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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wurde hart. »Was machen ihre Frauen?«
    »Sie sind an Bord, Sir.«
    Adam schwieg. Ein gefährliches Schweigen.
    »Wir haben ihnen das Leben gerettet, Sir. Ich konnte nicht anders handeln.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun, Commander? Warum rufen Sie mich an? Ich habe Ihnen klar gesagt: Keine Frau an Bord! Ignorieren Sie das Floß! Über die Konsequenzen sind Sie sich sicherlich im klaren, Commander!«
    »Vollkommen, Sir. Ich bitte nur, den Vorschlag aussprechen zu dürfen, daß die Küstenüberwachung Norwegen-Nord unterrichtet wird, daß ein U-Boot morgen nacht an der Andöy-Insel auftaucht und etwas absetzt.«
    »Abgelehnt, Commander!«
    Collins schnaubte durch die Nase, sein verkniffenes Gesicht wurde um eine Nuance blasser. Nicholson winkte ihm zu, sich zusammenzureißen und keinen Laut von sich zu geben. Bei der klaren Verständigung hörte der Admiral natürlich auch die Nebengeräusche.
    »Sir, ich kann die Mädchen nicht auf die ganze Tauchfahrt mitnehmen«, sagte Nicholson ruhig. Es hatte keinen Zweck, bei Adam anders als ruhig zu sein.
    »Das ist klar. Aber das ist Ihr Problem!«
    »Ich kann sie nicht über Bord werfen, Sir! Ich bin Offizier der US-Navy, aber kein Mörder!«
    »Für diesen Satz stelle ich Sie vor ein Militärgericht, Commander!« Adams Stimme war eiskalt. Collins hob die Schultern, als fröre er. »Sie sofort abzulösen, wie es nötig wäre, ist jetzt zu spät. Unser Zeitplan kommt durcheinander. Sie gehen sofort auf den Übungskurs und setzen alle Versuche fort. Ohne die Mädchen! Verstehen wir uns?«
    »Ja, Sir.«
    Nicholson schaute zu Collins hinauf. Der Chief Navigator kaute an seiner Unterlippe mit einem leichten Knirschen.
    »Ich erwarte in zehn Stunden Ihre Meldung, daß die Mädchen von Bord sind«, ertönte Adams kalte Stimme aus dem Lautsprecher. »Sie haben immer noch die Möglichkeit, die Mädchen in ihre Rettungsinsel zurückzuverfrachten. Ich werde dann die Anweisung geben, daß ein britisches oder norwegisches Schiff sie übernimmt. Wie ist der Gesundheitszustand der Mädchen?«
    »Der Lage entsprechend, Sir.«
    »Doc Blandy soll einmal zeigen, was er kann! In zehn Stunden haben die Mädchen fit zu sein! Ende.«
    »Verstanden, Sir.«
    Nicholson legte den Hörer auf. Dann lehnte er sich zurück und knöpfte die obersten zwei Knöpfe seiner Jacke auf.
    »Jetzt haben Sie keine Schnauze mehr, Collins, nicht wahr?« sagte er. »Gehen Sie mal durchs Boot und erzählen Sie, daß wir die Mädchen wieder ins Wasser werfen. Zwar mit der Rettungsinsel, aber wer garantiert uns, daß Adam wirklich eine Suchaktion anlaufen läßt?«
    »So unmenschlich kann er nicht sein, Commander.«
    »Adam nicht! Ich kenne ihn seit meiner Kadettenzeit. Aber für alle, die unser Boot zum größten Geheimnis der USA erklärt haben, ist das Leben von fünf Mädchen, die jetzt mehr wissen, als sie sollten, kein Problem.«
    »Was wissen sie denn? Nichts!«
    »Es genügt, daß sie uns überhaupt gesehen haben.« Nicholson legte die Hand auf die Seekarte. Collins verstand ihn und zog das Kinn an. »Wie ist es mit dem Kurs auf die norwegische Küste, Chief?«
    »Ich kann nicht garantieren, daß man uns trotz Schleichfahrt nicht aufspürt, Sir.«
    »Wer kann das garantieren! Wir müssen es versuchen! Betrachten wir es wie einen Kriegseinsatz, Collins: Anfahren der Insel Andöy ohne Feindberührung. Sind wir so schlechte Seeleute, Chief, daß wir vor dieser Aufgabe in die Hosen scheißen?«
    »Wir haben keinen Krieg, Sir!« Collins blickte über Nicholson hinweg gegen die kahle Wand. Dort hing – für dieses supermoderne Boot ziemlich altmodisch – ein krummer Haken, auf den der Commander seine Notizzettel gespießt hatte. »Das Risiko ist zu groß!«
    »Dann sagen Sie mir eine Patentlösung, Collins!« rief Nicholson gereizt.
    »Wir führen unseren Auftrag durch, mit den Mädchen an Bord.«
    »Das ist das einzige, was nicht in Frage kommt.« Nicholson hieb mit der Faust auf den Tisch. »Ich kann nicht mit dreihundert Weibersüchtigen unter das Ewige Eis tauchen.«
    Im Boot herrschte so etwas wie eine mit Knallgas geschwängerte Luft. Jeder spürte es, und jeder zitterte vor dem Funken, der dieses Gemisch aus angestauter Aggression zur Explosion bringen konnte.
    Belucci, der unter dem Vorwand, er habe Magenschmerzen, sich in der Sanitätsstation meldete, um auszukundschaften, was aus den Mädchen werden sollte, bekam vom Sanitätsmaat einen Tritt in den Hintern und flog hinaus in den Gang. Dort prallte er gegen

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