Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
mit ihrer Wichtigkeit. Die beiden Männer fuhren abwechselnd, und so wie sie beim Aussteigen miteinander stritten, war klar, dass keiner von den Fahrkünsten des anderen überzeugt war. Es dauerte dann immer eine ganze Weile, bis sie ihre Egos wieder unter Kontrolle hatten.
    Wäre es nicht so gegen seine Natur gewesen, aufzugeben, hätte er sie einfach stehen lassen und wäre nach Hause gegangen. So wie die Dinge standen, beschlossen Frank und er schließlich, das bizarre Ritual der älteren Männer zu ignorieren und sie einfach machen zu lassen. Erstaunlicherweise schien das zu funktionieren, denn ihre Streitereien waren plötzlich viel schneller beendet.
    Am sechzehnten Loch gelang ihm ein ordentlicher Schlag, und er grinste Olson an, der steif zurücklächelte und nichts dazu sagte. Stattdessen murmelte Hamlin, dass sie es nun ja vielleicht doch noch zu ihrem Bridgespiel am Nachmittag schaffen würden.
    Frank rollte ob ihrer bierernsten Einstellung mit den Augen. „Guter Schlag, John“, sagte er, während er selbst zum Abschlag trat.
    Nach einigem Hin und Her bemerkte John, dass Hamlin seinen Pferdeschwanz betrachtete.
    Der alte Mann sah, dass er ertappt worden war. „Was sagt denn Victoria dazu, dass Sie längere Haare haben als sie selbst?“
    „Bisher hat sie sich nicht beschwert.“ Er befingerte gedankenverloren den langen Zopf. „Obwohl ich in letzter Zeit darüber nachdenke, ihn abzuschneiden. Ich hab ihn mir ohnehin nur wachsen lassen, weil ich bei den Marines fünfzehn Jahre lang einen Bürstenschnitt tragen musste.“ Er zwinkerte ihm zu. „Dann wurde mir klar, wie sehr es den Ladys gefällt.“
    Am achtzehnten Loch lief ihm die Zeit davon. Er hatte versucht, vorsichtig zu den Dingen, die er wissen wollte, vorzudringen, aber für die beiden schien es das Letzte zu sein, worüber sie reden wollten. Also konnte er es genauso gut darauf ankommen lassen.
    Er warf ihnen einen mitfühlenden Blick zu und sagte: „Es muss ein furchtbarer Schock für Sie beide gewesen sein – als Gäste auf einer Dinnerparty, bei der der Gastgeber ermordet wird, meine ich.“ Entweder sie fraßen den Köder oder nicht.
    Sie taten es. Sie stürzten sich mit solchem Feuereifer darauf, dass er sich fragte, warum er ihn nicht gleich benutzt hatte.
    „Sie haben ja keine Ahnung“, sagte Hamlin eindringlich und berichtete von jedem Gedanken, der ihm durch den Kopf geschossen war, und jedem Gefühl, das er verspürt hatte, nachdem Ford ermordet aufgefunden wurde.
    „Ja“, unterbrach ihn Olson. „Als das Hausmädchen schrie, dachten wir erst, sie hätte den Cognac, den sie holen sollte, fallen lassen. Schließlich war sie ja nur eine Aushilfe für den Abend …“
    „Sie wissen ja, wie unzuverlässig die sein können“, warf Hamlin ein.
    „Völlig unzuverlässig und unbrauchbar, sagt meine Frau immer.“
    „Meine auch. Gott weiß, wie schwer es ist, gutes Personal zu bekommen“, sagte Hamlin hoheitsvoll. „Aushilfen sind ein einziger Albtraum.“
    Die blassblauen Augen des Clubpräsidenten funkelten boshaft. „Trotzdem war das bei Ford eine ziemliche Überraschung, bestand er doch sonst auf die Creme de la Creme bei seinem Personal.“
    „Ja, aber selbst der Kaiser bekommt nicht immer alles, was er will“, erwiderte Hamlin.
    „Na, jedenfalls schrie und schrie sie“, fuhr Olson fort, „und ihr Tonfall hatte etwas wirklich Furchterregendes.“
    „Es hörte sich völlig geschockt an“, nickte Hamlin. „Beim Gedanken daran läuft es mir heute noch kalt den Rücken herunter.“
    John sah sie an. „Ich schätze, alle sind hingegangen, um zu sehen, was los war?“
    Olson öffnete den Mund, um zu antworten, aber bevor er etwas sagen konnte, sprang Hamlin wortwörtlich in die Bresche und schubste seinen Freund beiseite. „Genau, und da lag er dann. Sie können sich sicher unser Entsetzen vorstellen, als wir ihn auf dem Boden der Bibliothek liegen sahen.“
    Olson warf ihm einen irritierten Blick zu und trat einen halben Schritt vor, um den anderen Mann zu verdrängen. „In einer Blutlache“, fügte er hinzu, wild entschlossen, sich nicht übertrumpf zu lassen.
    „Mit einem Brieföffner in der Brust!“
    Die beiden Männer sahen sich böse an, aber John ignorierte ihren kleinen Machtkampf. „Was glauben Sie, wer ist der Killer?“
    Beiden sahen ihn hochmütig an. „Bitte?“, fragte Hamlin unterkühlt. Olson starrte ihn herablassend an, eine bemerkenswerte Leistung, war er doch gut zwanzig Zentimeter kleiner als

Weitere Kostenlose Bücher