Alarm auf Wolke sieben
kommst gerade richtig. Wir wollen Eis essen!“
Tori drehte sich lächelnd zu ihm um. „Na, du? Esme hat recht, dein Timing ist perfekt. Los, komm mit.“
Er ließ sich überreden und ging ihnen hinterher. Dabei versuchte er, wie John zu gehen. Er bewunderte das Spiel der Muskeln vom Rücken bis zu den Füßen und fragte sich, ob er wohl jemals irgendwelche Muskeln entwickeln würde.
Es gab vieles, was er an Rocket mochte, aber am besten gefiel ihm, dass dieser niemals etwas zu sagen schien, was er nicht auch so meinte. Hatte John ihm gesagt, er würde etwas tun, tat er es auch. Er hatte ihm niemals versprochen, dass alles gut werden würde, bevor er sich ganz sicher war. Dafür war Jared ihm dankbarer, als er in Worte fassen konnte.
Trotzdem war alles noch zu frisch, und er war nicht naiv genug, um einfach jemandem blind zu vertrauen. Nicht mehr. Er war oft genug von einem anderen Mann, dem er es immer nur recht machen wollte, enttäuscht worden. Ein misstrauisches Eckchen seiner Seele zweifelte immer noch an Johns Aufrichtigkeit. Das wiederum führte zu dem Bedürfnis, der Sache auf den Grund zu gehen.
Seine Einstellung hatte nichts mit Krümels Berichten über den Barbiekrieg zu tun, die er sich ausführlichst anhören musste, sobald alle ihre Schüssel Eis hatten. Er war nicht eifersüchtig, nur besorgt.
„Und so wollen Sie herausfinden, wer meinen Vater getötet hat?“, fragte er, als Esme endlich einmal Luft holte. „Indem Sie mit Puppen spielen?“
Schweigen hüllte den Tisch ein, und Jared spürte, wie sein Gesicht zu glühen begann. Er zog die Schultern hoch und konzentrierte sich auf sein Eis, gewappnet für die eisige Antwort, die sein Selbstbewusstsein wieder einmal in Stücke hacken würde.
Aber Rocket sagte nur leicht amüsiert: „Nein. Ich schätze, bei einer Runde Golf werde ich bessere Ergebnisse erzielen.“
„Du fährst in den Country Club?“, wollte Tori überrascht wissen.
„Jawohl, Ma’am. Ich habe eine Verabredung zum Abschlag um zehn Uhr morgen früh. Offensichtlich hat euer Vater jeden Mittwoch mit einer Vierergruppe Golf gespielt, und Frank Chilworth hat zwei von ihnen dazu überredet, mit uns zu spielen. Einer von ihnen ist Roger Hamlin, den ich bei der Trauerfeier kennengelernt habe. Ein schmieriger Typ, der die ganze Zeit deine Beine angegafft hat, während er dir erzählte, wie sehr du dich herausgemacht hast. Der andere ist Frederick Olson.“ Er lächelte schief und schüttelte den Kopf. „Frederick. Meinst du, ich soll ihn Fred nennen?“
„Nur wenn Sie wollen, dass er sich in die Hosen scheißt“, warf Jared ein.
Esme kicherte. Als Victoria seinen Namen in einem ermahnenden Tonfall sagte, lächelte Jared entschuldigend. „Tut mir leid, Tori.“ Er stupste seine Nichte an. „Sorry, Es. Tu so, als hättest du das nicht gehört.“
„Okay.“ Aber sie sagte den ungezogenen Satz still vor sich hin.
Er tat so, als sähe er es nicht, und wandte sich wieder den Erwachsenen zu. „Meine Wortwahl war wohl nicht besonders fein, aber er ist Präsident des Country Clubs – und er sorgt gern dafür, dass das niemand vergisst“, verteidigte er sich.
„Ja, er ist sehr von sich eingenommen“, stimmte Victoria zu.
Jared sah sie dankbar an, bevor er sich zu Rocket umdrehte. „Wie haben Sie es geschafft, die beiden davon zu überzeugen, an einem Samstag zu spielen?“, fragte er beeindruckt. „Die beiden, Dad und Haviland Carter, haben bei dem Gedanken, an einem anderen Tag als Mittwoch zu golfen, immer die Nase gerümpft. Es ist der heilige Männertag im Club.“
„Das kann ich mir nicht auf die Fahne schreiben. Frank hat das arrangiert. Ich schätze aber, sie sind schlicht neugierig. Du und deine Schwester, ihr erbt ein gewaltiges Vermögen, und ich bin angeblich mit Victoria verlobt. Sie wollen wahrscheinlich austesten, wer jetzt an der Macht ist.“
Jareds Laune, die sich kontinuierlich verbessert hatte, sank bei der Erinnerung an den Tod seines Vaters wieder.
„Jaja, toll für Sie“, murmelte er. „Wenigstens kommen Sie mal ein paar Stunden raus.“
John sah ihn an. „Ist es das, was dich bedrückt? Du würdest gern mal eine Weile raus hier?“
„Oh ja.“ Er schnaubte abfällig. „Ich hab mit Dave und Dan telefoniert, aber bei all den Aasgeiern vor dem Tor kann ich ja wohl kaum morgen zu ihrem Baseballspiel gehen.“
Esme blinzelte ihn an. Ein Ring aus geschmolzener pinkfarbener Eiscreme umrundete ihren kleinen Mund. „Geier?“
„Die Reporter,
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