines
letzten Opfers fand, wusste ich, dass es die richtige Flüssigkeit
war. Ich zog vorsichtig den Stöpsel heraus, um daran zu riechen.
Süß wie Honig, ich erkannte den Geruch. Ich reichte das
Fläschchen an Anyún weiter. Arthano hatte mir diese
Tinktur verabreicht. Hatte er also vorgehabt, mich in den Vulkan
mitzunehmen? Warum? War ich die erste Wahl als Opfer für den
Dämon gewesen? Aber Phiols Blut war reiner. Sie entstammte zwei
Königshäusern. Mein Blut dagegen war verschlammt mit dem
der Stämme des Nordens, die schon in Alantua gelebt hatten,
bevor die Götter sich mit den Menschen vereinten.
    Die
Priesterin hatte keinen magischen Trank bei sich. Der, dem ich die
Kehle zerbissen hatte, ebenfalls nicht. Ich schmeckte noch immer sein
Blut auf meiner Zunge und wischte mir mit einem Zipfel des Umhangs
über den Mund.
    Wir
hörten Rufe weiter oben und rannten los. Bald schon sahen wir
das Aufleuchten der Feuermagie.
    „Wir
sind ganz in der Nähe des

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