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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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fliehen.“
    „Wen
hat er getötet?“
    „Tasha
und Ged.“
    Maljas
Kiefer spannten sich an. „Er wird dafür büßen.“
    „Zuerst
müssen wir hier heil herauskommen“, gab ich zu bedenken.
    Das
Beben hatte nachgelassen, das Chaos aber blieb. Weinende Menschen,
Trümmer, Verletzte. Die, die noch bei Sinnen waren, versuchten,
ihren Mitmenschen zu helfen. Ich verließ unseren Schutz, stieg
über Trümmer und Leichenteile und bahnte mir den Weg zum
Ausgang des Tempels. Hier nahm der Anteil der zerquetschten und
abgetrennten Glieder zu. Hastig suchte ich mit Blicken die Trümmer
und Leichenteile ab. Dann sah ich sie.
    Anyún
war unverletzt!
    Sie
sprach hastige Worte, beugte sich über Verletzte, untersuchte
sie, wandte ihren Heilzauber an – dort, wo es möglich war.
Als ich sie endlich erreichte, fiel mir nichts Besseres ein, als ihr
eine Ohrfeige zu geben.
    „Du
dummes Ding! Warum bist du hierher gekommen?!“ Dann schloss ich
sie fest in die Arme. Sie war dem Kerker entkommen und es ging ihr
gut.
    „Es
ist mein Schicksal, hier zu sein“, sprach sie ruhig und löste
sich aus meinen Armen. Sie war schmutzig, ihre Locken vollkommen
zerzaust; Blut der Menschen, denen sie geholfen hatte, klebte an
ihren Händen. „Wo ist Phiol?“
    „Arthano
hat sie“, sagte Malja hinter mir. Ich hatte nicht bemerkt, dass
sie mir folgte.
    „Bei
den Göttern!“ fluchte Anyún. „Ich muss es
Arthes sagen. Wir müssen Phiol zurückholen!“ Sie
fasste sich verwirrt in die Haare, bemerkte, dass ihre Hände
ganz blutig waren und starrte sie entsetzt an. Sie war noch ein Kind,
sie hätte nicht hier sein sollen. Jetzt war sie in der selben
Gefahr wie Phiol und ich.
    „Warum
bist du her gekommen?“ verlangte ich zu wissen.
    „Ich
musste ... ich konnte nicht tatenlos warten. Warten, den ganzen Tag.
Warten, dass jemand etwas tut oder etwas Furchtbares geschieht.“
Sie schluckte. „Ich hatte wieder diese Träume. Ich wusste,
Arthano hat etwas Furchtbares vor. Ich wollte Euch warnen. Und als
Mama einfach nicht erwachen wollte...“
    Ich
nahm ihr junges Gesicht in meine Hände und brachte sie dazu, mir
in die Augen zu sehen. „WAS ist mit unserer Mutter geschehen?“
    Ihre
Augen bewegten sich hektisch. „Sie ist bewusstlos. Schon seit
dem Tag, an dem ihr abgereist seid. Keiner weiß, ob sie je
wieder erwacht.“
    „Wir
haben davon gehört. Ein Falke brachte uns diese Nachricht zur
Goldsonne
,
bevor wir in Kantarra anlegten.“
    „Es
gibt da noch etwas, was ihr wissen solltet...“ Anyún
biss auf ihre Unterlippe. „Kommt...“
    Malja
nahm sich das Schwert eines Toten und hielt es abwägend in der
Hand. „Geh, und sprich mit deinem Prinzen. Ich verfolge
Arthano.“
    „Es
ist wichtig. Es geht um Phiol“, sagte Anyún.

    Wir
fanden Arthes vor dem Tempel. Hier draußen war das ganze Ausmaß
des Bebens erkennbar. Viele Häuser waren eingestürzt. Die
Säulen zum Eingang des Schlosses waren zerstört, das Dach,
das sie getragen hatten, war eingestürzt. Arthes und andere
Männer versuchten, einen Gesteinsbrocken anzuheben. Darunter war
ein Wimmern zu hören. Ich sah eine kleine Hand. Rasch ging ich
zu ihnen, Malja half den Männern beim Anheben. Das Wimmern wurde
lauter. Ich kniete mich in den Schutt, um in den Hohlraum zu sehen,
der darunter entstanden war. Ein kleines Mädchen sah mir
ängstlich entgegen.
    „Schnell!“
rief ich den anderen zu. „Hebt ihn höher!“
    Die
Kante des Brockens hatte den Arm des Mädchens eingequetscht; ich
kroch halb unter den Stein, um es an den Schultern zu packen. Das
Kind schrie auf, als ich es hervorzog. Als ich es geschafft hatte,
klammerte es sich mit dem unverletzten Arm an mich und schluchzte an
meiner Schulter. Anyún kam zu uns, untersuchte den Arm und
sprach den Heilzauber.
    „Wo
ist meine Mama?“ weinte die Kleine, als die Schmerzen im Arm
vergessen waren.
    Fragend
sah ich zu Arthes, der jedoch nur den Kopf schüttelte. Wusste er
es nicht, oder war die Frau tot?
    „Alles
wird gut“, tröstete ich das Mädchen.
    Ein
junger Mann, der neben Arthes stand, warnte Anyún: „Schone
deine Kräfte. Du setzt sie zu großmütig ein.“
    „Ich
kann nicht einfach zusehen, wie die Menschen leiden“, bekannte
meine Schwester. „Kwarren und Malja, das ist Rynion. Er war
Novize in der geheimen Bibliothek Zaroms. Er hat euch etwas zu
sagen.“
    „Was
kann er schon über Phiol wissen?“ presste Malja zwischen
ihren Zähnen hervor.
    „Er
kann uns sagen, was Arthano mit ihr

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