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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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hat die besten Beziehungen zum Weißen Haus. Sie werden ungeheure Schwierigkeiten bekommen!«
    »Die haben wir schon, Honey!« Dr. Blandy lachte geradezu herausfordernd. »Ihr seid auf einem Boot, das es gar nicht gibt … Begreift ihr das?«
    »Es ist unnötig, das zu erklären, Paul.« Nicholson winkte ab. Sein Blick streifte Monika Herrmann. Sie hatte sich das Bettuch um den Leib gewickelt und stand nun auch in ganzer Größe da.
    »Sie halten uns für dumme Puppen, Commander?« fragte sie.
    »Ersparen Sie mir eine Antwort, Miß.«
    »Uns aussetzen! Wir lassen uns nicht einfach aussetzen!« rief Lili Petersen. Ihre blonde Nacktheit war aufregend, zumindest empfand Dr. Blandy das so. Es werden verdammte Tage kommen, dachte er. Nicholson hatte von Anfang an recht, aber man kann doch nicht fünf Mädchen einfach umkommen lassen! Wir werden einen Weg finden, dieses Problem zu lösen. Aber ob das Aussetzen das einzige Mittel ist?
    Es wurde an die Tür geklopft. Nicholson drehte den Kopf, ohne seine Haltung zu verändern. »Verschwinden Sie! Gehen Sie auf Ihren Posten! Es hat Sie keiner gerufen!«
    »Ich muß Sie sprechen, Sir!« Collins Stimme. Nicholson kniff die Augen zusammen.
    »In einer halben Stunde in der Messe!«
    »Sir!«
    »Das ist ein Befehl, Collins!« schrie Nicholson.
    »Vielleicht ist es besser, du hörst ihn an, Jack«, sagte Dr. Blandy sanft. »Wir sind hier an Bord eine große Familie, dreihundert erwachsene Kinder, und du bist ihr Vater. Das hast du zu uns gesagt, als wir in Norfolk ablegten und du dich uns vorstelltest. Jetzt haben wir Probleme, wir alle … und die sollte man nicht einfach wegbefehlen.«
    »Wer hat die Probleme an Bord geholt, Paul?«
    »Ich! Im Namen der Menschlichkeit!«
    »Und im Namen der Menschlichkeit schaffe ich sie auch wieder weg! Oder soll der Weltfrieden an fünf Weibern hängen?«
    »Danke, Sir!« sagte Monika Herrmann laut.
    Nicholson sah sie mit zusammengekniffenen Brauen an. »Wofür?«
    »Daß wir für Sie Weiber sind! Das haben Sie wenigstens schon bemerkt.«
    Nicholson verkniff sich eine Antwort, öffnete die Tür und verließ das Lazarett. Im Vorraum stand Chief Collins und grüßte, als meldete er sich zu einer Parade. Die beiden Sanitäter saßen lauernd auf den Hockern und warteten auf eine Sensation.
    »Kommen Sie mit, Collins«, sagte Nicholson ruhig.
    Er ging voraus, beachtete Cornell und Leutnant Curtis nicht, die auf dem Weg zum Kommandoraum wie zufällig auftauchten, und warf die Tür hinter sich zu, als sie in der Zentrale allein waren.
    »Es ist nicht üblich, über Dinge zu diskutieren, die so klar sind wie unsere plötzlichen Probleme. Trotzdem, Collins, bin ich bereit, mit Ihnen darüber zu reden, warum Sie das Boot stoppen ließen!« Nicholson setzte sich an seinen Tisch und bot Collins nicht den zweiten Stuhl an. Das war eine klare Geste. Collins verstand und legte beide Hände auf den Rücken. Sein verkniffenes Gesicht war unbeweglich.
    »Sir, Sie haben Kurs auf Narvik befohlen.«
    »Ich gebe immer klare Befehle.«
    »Wir geraten in das Frühwarnsystem!«
    »Ich weiß.«
    »Gerade an dieser Küste operieren auch sowjetische U-Boote. Wollen Sie sich der Gefahr aussetzen –«
    »Wir werden in Schleichfahrt, in der größtmöglichen Tiefe, die Vesteral-Inseln ansteuern und die Mädchen nachts auf der Insel Andöy aussetzen. Sie bekommen ein Funkgerät mit und die nötige Ausrüstung, um ein paar Tage überstehen zu können. In dieser Zeitspanne wird man sie gefunden und gerettet haben.«
    »Und wenn man unser Boot entdeckt? Sir, man wird uns jagen wie einen Wolf, weil wir auf alle Fragen keine Antwort geben dürfen … Und alle werden sich an der Jagd beteiligen, die NATO-Schiffe wie die Russen, in seltener Einmütigkeit. Sir, uns gibt es doch gar nicht …«
    »Vielleicht wird Ihnen leichter, Collins, wenn Sie jetzt mithören!« Nicholson drückte einen Knopf der Sprechanlage. Der Funkgast meldete sich aus der Sendezentrale. »Verbindung zum Chef«, sagte Nicholson ruhig. »Dringend. Ich warte.«
    »Aye, aye, Sir.«
    In der Leitung knackte es, dann summte mit einem gedämpften Ton das Telefon. Der Commander hob ab und schaltete das Gespräch gleichzeitig auf einen Lautsprecher. Admiral Adams Stimme war so klar, als stünde er daneben. Collins zuckte zusammen und starrte den Lautsprecher an. »Hier Norfolk A I.«
    »Hier Commander Nicholson. Sir, ich habe Ihnen zu melden –«
    »Wenn Sie so anfangen, Commander, ist etwas schief.« Adams Stimme

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