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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ge-schweiften Füßen eines Gartentisches. Das Gespenstische aber war: In dem faltigen Rumpf waren keine Sinnesorgane wie Augen, Ohren oder Nase zu erkennen.
    Vor uns befand sich zweifellos ein Vertreter der Art jener toten Quallenwesen! Aufgerichtet erschien er schlanker und nicht so schlaff. Die Proportionen waren ebenmäßig im Gegensatz zu denen der Leichname. Und was Spinks für einen Rüssel oder eine Hand gehalten hatte, war tatsächlich ein Greiforgan, das sich unter dem welligen Rand hervorbog und wie der Rüssel eines trompetenden Elefanten erhoben war. In dieser Pose konnte man die Silhouette des Fremden wirklich mit einer menschenähnlichen Gestalt verwechseln!
    Jetzt erkannte ich auch, daß die Gliedmaßen der Qualle am Ende in zwei Fortsätze gespalten waren. Mit diesen fingerarti-gen Gebilden hielt das Wesen ein mattglänzendes Ding, das fast wie ein Modell des Raumkreuzers aussah. Vier elliptische Gebilde, von winzigen Stacheln übersät und durch kurze zylindrische Stücke zusammengehalten, waren von einem Dutzend funkelnder Ringe umgeben, deren Durchmesser sich von der Spitze des Gegenstandes her verjüngten.
    Ich rührte mich nicht. Die starre Haltung des Fremden wirkte auf mich wie eine Hypnose. Da hörte ich ein giftiges Zischen!
    Ein blendendheller Strahl zuckte durch den Magen, und ich ließ mich instinktiv zu Boden fallen. Noch im Fallen sah ich, wie sich der Rumpf des Quallenwesens aufblähte wie ein Luft-ballon, grünlich verfärbte und im unteren Drittel auseinander-riß. Das Wesen platzte wie eine Seifenblase.
    Spinks steckte den Werfer in das Futteral und sagte rauh:
    „Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, Inspektor, wer zuerst zieht, lebt länger! Eine Sekunde später – und von uns wäre nicht mehr viel übrig geblieben. Wer weiß, was für eine Waffe das ist!“ Er ging zu seinem Opfer, hockte sich nieder und betrachtete den Gegenstand.
    „Spinks“, rief ich entsetzt. „Warum haben Sie geschossen?“
    „Wenn ich von Ihnen solche dämlichen Fragen nicht gewohnt wäre, würde ich mich jetzt massig aufregen, Inspektor“, entgegnete er gelassen. „Ich habe uns vorläufig das Leben gerettet!“
    Das Leuchten der Sonnensteine hatte sich plötzlich merklich verstärkt, zuerst nahm ich das nicht so bewußt wahr. Bob wurde unruhig, und mir war, als zittere er am ganzen Körper.
    Sein Blick sprang von Spinks zu mir, zu den Sonnensteinen, zu Spinks…
    „Das hätten Sie nicht tun dürfen, Spinks“, sagte ich. „Sie haben ein vernunftbegabtes Wesen getötet. Woher wollen Sie wissen, daß es uns angreifen wollte? Es hätte doch nicht so lange gezögert, wenn es seine Absicht gewesen wäre, uns zu töten. Das hätte schon viel früher geschehen können. Verstehen Sie das denn nicht? Was sollte das denn für einen Sinn haben, uns zu entführen – und dann umzubringen! Sie hätten uns bereits mitsamt dem BOXER vernichten können!“
    Der Korenther überlegte kurz. „Wahrscheinlich haben wir ihnen unbewußt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie werden festgestellt haben, daß wir für ihr Vorhaben – was das auch immer sein mag – unbrauchbar sind. An Bord dieses Raumkreuzers ist der Teufel los, verstehen Sie das doch! Die bringen sich selbst um, warum also nicht uns?“
    Erst viel später sollten wir erfahren, daß er recht hatte. Aber auf eine ganz andere Art und Weise, als wir ahnen konnten…
    Spinks war wieder ganz der alte. „Sie sehen, Inspektor, wir sind nicht wehrlos! Das macht mir Mut“, rief er.
    Plötzlich bemerkten wir, wie Bob – von einer magischen Gewalt bezwungen – mit ausgestreckten Armen auf die Sonnensteine zuging. Ihr Leuchten war jetzt so intensiv, daß ich die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenziehen mußte. Es flackerte und loderte wie ein Scheiterhaufen.
    Als Bobs Hände die Heliolithwand berührten, zuckte ein blutroter Blitz durch den Magen. Der Synthom krümmte sich wie ein versengtes Haar und flog, von einem furchtbaren Hieb getroffen, zurück. Ich stürzte zu ihm. Als ich ihn anhob, fiel sein Kopf nach hinten. Bob schlotterte am ganzen Leib, als sei er in ein Eisloch gefallen. Mit einer schwachen Geste streckte er mir die Hand entgegen, und seine Finger formten ein mir unverständliches Zeichen. Er wollte etwas sagen!
    „Spinks!“ brüllte ich. „Was heißt das?“ Der Korenther hockte bereits hinter mir. Seine Stimme verriet Unruhe. „Warum?“
    „Mann, ich will wissen, was Bob sagt!“ schrie ich unbeherrscht.
    „Sage ich doch:

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