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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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mit einem Tablett voller Champagnergläser durch die Menschenmenge schlängelte.
    John und Victoria sagten kein Wort, als sie verschwunden war. Die einzigen Geräusche waren die Musik und das konstante Geplapper im Hintergrund. Schließlich setzte er ein Lächeln auf, hob ihren Kopf mit einem Finger an und sah sie an. Nach außen hin musste er ganz wie der schwer verliebte Bräutigam wirken. Seine Stimme klang jedoch alles andere als verliebt, als er sagte: „Du wirst dir ein bisschen mehr Mühe geben müssen, wenn du willst, dass sie uns die Geschichte abkaufen.“
    Erstaunlicherweise nickte sie. „Ich weiß. Tut mir leid. Sie hat mich kalt erwischt, und ich konnte noch nie besonders gut improvisieren.“ Ein fast hysterisches Lachen entrang sich ihrer Kehle. „Wem will ich eigentlich was vormachen? Ich bin keine Schauspielerin und erst recht kein Naturtalent wie du oder Esme.“
    Beim Gedanken an seine Tochter musste er lächeln. Was für ein Kind! Die Zeit, die er in der letzten Woche mit ihr verbracht hatte, erinnerte ihn oft an seine Aufklärungseinsätze bei den Marines – der Adrenalinkick, die unsinnige Kombination aus Panik und purer Freude im Angesicht der Gefahr … Jedes Mal wenn er Zeit mit ihr verbracht hatte, war er so aufgedreht, dass er kaum noch links und rechts auseinanderhalten konnte. Und das war wirklich mehr als untypisch für ihn. Ein-oder zweimal hatte er sich sogar gefragt, ob seine Vorbehalte berechtigt waren. Vielleicht war er als Vater ja gar nicht so ein Versager. Und vielleicht würde er ja doch nicht wie sein eigener Vater werden …
    Esme schien sich mit ihm jedenfalls sehr wohlzufühlen. Voller Erstaunen stellte er immer wieder fest, wie ähnlich ihm seine Tochter in vielen Dingen war. Jedes Mal wenn er eine seiner eigenen Eigenschaften in dem kleinen Mädchen entdeckte, überkam ihn wieder diese seltsame Mischung aus Panik und Stolz. Er grinste Victoria an. „Sie ist wirklich etwas Besonderes, nicht wahr?“
    Sie lächelte ebenfalls, und er spürte, wie sich ihre Schultern entspannten. „Ja, das ist sie. Ich bin froh, dass du mehr Zeit mit ihr verbringst.“
    „Ich auch. Sie ist echt der Hammer. Kaum zu glauben, dass die Kleine erst fünf Jahre als ist. Sie hat Führungsqualitäten.“ Er lachte. „Ich frage mich, ob sie wohl an einer Karriere bei den Marines interessiert wäre. Und wenn nicht, könnte ich sie jederzeit bei Semper Fi gebrauchen. Himmel, wenn wir gleich anfangen, übernimmt sie den Laden wahrscheinlich noch, bevor sie zehn ist.“
    Victoria lachte herzhaft, ein echtes, ansteckendes Lachen, das John wie ein Karateschlag auf den Solarplexus erwischte. Er konnte sie nur ansehen.
    Es war das zweite Mal an diesem Tag, dass sie ihm den Atem geraubt hatte. Beim ersten Mal war sie vor Beginn der Party die breite Treppe des Hamilton-Anwesens hinabgekommen. Ihr Haar war zu einer dieser fantastischen Frisuren hochgesteckt, die die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen schienen. Die schwere Lockenpracht sah aus, als würde sie jeden Moment herunterfallen, dennoch widerstand sie der Schwerkraft. In ihrem ärmellosen bodenlangen bronzefarbenen Abendkleid, das ihren Körper umschmeichelte und einen Blick auf ihr Dekollete freigab, sah sie gleichzeitig klassischelegant und sexy aus.
    Es war der Gegensatz zwischen dieser Eleganz und ihrem offensichtlichen Sex-Appeal, der ihn verrückt machte, seit er in ihre Umlaufbahn geraten war. Obwohl er sich alle Mühe gab, ihr zu widerstehen. Er wusste einfach nicht, wie er die verrückte junge Frau, die mit bloßen Händen Hummer gegessen und sich über die von ihrem Kinn tropfende Butter halb kaputtgelacht hatte, mit der eleganten Gesellschaftsprinzessin in Einklang bringen sollte, in die sie sich nun verwandelt hatte.
    Aber er wollte den Abend nicht damit verbringen, sich den Kopf zu zerbrechen. „Wow“, murmelte er atemlos. Dann schüttelte er in einem Anflug von Selbstironie den Kopf. Irgendwie schien er nur ihr gegenüber so unbeholfen zu sein. Er streckte die Hand aus und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, die sich aus der kunstvollen Frisur gelöst hatte. „Hat dir schon einmal jemand gesagt, wie toll du heute Abend aussiehst? Wirklich, das tust du. Absolut umwerfend.“
    Sie lächelte schüchtern und griff sich dann mit der gleichen urweiblichen Geste ans Haar, die er schon bei Esme beobachtet hatte. „Danke. Du siehst aber auch sehr gut aus.“ Sie musterte ihn eingehend. „Das ist kein gemieteter Smoking“,

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