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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Nacken. Slingman hielt Blandy am Mantel fest.
    »Vorsichtig, Doc!« sagte er. »Bären spielen gern tot.«
    »Nicht mit einem Eisenpfahl im Leib! Jungs, ist das ein Kerl! Schade, daß man Eisbärfleisch nicht essen darf. Es ist voller Trichinen!« Dr. Blandy lachte dröhnend … sein Atem war wieder da. Da ist doch noch Kraft in mir, dachte er zufrieden. »Das wär ein schöner Bettvorleger für Evelyn!«
    Er kam noch ein paar Schritte näher und beugte sich über den Bären. In diesem Augenblick zuckte das Tier hoch. Blandy hatte es kommen sehen. Er hatte in die offenen Augen geblickt, aber er war nicht schnell genug. Auch Slingman gelang es nicht, Blandy zurückzureißen. Mit einem dumpfen, ächzenden Brüllen, die eiserne Harpune in der Brust, mit einer Schnelligkeit, die unfaßbar war, erhob sich der Bär, breitete die Vordertatzen aus und schlug dann mit unvorstellbarer Wucht zu. Wie ein zuschnappendes Fangeisen war das. Blandy brüllte. Er umklammerte mit beiden Händen die Harpune und drückte mit ihr den Bären von sich. Die Tatzen lösten sich. Der Bär riß sein Maul auf, und mit einem letzten langgezogenen und dumpfen Laut fiel das Tier krachend aufs Eis.
    Auch Blandy sank in die Knie. Slingman und Yenkins fingen ihn auf und sahen sich entsetzt an. Blut!
    »Doc!« schrie Slingman. »Doc! Haben Sie was abbekommen? Doc?«
    Dr. Blandy schloß die Augen. Seine Brust und sein Rücken waren ein einziges Brennen. Es war ihm, als wäre sein Leib aufgeschlitzt worden. Aus seinem Körper, das spürte er ganz deutlich, lief das Blut … Es mußte gleich auf das Eis tropfen und zu einem großen roten See werden.
    »Die Brust«, sagte er mühsam. »Und im Rücken! Er … er hat mich aufgerissen … Zieht mir den Mantel aus … Kein Haar in die Wunden … Infektion …«
    Die Stimme versagte ihm. Der Schmerz umkrampfte sein Gehirn. Dann brach er in den Armen Slingmans zusammen und verlor die Besinnung.
    Über das Eis, die flache Küste entlang, jagten die drei Hundeschlitten der Eskimos heran. Yenkins und Puckray winkten und schrien.
    »Hierher! Hierher!«
    Die Schlitten änderten die Richtung und kamen auf sie zu. Das Gebell der Hunde kam Yenkins jetzt wie Glockengeläut vor. Er weinte plötzlich wie ein Kind.
    »Ich glaube, er verblutet«, sagte Slingman tonlos und hielt den Doktor in den Armen. »Was kann ich denn tun? Sag mir doch einer, was ich tun soll?«

11
    Doc Blandy war ein harter Brocken. Noch bevor die Eskimos mit ihren Hundeschlitten die vier Männer erreichten, die in ihre Bärenjagd hineingeraten waren, kehrte das Bewußtsein bei Blandy zurück und mit ihm auch ein wahnsinniger Schmerz in Brust und Rücken. Er kniete nun auf dem Eis. Slingman hielt ihn umfaßt, und rings um den Verletzten wurde das Eis jetzt rot.
    »Zieht mir den Mantel aus, verdammt!« stöhnte er und warf den Kopf nach hinten. »Den Mantel und alles, was ich anhabe.«
    »Wollen Sie erfrieren, Doc?« schrie Yenkins. Er winkte noch immer mit beiden Armen und brüllte: »Hierher! Hierher! Hilfe! Hilfe!«
    »Ihr Idioten! Anders bekomme ich die schönste Infektion!« Blandy wollte aufstehen, aber es war unmöglich. Als er die Hände auf das Eis stützte, um sich hochzustemmen, war es ihm, als wäre sein Oberkörper in zwei Teile geteilt. »Wenn Haare in die Wunden kommen … Zieht mich doch aus, ihr Rindviecher …«
    Das Hundegebell übertönte seine Stimme. Mit knirschenden Kufen hielten die drei Schlitten. Sie bildeten einen Kreis um die vier Männer und den toten Bären mit der Eisenharpune im Leib. Unter den dicken haarigen Pelzmützen blickten die Eskimos stumm auf die Gruppe. Kleine, flache, braungelbe Gesichter mit geschlitzten Augen. Forschend, mißtrauisch, abwartend. Das hier war ihr Jagdgebiet. Wo kamen die fremden Männer her?
    Puckray ging auf einen Schlitten zu und zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf Slingman und Blandy.
    »Hilfe!« rief Puckray. »Verletzt. Der Bär! Mit den Schlitten zu uns! Los, schnell!«
    Die Eskimos rührten sich nicht. Sie sahen Blandy mißtrauisch an .
    »Sie verstehen nichts!« heulte Puckray. »Aber sie müssen doch sehen, was los ist …«
    Die Eskimos sahen es genau. Ein blutender Mann. Langsam stieg einer von ihnen vom Schlitten. Er stampfte zu Blandy, beugte sich über ihn, dann ging er zu dem Bären, betrachtete auch ihn und entdeckte in den Pranken schließlich die Fetzen von Blandys Mantel. Dann ging er zurück zu den Schlitten, rief mit heller Stimme den andern etwas zu. Ein Schlitten

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