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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wäre wirklich die genialste Lösung unseres Problems«, sagte Chief Collins trocken. »Und ich bin sicher, daß auch die Mannschaften und Maate das Maul halten. Sie alle kennen ja die Konsequenzen.«
    »Das ist das Letzte!« Dr. Blandy sprang auf. »Sind hier nur Gauner an Bord?«
    »Vergessen Sie nicht, Doc, wem wir den Besuch an Bord verdanken!« Leutnant Curtis schob sich nach vorn. Nicholson sah ihn scharf an. War er es? dachte er. Warum macht er sich zum Wortführer der Offiziere? Er hatte Wache in der Kommandozentrale. Von dort bis zu Duff und zurück sind es sechs Minuten vielleicht, einschließlich Mord. Aber Curtis hat mit Cornell Schach gespielt. Oder war es Cornell, und Curtis gibt ihm nur das Alibi?
    »Wer hat auf seine Kappe genommen, daß wir die Mädchen auffischten?« sagte Curtis laut.
    »Ich habe nicht damit gerechnet, daß wir an Bord dreihundert Dauerständer haben!« brüllte Dr. Blandy zurück.
    »Aber ich habe es dir gesagt, Paul!« Nicholson erhob sich von der Bettkante. »Unter uns lebt ein Doppelmörder. Ob wir ihn jetzt, nach Duffs Tod, noch entlarven, ist ungewiß. Duff kannte ihn, oder er ahnte zumindest, wer es sein könnte. Darum mußte er sterben. Dem Mörder war klar, daß Duff mit diesem Wissen nicht lange würde ruhig leben können. Gerade unser kleiner Duff nicht … ihn hätte sein Wissen innerlich zerfressen, und dann wäre er zu mir gekommen. Das hat der Mörder mit Erfolg verhindert. Und jetzt ist seine Sicherheit enorm. Nur sollte er eins nicht vergessen: Er befindet sich auf einem Boot, das ein Jack Nicholson führt. Und wir bleiben noch über zwölf Wochen unter Wasser! Es wird kein Tag, keine Stunde in diesen zwölf Wochen vergehen, in der ich ihn nicht jagen werde! Und ich bin sicher, daß ich ihn habe, bevor wir wieder in Norfolk einlaufen! Ich glaube, meine Herren, Sie alle kennen mich noch nicht gut genug! Sagen Sie das auch den Maaten und Mannschaften. Ich danke Ihnen, meine Herren!«
    Die Offiziere strafften sich, grüßten und verließen dann schnell und wie geohrfeigt die enge Kabine. Nur Dr. Blandy blieb zurück und setzte sich ächzend auf einen der zwei Stühle in der Kajüte.
    »Das war eine offene Kampfansage, Jack«, sagte er.
    »Das sollte sie auch sein!« Nicholson zeigte auf den toten Duff. »Ich bin sicher: Er kannte den Mörder von Belucci, und er wäre auch zu mir gekommen! Ich hätte ihn weichgeknetet … die Sache mit dem Würfelspiel um die Weiber war der Anfang. Da mußte der Mörder noch einmal handeln … und zwar fix, das habe ich nicht überlegt. Insofern fühle ich mich mitschuldig an Duffs Tod!«
    »Um Gottes willen, laß bloß nicht solche Komplexe aufkommen!« Dr. Blandy lehnte sich zurück und blickte zur Decke. »Du hast einen bestimmten Verdacht, Jack?«
    »Wieso?« Nicholson ließ noch einmal alle Gesichter seiner Offiziere im Geist an sich vorbeiziehen. Überall nur Betroffenheit und Entsetzen. War der Mörder unter ihnen, war es ein Bursche mit ungeheuren Nerven.
    »Du bist so sicher, daß du den Mörder bis zur Rückkehr gefunden haben wirst?«
    »Er wird sich selbst verraten, Paul.«
    »Jetzt? Wo Duff tot ist? Er hat keinen Grund mehr zur Panik.«
    »Du glaubst also auch, daß der kleine Duff mehr wußte, als er gestern gesagt hat …«
    »Es scheint so«, sagte Dr. Blandy vorsichtig. »Sonst gäbe es wirklich keinen Grund, ihn umzubringen.« Er strich sich über das Gesicht und ließ seine breite schwere Hand auf der Stirn liegen. »Wie willst du aus diesem Scheißdreck bloß wieder herauskommen?«
    »Überhaupt nicht. Das ist mir klar.«
    »Was heißt das?«
    »Das ist meine letzte Fahrt. Man wird mich in Norfolk vor ein Militärgericht stellen, und dann bin ich Zivilist. Unehrenhaft entlassen, hinausgeworfen aus der Navy, ein Arbeitsloser auf Stellensuche. Und jeder, der meine Papiere durchsieht, wird sagen: Was? Sie waren Commander und sind geflogen? Und da meinen Sie, bei uns könnten Sie unterkriechen? No, Mister Nicholson! Und dieses NO wird mich mein ganzes Leben begleiten.«
    »Wir könnten uns zusammentun, Jack.«
    »Wir? Du bist Marinearzt.«
    »Ich werde genauso fliegen wie du! Und wenn sie beide Augen zudrücken, mach ich ihnen beide Augen auf und gehe von allein! Wir könnten in den Mittleren Westen gehen. Ich mach eine Praxis auf, und du bekommst eine Arzneimittelvertretung. Dafür kann ich sorgen. Und dann können sie uns alle kreuzweise.«
    »Das hört sich gut an«, meinte Nicholson skeptisch.
    »Sehr gut sogar!

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