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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Wetter! Wenn es so bleibt, habe ich die größte Hoffnung, daß wir es bis VENUS XI schaffen. Ha, dieses Wetter! Ich bekomme Frühlingsgefühle.«
    »Es sind genau vierunddreißig Grad Frost, Doc!«
    »Und in mir sind hundert Grad Lebenslust. Da bleiben immer noch Sechsundsechzig Plus übrig, genug, um zu platzen!« Er band die Kistendeckel fester um seine Stiefel und stand wieder auf. »Bernie, opfern Sie noch sechs Deckel. Ich möchte mit drei Mann herumlatschen und mir die Gegend ansehen. Vielleicht entdecken wir etwas.«
    »Was denn?«
    »Einen Wegweiser nach New York.«
    »Die Entfernung stimmt nicht, Doc!« lachte Cornell. »Aber Sie sollen Ihre sechs Kistendeckel haben.«
    Eine halbe Stunde später glitten Dr. Blandy, Slingman, Yenkins und der Maat Puckray auf ihren Kistendeckeln über das Eis. Sie wandten sich nach Norden, in die Richtung, wo die Radarstation VENUS XI liegen sollte. Yenkins hatte das kleine Funkgerät mitgenommen, nicht um selbst zu senden, sondern um zu versuchen, Zeichen von VENUS XI aufzufangen. »Auch das wäre ein Wunder!« sagte Dr. Blandy. »Wenn das so weitergeht, werden wir den Papst mit Arbeit tüchtig eindecken!«
    Sie winkten den andern zu und schlurften davon.
    Hendricks stand hinter der Eismauer und beobachtete durch das Fernglas das sowjetische U-Boot. Auch dieses genoß den schönen Tag. Auf der Turmplattform standen eine Menge vermummter Männer, einige Deckschotten waren aufgeklappt. Russische Matrosen rannten auf Deck hin und her. Ein Raketenwerfer hinter dem Turm war ausgefahren und versank jetzt wieder, um gleich wieder hochzukommen. »Trockenschießübung. Sie wollen nicht einrosten.«
    »Das ist ein sorgloser Verein«, sagte Hendricks zu Cornell. »Wenn die wüßten, was unter ihnen liegt.«
    »Mir ist ein Rätsel, daß sie unser Boot nicht auf dem Radar sehen«, sagte Cornell sinnend.
    »Vielleicht sehen sie es und bleiben deshalb so ruhig liegen. Sie warten ab, was der Commander macht.« Hendricks setzte das Glas ab. Sein Gesicht war mit Eis überkrustet. Gefrorener Atem. »Sobald er sich bewegt, greifen sie ein. Bleibt er auf Grund, lachen sich die Russen da oben ins Fell und hungern ihn aus. Sie haben Zeit, viel Zeit.«
    »Ich möchte jetzt nicht an Nicholsons Stelle sein.« Cornell tappte zurück zum Zelt. Hendricks folgte ihm. Für ihn war es beruhigend, daß die Russen anscheinend nicht daran dachten, an Land zu gehen. Wozu auch?
    »Wie will der Commander aus dieser Falle heraus?«
    Dr. Blandy und seine drei Begleiter schlurften unterdessen nach Norden über das Eis. Sie trugen Brillen mit gefärbten Gläsern, denn die Blendung war sehr stark, und ohne diese Brillen war es möglich, zu erblinden. Sie tappten auf ihren Kistendeckeln etwa zwei Stunden über das Festlandeis, dann senkte sich das Land zur Küste hin, führte in einem sanften Gefälle zum Meer, das hier teilweise zugefroren war. Breite und dicke Eisschollen schaukelten auf dem Wasser. Dr. Blandy zeigte hinunter. Bizarre Eistürme, wie Stalagmiten in einer Tropfsteinhöhle, bildeten den Rand der Küste, bald blauweiß schimmernd in der Sonne, bald funkelnd wie Bergkristall.
    »Wunderschön«, sagte Blandy. Slingman, bis zu den Augen vermummt, schüttelte den Kopf.
    »In Alabama fühle ich mich wohler, Doc!« rief er durch seine Vermummung. »Ich mag die Kälte gar nicht.«
    Yenkins rumpelte zu Blandy und packte ihn am linken Ärmel. »Doc, hören Sie das auch?«
    »Was?«
    »Hundegebell!«
    »Sie spinnen, Yenkins!« Blandy lauschte angestrengt. Aber was er hörte, war nur ein Rauschen in seinem Kopf. Der Blutdruck, dachte er. Das verdammte Saufen und Rauchen! Und man kommt langsam in die Jahre. Verflucht nein, nicht langsam, sehr schnell geht das mit dem Klapprigwerden! Früher bin ich auf Skiern stundenlang herumgepirscht, und jetzt merke ich zwei läppische Stunden von den Haarspitzen bis zum Zehennagel! »Ich höre nichts! Bill, ihr Schwarzen habt doch ein Ohr, das den Furz einer Ameise hört. Hörst du was?«
    Slingman schob seine Fellkappe hoch und legte seine Ohren frei.
    »Jetzt fährt er seine Teleskope aus!« rief Yenkins lachend.
    Und Puckray sagte: »Es geht um Hundebellen, Bill. Nicht um den Gesang der Marsmenschen.«
    »Arschlöcher!« Slingman lauschte, und plötzlich verzog sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Hunde. Tatsächlich Hunde. Viele Hunde. Yenkins hat recht. Da sind Hunde in der Nähe!«
    »Und wo Hunde sind, sind auch Menschen!« schrie Puckray. »Doc, wir sind

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