Alarm auf Wolke sieben
Zaun falle.“
„Geht’s noch? Du hast dir ja nicht helfen lassen!“ Weil es ihr peinlich gewesen war! Mit dieser Erkenntnis löste sich seine Entrüstung in Luft auf.
Als könnte sie seine Gedanken lesen – leider falsch – versteifte sie sich, atmete tief durch und rieb sich die Augen. „Quatsch. Ich hab mich doch hochziehen lassen, oder? Und du durftest deinen blöden Arm um mich legen, weil dir kalt war. Aber du konntest mich ja gar nicht schnell genug wieder loslassen. Aber weißt du was? Das ist mir scheißegal. Ich weiß genau, dass du die Nase voll hast von mir und abhauen willst. Wir wissen doch beide, dass es so ist.“
„Das wissen wir beide, ja? Ich hab echt nicht die geringste Ahnung, was du da erzählst. Gott, du quatschst vielleicht einen Blödsinn zusammen!“
„Ich quatsche gar nicht , du bescheuerter, gelackter Mistk…“
„Dann hör doch endlich auf, dich wie ein Idiot zu benehmen! Ich bin weggerutscht, weil ich heiß … äh … weil es mir zu heiß wurde, einen Moment lang.“ Falls sie noch nicht selbst darauf gekommen war, hatte er beim besten Willen nicht die Absicht, es ihr genauer zu erklären. Stattdessen sagte er nur grob. „Jetzt hör auf zu heulen, okay? Ich habe nicht vor, irgendwohin zu gehen, jedenfalls nicht ohne dich. P. J., du bist doch die Einzige, die mich davor bewahrt hat, völlig durchzudrehen. Was würde ich denn ohne dich machen?“
Sie drehte ihren Kopf an seiner Brust, und Jared konnte ihren Blick in der Dunkelheit spüren. „Wirklich?“, fragte sie mit einem unsicheren dünnen Stimmchen.
„Ja, wirklich.“ Er drückte sie an sich und fühlte sich unglaublich erleichtert. Dann spürte er, wie sie ihr Gesicht an seiner Brust rieb. „Du wischst dir doch wohl nicht den Rotz an meinem Hemd ab, oder?“
Sie kicherte unsicher. „Tut mir leid. Ich hab gerade kein Taschentuch zur Hand.“
„Ich hab doch noch die Rolle Klopapier im Rucksack, die ich bei Wolfgang Puck habe mitgehen lassen.“ Er zog den Rucksack heran und wühlte darin herum, bis er das gewünschte Objekt fand. „Hier.“
Sie setzte sich auf, wickelte mehrere Blatt ab und putzte sich geräuschvoll die Nase, während Jared den Rest der Rolle wieder verstaute. Als er sich wieder gegen die Wand lehnte, kuschelte P J. sich wieder an ihn. Er legte den Arm um sie und versuchte, seinen knurrenden Magen zu ignorieren. „Also, was machen wir morgen?“
„Was ist morgen? Sonntag?“
Jep.“
„Hm, da können wir uns bei Stand Up For Kids im Skyline Park was zu essen holen.“
Beim Gedanken an Essen lief ihm das Wasser im Mund zusammen. „Das ist aber erst nachmittags, richtig?“
„Hmm.“ Sie gähnte. „Vielleicht bekommen wir von denen auch eine neue Tube Zahnpasta.“
„Das wäre nicht schlecht. Außer …“ Er zögerte. „Wie sieht’s bei dir mit Geld aus?“
„Ich bin so gut wie pleite.“
„Mist. Ich auch.“ Er seufzte. „Na ja, was soll’s. Wenigstens sitzen wir im Trockenen. Und wir haben den Rest der Nacht Zeit, um uns zu überlegen, wie wir an ein bisschen Kohle kommen, damit wir uns morgen früh was zu essen besorgen können.“
13. KAPITEL
J ohn und Victoria standen im Ballsaal des Hotels. EinJazz-Quartett spielte leise. Eine mit Diamanten behängte Frau begutachtete Victorias Hand. „Warum trägst du keinen Verlobungsring, meine Liebe?“
Sowie ihm klar wurde, dass Victoria darauf nichts sagen würde, legte John ihr den Arm um die Taille und antwortete an ihrer Stelle. „Sie wollte keinen, Ma’am. Wir haben uns für Eheringe entschieden.“ Er strich mit dem Daumen über Victorias Seite, während er der anderen Frau sein gewinnendstes Lächeln schenkte und ihr zuzwinkerte. „Tori will ja nichts Auffälliges, aber mir wäre es am liebsten, ihr einen Ring zu schenken, den man noch von der anderen Seite eines Footballfeldes aus sieht. Sie wissen schon, einen dicken Klunker, der so richtig funkelt. Ich versuche sie gerade von einem Ring mit drei Diamanten zu überzeugen.“
Die Frau hing förmlich an seinen Lippen und sah ihn fasziniert an, und obwohl er es gewöhnt war, Frauen mit seinem Charme praktisch die Höschen auszuziehen, war ihm nicht wohl dabei.
Dann blinzelte sie. „Eine hervorragende Wahl.“ Sie riss ihren Blick von ihm los und wandte sich Victoria zu. „Du solltest auf ihn hören, meine Liebe. Mit Diamanten liegt man nie falsch.“ Mit einem letzten Blick auf John entschuldigte sie sich und nahm die Verfolgung eines Kellners auf, der sich
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