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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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antwortete Porter. »Wenn jetzt einer zuhört, bist du es, Jack! Als wir auf dein Boot kamen, wußten wir, wer du bist! Dein Ruf in der Navy flog dir voraus. Der frißt Eisen zum Frühstück, Stahl zum Mittag und Raketenplatin zum Abend. Und wenn er scheißt, werden's Granaten! Gut, haben wir uns gesagt, wenn das Ding, das wir herumschaukeln sollen, wirklich ein solches Geheimnis ist, dann muß so ein Kerl das Kommando haben. Und wir waren irgendwie stolz, daß wir dazugehören. Aber das ist jetzt vorbei, Jack! Du haust fünf Mädchen und sechzehn von unseren Freunden in die Pfanne, nur weil dir der Arsch zuckt vor Angst. Da machen wir nicht mehr mit! Die Mehrzahl von uns ist sich einig, daß du abgelöst wirst.«
    »Wo ist die Mehrzahl, Porter?« Nicholson schob die Mütze in den Nacken, ihm wurde plötzlich unerträglich heiß. »Wenn ich gleich einen Rundspruch loslasse, hast du keinen einzigen Freund mehr im Boot!«
    »Weil das alles Arschlöcher sind!« sagte Porter. Es klang gespenstisch. Er flüsterte, aber was er sagte, sollte eigentlich mit voller Stärke herausgebrüllt werden. »Gut! Ich stehe allein! Aber ich bin nicht allein! Ich habe hier sechs Torpedos mit Atomköpfen bei mir. Du weißt, Jack, welche Wirkung sie haben. Ich bin ganz allein im Raum! Ich habe die anderen hinausgeschmissen und das Schott von innen zugedreht und gesichert. Ich bin allein mit meinen Torpedos! Ich werde jetzt die beiden Rohre laden und die elektronischen Zielsucher einschalten.«
    »Das schaffen Sie nie allein, Porter«, sagte Nicholson ruhig.
    »Spielend, Jack!« Porter lachte. »Die Spargel liegen ja schon auf den Schlitten. Das hast du schön hingekriegt, Jack, mit deinem kriegsmäßigen Alarmtauchen! Ein Fingerdruck, und die Torpedos gleiten wie schwerelos in die Röhren. Wir sind technisch der Zeit voraus, und das sind genau deine Worte, eiserner Jack!«
    Hynes hielt seine Hand über das Mikrophon. Er war bleich, wie ausgeblutet. »Sie müssen ihn herauslocken, Sir«, flüsterte er. »Dann kriegen wir ihn! Auch auf die Gefahr hin, daß es Lärm gibt. Der Kerl lädt wirklich die Rohre.«
    »Das tut er!« Nicholson machte sein Mikrophon wieder frei. Im Lautsprecher hörte man deutlich Porters schweren Atem. »Porter?«
    »Jack! Ich stelle ein Ultimatum!«
    »Wir sollten darüber reden, Porter. Über alles. Kommen Sie zu mir.«
    »Das ist ein uralter und fauler Trick! Wer soll noch darauf hereinfallen! Kaum bin ich draußen, bekomme ich eins über den Schädel!«
    »Ich garantiere Ihnen freie Bewegung, Porter. Zu mir, und wieder zurück zu Ihnen. Genügt das?«
    »Nein! Komm mir jetzt bloß nicht mit dem dämlichen Offiziersehrenwort. Ich weiß genau, daß in einer Notlage Versprechungen leeres Gerede sind. Und Ehrenworte sind soviel wert wie eine Tüte mit Pisse! Ich bin ein alter Hase, Jack! Neunmal dekoriert … nur dreimal weniger als du! Mich legt ihr nicht aufs Kreuz! Willst du mein Ultimatum hören?«
    »Bitte«, sagte Nicholson geradezu höflich.
    »Wir schießen die Russen ab und holen unsere Leute zurück ins Boot.«
    »Noch besser, wir schießen die Russen ab und tauchen auf, rufen VENUS XI, und alles läuft wie geplant«, sagte Nicholson ruhig. Hynes und Surakki starrten ihn an, als spreche ein Gespenst. Auch Porter schien es die Stimme verschlagen zu haben.
    »Das geht auch, Sir …«, stotterte er endlich. »Natürlich geht das!«
    »Es geht nicht, Porter!« Nicholsons Stimme wurde scharf. »Ich wollte mich nur überzeugen, wie verrückt Sie sind!«
    »Du Miststück!« sagte nun auch Porter lauter. »Du hinterhältiger Hund! Nun hör einmal genau zu: In zwei Stunden gibst du den Befehl, daß ich den roten Hebel runterdrücke, oder ich frage dich nicht mehr und tu es allein! Wer will mich daran hindern!«
    »Keiner!«
    »Hier kommt keiner rein! Oder wollt ihr das Schott aufsprengen? Das hört der Russe bestimmt! Dann sind wir alle im Eimer. Ist das klar?«
    »Völlig klar, Porter!« sagte Nicholson eisig.
    »Ich habe jetzt das Boot in der Hand. Ich bin allein mit meinen Torpedos! Jack, du und deine Offiziere und alle müssen tun, was ich sage! Wer ist nun der Kommandant, he?«
    »Eindeutig Sie, Porter!«
    »In zwei Stunden, Jack.«
    »Okay.«
    »Wie fühlst du dich?«
    »Beschissen! Aber das geht Sie nichts an, Porter!«
    Nicholson schaltete aus. Vorsichtig, als sei es aus dünnem Glas, legte er das Mikrophon auf den Schalttisch zurück. Hynes, Surakki und alle anderen im Sonarraum starrten den Commander

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