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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dass die Polizei absolut nichts gegen mich in der Hand habe. Er sagte, falls sie mich anklagen wollten, sollten sie es besser sofort tun, weil wir jetzt nämlich nach Hause gingen. Mann, er war echt total cool, P.J! Er ist nicht mal laut geworden, aber Homer hat sofort den Schwanz eingekniffen und mich gehen lassen.“ Eines Tages wollte Jared ganz genauso sein: erwachsen, cool und knallhart. Vor nichts mehr Angst haben. „Was glaubst du, wie würde ich mit einem Pferdeschwanz aussehen?“
    „Total bescheuert. Du hast doch viel schönere Haare als der Kerl. Und du hast ein cooles Tattoo.“
    „Ja, aber hast du seine gesehen?“
    „Schon, aber ich erinnere mich nicht mehr daran. Irgendwas Buntes.“
    „Ein Totenkopf, und darunter steht der Name seiner Einheit. Bis vor ein paar Jahren war er bei einer Aufklärungseinheit. Sie haben Geiseln befreit und so Kram.“
    „Das ist ziemlich cool.“
    „Und weißt du, was noch? Tori und er tun so, als wären sie verlobt, damit er an die Typen im Country Club rankommen und herausfinden kann, wer meinen Dad wirklich kaltgemacht hat. Ich wette, das schafft er auch.“ Bei der Erinnerung an den Tod seines Vaters verpuffte seine Euphorie, und er seufzte. „Ich bin so froh, dass es nicht meine Schuld war, P. J.“
    „Ich weiß, ich auch.“
    „Ich hab echt gedacht, ich hab ihn umgebracht, weißt du? Es hat mich innerlich zerfressen.“ Beherzt schüttelte er die Erinnerung an die schrecklichen Schuldgefühle ab. „Aber genug von mir – wie geht’s dir bei der alten Lady?“
    „Du müsstest es sehen, J. Sie hat einen Haufen total starkes altes Zeug. In der Küche hat sie einen Chromtisch und rote Plastikstühle. Die Uhr sieht aus wie eine schwarze Katze. Felix heißt sie, hat Gert gesagt. Die war wohl mal berühmt. Ihr Schwanz wedelt im Sekundentakt, und sie rollt mit den Augen.“
    „Es ist ein geniales Gefühl, wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, was?“
    „Na, das kannst du laut sagen. Und erst das Essen! Gestern Abend hat Gert mir Brownies gemacht. Mir hat noch nie jemand Brownies gemacht. Ich hab gleich fünf Stück gegessen, so lecker waren die!“
    Bei dem Gedanken daran, dass ihr noch nie jemand Brownies gemacht hatte, musste Jared schlucken. Auch wenn sein Vater die meiste Zeit über ein echter Mistkerl gewesen war Jared hatte wenigstens noch den Koch, Mary und Tori gehabt. Er wusste aber ganz genau, P. J. wäre stinksauer, wenn er das kleinste bisschen Mitleid erkennen lassen würde, deshalb sagte er nur: „Das kenne ich. Seit ich zu Hause bin, hänge ich ständig in der Küche herum. Ich glaube, ich werde nie wieder einen gefüllten Kühlschrank als selbstverständlich ansehen.“
    Draußen waren Stimmen zu hören. Es klang, als wären sie recht weit weg, aber sie hörten sich ziemlich hektisch an. Jared kletterte vom Bett, um nachzusehen, was los war. Er schlenderte zum Fenster und hob mit dem Finger eine Lamelle der Jalousie an. Einen Moment lang war er von der Sonne geblendet, aber dann sah er, was draußen vor den Toren los war, und seine Kinnlade klappte nach unten. „Heilige Scheiße!“
    „Was denn?“, wollte P. J. wissen. „Was ist denn los?“
    „Heilige Scheiße, P. J.“, wiederholte er und starrte auf die Wagen, deren Dächer mit Antennen gespickt waren, und die Leute, die vor dem Tor herumlungerten. „Draußen ist ein ganzer Haufen Reporter und ein, zwei, nein, drei Sendewagen! Es sieht aus, als würden sie uns belagern.“

20. KAPITEL
    B  elagerung war das richtige Wort. Nachdem sie das Theater vor dem Eingangstor zwei Tage lang mitangesehen hatte, flüchtete sich Victoria in ihr provisorisches Atelier über der Garage. Sie drehte das Radio auf, um den Lärm der Reporter zu übertönen. Offensichtlich war gerade nicht viel los in der Welt, denn nun, da Jared nicht mehr angeklagt war, war der Mord an ihrem Vater plötzlich wieder eine heiße Story.
    Sie konzentrierte sich auf das viktorianische Puppenhaus, das vor ihr stand, und erschreckte sich halb zu Tode, als plötzlich die Tür zum Atelier aufsprang. Esme kam ins Zimmer gestürzt.
    „Hallo, Mami!“
    Der Anblick ihrer strahlenden Tochter verbesserte augenblicklich ihre Laune. Rasch presste sie einen frisch mit Klebstoff bestrichenen Dachziegel auf das Dach des Puppenhauses und legte dann ihre Werkzeuge beiseite. „Hallo, Süße. Du hast mich ganz schön erschreckt.“ Tori stellte das Radio leiser. Esmes Wangen waren gerötet, und ihre Augen strahlten. „Was hast du denn

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