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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nieder und legte die flache Hand auf den mit einer Kunststoff Schicht überzogenen Holzboden. »Er lag tatsächlich hier«, sagte er.
    »Noch warm, was?« sagte Nicholson sarkastisch.
    »Nein. Kalt und feucht!« Dr. Blandy tippte auf den Boden. »Jemand hat das Blut mit einem nassen Lappen weggewischt.« Er blieb in der Hocke und sah zu Nicholson empor. »Das ist das tollste Ding, das jemals passiert ist, Jack: Auf einem getauchten U-Boot verschwindet eine Leiche!«
    »Es ist das verrückteste Ding, Paul!« Nicholson stieß die Tür wieder auf. Es hatte keinen Sinn mehr, den Boden anzustarren. »Auf einem U-Boot kann nichts verschwinden, schon gar nicht eine Leiche! Ein U-Boot kann man übersehen, hier kennt man jeden Winkel, jedes Loch, jede Ritze! Auf jedem Quadratzentimeter ruhen mehrere Augen … ein Mensch kann hier nicht einfach verschwinden! Das ist der entscheidende Fehler des Mörders.«
    Sie verließen das Ersatzteillager. Auf sie zu kam Chief McLaren. »Diese Weiber!« sagte er sofort. »Man hört sie toben bis zur Pantry! Ihr Lazarett ist ein Irrenhaus, Doc!«
    »Ich weiß!« Blandy lächelte grimmig. »Aber Bill Slingman steht davor, und in Bills Muskeln kann man Atome spalten.«
    »Stimmt es?« fragte McLaren vorsichtig.
    »Was soll stimmen, Chief?« fragte Nicholson zurück und ließ die Tür zuschnappen.
    »Das mit Belucci.«
    »Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Jede Schraube im Boot flüstert davon, Sir.«
    »Ach so!« Nicholson schob McLaren zur Seite und ging weiter. »Ich wußte nicht, daß Ihr Verhältnis zu den Reaktoren so eng ist, daß Sie sogar die Sprache von Eisen verstehen.«
    McLaren schwieg. Er wartete, bis Nicholson sich entfernt hatte, dann hielt er Dr. Blandy am Ärmel fest.
    »Er ist Gift und Galle, was?«
    »Wundert Sie das? Ein Mord auf seinem Musterboot!«
    »Davon wird's nicht besser. Außerdem – man kann die Verdächtigen leicht übersehen. Er hat die Auswahl unter Dreihundert. Jeder Kriminalist würde darüber jubeln.«
    »Dann jubeln Sie mal, Chief! Ich befürchte, wir haben dreihundert Stumme an Bord, wenn's an die Verhöre geht.«
    »Unmöglich!« McLaren blickte Nicholson nach, der zum Hauptgang abbog. Hinter ihm marschierte Leutnant Surakki wie eine aufgezogene Puppe. »Bei diesem Mord gibt es eine Menge Mitwisser.«
    »Eben!« Dr. Blandy grinste. »Und nun rennen Sie mal mit der blanken Stirn diese Mauer ein! Wer ist wohl stärker, na?«
    »Scheiße!« sagte McLaren aus voller Brust. »Dann könnte ja jeder der Mörder sein!«
    »Genau das wollte ich ausdrücken!« Dr. Blandy nickte, machte kehrt und ging mit mächtigen Schritten dem Commander nach.
    »Die Leiche ist weg, der Mörder lebt unter uns, jedermann im Boot weiß Bescheid, meine Offiziere bumsen mit den Weibern, jeder von uns ist geladen mit Explosivität. Das ist die Lage!« Nicholson war mit seiner Litanei fertig.
    Er stand wieder im Kommandantenraum. Vor ihm, wie behangene Säulen, warteten unbeweglich Cornell, Collins und Curtis. Surakki war zu Fähnrich Duff in die Leitzentrale gegangen, um den Jungen abzulösen. Er saß brav und tapfer seit zehn Stunden im Nervenzentrum des Bootes und bekämpfte seine Müdigkeit mit schwarzem Kaffee.
    »Ich könnte das, was meine Offiziere getan haben, als Meuterei auslegen«, sagte Nicholson völlig ruhig. »Für diesen Fall existieren genaue gesetzliche Vorschriften. Sie kennen sie alle, aber sie sind in unserem Fall nicht anwendbar. Ich kann Sie nicht in Ketten legen, Sie nicht im nächsten Hafen oder auf dem nächsten US-Schiff der Militärpolizei übergeben, ich kann die Fahrt nicht abbrechen und nach Norfolk zurückfahren. Alles das ist unmöglich, weil es uns nicht gibt! Ich kann mich also nur darauf verlassen, daß meine Herren Offiziere trotz des schäumenden Hormonspiegels noch genug Offizier sind, daß sie die Ordnung an Bord aufrechthalten! Stehen Sie bequem …«
    »Danke, Sir.«
    Curtis, Cornell und Collins gaben ihre statuarische Haltung auf.
    »Unsere erste Aufgabe ist es, Belucci zu finden«, fuhr Nicholson fort. »Curtis, Sie stellen dazu einen Suchtrupp zusammen und lassen keinen Winkel des Bootes aus. Cornell, Sie organisieren das Verhör. Ich will jeden meiner Leute hier vor mir haben, einzeln …«
    »Aye, aye, Sir.« Cornell grüßte und war froh, so schnell und vorerst schadlos den Kommandantenraum verlassen zu können. Curtis folgte ihm. Er hatte damit gerechnet, daß Nicholson ihm die Leutnantsterne abreißen würde. Chief Navigator Collins verzog

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