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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wieder zur Whiskyflasche, goß den Becher voll und ließ den ganzen Inhalt in sich hineinlaufen. »Nicholson wird froh sein, wenn er sich lautlos wegschleichen kann aus dem Sonarbereich der Russen. Auftauchen und durch die Gegend funken, wäre kompletter Irrsinn. Machen wir uns also mit dem Gedanken vertraut, daß wir allein auf uns angewiesen sind. Es gibt keine fremde Hilfe. So, Jungs, und jetzt malt euch die Zukunft aus! Jeder darf ab sofort vor Angst in die Hosen scheißen!«
    »Und … und wenn wir uns tatsächlich den Russen übergeben?« sagte Obermaat Yenkins leise. »Nichts einfacher als das. Sie liegen ja vor der Tür. Dann sind wir gerettet. Die Mädchen sind in Sicherheit. Man wird uns zum nächsten Hafen bringen oder dem nächsten Schiff übergeben …«
    »Yenkins, Sie sind wirklich ein blöder Hund!« unterbrach ihn Blandy. »Die Sowjets werden uns durch die Mühle drehen. So einen Happen bekommt ihr Geheimdienst selten. Also, Junge, halt's Maul, ich weiß, was du sagen willst. Was ist mehr wert – das Boot oder die Mädchen?«
    »Irgendwo hört die Pflicht auf!« sagte Cornell großartig.
    »Und wo liegt Irgendwo?« bellte Blandy. »Bernie, mir sind rote Haare auch lieber als Eisbrocken! Sie sind noch jung. Sie haben keinen Krieg mitgemacht. Aber ich habe Vietnam hinter mir.«
    »Scheiß-Vietnam!« schrie Slingman.
    »Zugegeben. Aber, Bill, wir haben dort gelernt, Tatsachen hinzunehmen. Wir waren bereit, zu krepieren. Für nichts! Jetzt aber haben wir ein Boot, das wirklich einen Einsatz wert ist. Natürlich setzen wir uns jetzt nicht hin und warten, bis wir vereist sind. Aber wir sollten alle wissen, daß unsere Chance beschissen ist! Wir werden gegen Eis, Frost und Sturm kämpfen und versuchen, VENUS XI zu erreichen und sollten immer dabei denken: Das ist so etwas wie ein Kriegseinsatz!«
    »Mit fünf Mädchen zwischen uns!«
    »In Vietnam sind Hunderte von Krankenschwestern umgekommen!«
    »Scheiß-Vietnam!« brüllte Slingman noch einmal. »Ich hab's überlebt und soll jetzt auf Grönland krepieren?«
    »Man kann sich den Ort nicht aussuchen, Bill. Ende des Themas!« Dr. Blandy stieß Oberleutnant Cornell an. »Jetzt bist du wieder dran, Bernie! Ihr müßt die Materiallager ausgraben.«
    Am sechsten Tag ließ der Sturm merklich nach, am siebten war der Himmel blank und blau, als wäre er die Arglosigkeit selbst.
    Blandy, Cornell und Hendricks standen hinter der Eismauer und blickten hinunter aufs Meer. Das sowjetische U-Boot war noch immer da. Es tanzte in der noch unruhigen See und schien unendlich viel Zeit zu haben.
    »Sie machen tatsächlich Grönland-Urlaub!« sagte Blandy sarkastisch. »Es kommt alles, so wie ich's geahnt habe. Nicholson muß weiter auf Grund liegen, bewegungslos und stumm wie das Grab. Wenn die da unten nicht verrückt werden, schreib ich dem Papst nach Rom, er soll's als Wunder anerkennen. Und wir werden zu Fuß losziehen!«
    Die Stimmung war trotz dieser Aussichten in den vergangenen Tagen gut gewesen. Ein Kommando aus neun Mann, mit Stricken miteinander verbunden, hatte es tatsächlich fertiggebracht, mitten im Sturm die Gasflaschen zu finden. Sie hatten allerdings Glück gehabt. Schon beim zweiten Materialhaufen stießen sie auf die Flaschen sowie auf Kisten mit Wurst, Gebäck und Milchkakaopulver. Blandy brachte drei große Dosen davon hinüber zu den Mädchen. Er brüllte ins Zelt, durch den Schlitz des Reißverschlusses: »Einen guten Kaffeeklatsch mit Kakao! Kakao ist gesund und gibt Kraft.« Dann kämpfte er sich wieder zum Lager durch und schleppte die Kisten zu den übrigen Zelten. Die Eimer mit den Fäkalien wurden ausgeschüttet – der Sturm riß sie gleich mit und zerstäubte sie.
    Jetzt, an diesem schönen Tag, der so blau und harmlos aussah, daß man vergaß, wie dreckig eigentlich die Lage war, band sich Dr. Blandy – zunächst versuchsweise – zwei Kistendeckel unter die Fellstiefel und rutschte damit übers Eis.
    »Das ist was für Skihasen!« lachte er, nachdem er ein paar Meter gelaufen war. »Übrigens, das werde ich dem Admiral sagen. Hier haben wir einen Fehler in der Ausrüstung der POSEIDON I entdeckt! Wenn man uns schon zum Nordpol schickt, hätte man uns auch Ski mitgeben müssen!«
    »Wir sollten unter dem Eis durch, Doc!« sagte Cornell. »Von Landgang ist nie die Rede gewesen.« Er beugte sich zu Blandy vor und senkte die Stimme. »Glauben Sie wirklich, daß Sie noch einmal den Admiral sprechen werden?«
    »Jetzt ja, Bernie. Bei diesem

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