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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Blandy's zweiter Blick – der erste hatte dem Gasofen gegolten – traf Evelyn Darring. Sie war wie immer geschminkt, ihr rotes Haar war zu frechen Locken gedreht. Jetzt roch er auch das Parfüm, dessen Duft das ganze Zelt erfüllte. Sehr süßlich – vermutlich der Extrakt irgendeiner tropischen Blume. Dr. Blandy nahm die Pelzmütze ab und öffnete den Mantel.
    »Alles okay?« fragte er.
    »Bis jetzt noch«, sagte Monika. Sie schien jetzt hier der Chef zu sein. »Wie haben Sie's überhaupt geschafft, bis hierzu zu uns?«
    »Auf einer Duftwolke! Hier riecht es nämlich wie im Puff.«
    »Es ist mein Parfüm, Bärchen!« Evelyn räkelte sich unter der Decke. Blandy kannte das. Die Geschmeidigkeit ihrer Glieder hatte ihn immer fasziniert. Sie konnte einen Mann umarmen, daß er völlig wehrlos, ja, eine Beute ihrer Glieder wurde. Eine Umklammerung, aus der allerdings auch keiner entrinnen wollte.
    »Andere Sorgen habt ihr wohl nicht?« knurrte er und setzte sich auf eine Kiste mit Konserven.
    »Genug!« sagte Lili Petersen. »Wenn Evelyn nicht ihr Parfüm bei sich hätte, stänke es hier ganz anders. Wir sind nicht anders gebaut als andere Menschen.«
    »Wir haben nur einen Plastikeimer hier.« Monikas Blick ging in eine Ecke. Blandy folgte ihm und sah einen Stapel Decken. »Ja, da drunter!« sagte Monika, ehe Blandy eine Bemerkung machen konnte. »Es ist unmöglich, ihn auszuschütten.«
    »Und wenn, dann nur gegen den Wind!« sagte Blandy und lachte.
    »Sind Sie zu uns gekommen, um dämliches Zeug zu quasseln?« fauchte Dorette. »Wie soll das weitergehen!«
    »Da müssen Sie den lieben Gott fragen, der diesen Sturm losgelassen hat.« Blandy klopfte gegen die Gasflasche. Sie klang ziemlich hohl. »Ohne diesen Sturm wären wir jetzt schon im warmen Schoß von VENUS XI. So verzögert sich die ganze Sache ein wenig, aber es ist kein Grund vorhanden, sich um die Testamente zu kümmern. Das wollte ich erst einmal gesagt haben.«
    Das war gut und glatt gelogen, dachte er. Sie müssen es glauben. Wenn sie alle wüßten, welchen Verdacht ich habe! Ich werde darüber nachher mit Cornell und Hendricks sprechen. Wir können nicht hier oben bleiben, um Eisdenkmäler zu werden.
    »Und was ist zweitens?« fragte Joan. Sie war dabei, mit einem Büchsenöffner eine Konserve aufzuschneiden. Sie hatte das Kochen übernommen.
    »Wenn das Gas zu Ende geht, nützen euch auch eure heißen Körper nichts!« sagte Blandy und betrachtete sinnend den Gasofen. »Das war unsere stärkste Sorge, und sie ist es noch.«
    »Wir haben genug Gasflaschen vom Boot mitgenommen«, sagte Monika.
    »Aber wie kommen wir an sie heran? Wo liegen sie? Ich weiß, ich weiß. Wir sind alles Rindviecher, aber wer hat jemals an einen solchen Sturm gedacht! Wir haben sieben Materialstapel. Ich habe sie vorhin gesehen … sie sind nicht mehr zu sehen. Nur Schneehaufen. Man muß also alle sieben Stapel – im ungünstigsten Fall, denn meistens ist es immer der letzte – ausgraben, um an das Gas und andere notwendige Dinge heranzukommen. Und das bei diesem Sturm! Mädchen, und wenn ihr uns für ganz trübe Flaschen haltet: Das ist unmöglich! Da draußen kann sich keiner auf den Beinen halten, geschweige denn arbeiten!«
    »Also erfrieren wir in absehbarer Zeit!« sagte Monika nüchtern. »Das ist eine erfreuliche Botschaft.«
    »Sie werden uns nicht umkommen lassen.« Dorette verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. »Dafür wird schon Billy sorgen.«
    »Auch Ihr schwarzer Riese kann den Wind nicht wegboxen. Aber wir werden alles versuchen, um ans Material heranzukommen. Wir haben ja die gleichen Probleme. Bei uns reicht das Gas nur noch einen Tag.«
    »Es wäre schon aus, wenn wir es nicht mehrmals am Tag abdrehten!« sagte Monika. »Dann machen wir hier Freiübungen, um uns warmzuhalten.«
    »Fünf starke Boys wären uns lieber!« rief Lili und lachte. »Sie müssen ein toller Knabe sein, Doc. Du Himmel, wie Evelyn von Ihnen schwärmt. Warum kommt mein starkes Bärchen nicht? Ach, wenn doch Pauli da wäre! Ich muß immer an ihn denken! So geht's seit vier Tagen.«
    »Du bist gemein!« sagte Evelyn und sah Blandy ganz verliebt an. »Hundsgemein, das zu erzählen!«
    »Ich stelle fest, den Damen geht es vorzüglich!« sagte Blandy mit rauher Stimme. Sie scheinen wirklich nicht zu ahnen, dachte er dabei, in welch verzweifelter Lage sie sich tatsächlich befinden. »Mir scheint sogar, es ist Ihnen ab und zu ein wenig zu heiß unter der Haut. Machen Sie den

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