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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Inspektor? Einen Schwächeanfall?“ Ich saß immer noch auf dem Merkuriden.
    „Oder hat Sie der Anblick des BOXERS umgehauen?“
    Das war mir nun doch zu selbstgefällig, und ich unterbreitete ihm meine Überlegungen. Durch das getönte Glas seines Helmes konnte ich sehen, wie er seine Stirn in verdrießliche Falten legte.
    „Sie sehen das falsch“, sagte er. „Wir gehen nach einem anderen System vor. Vor einer Formation fliegen mehrere BOXER, Eisbrechern vergleichbar. Das erspart uns die Arbeit, die Sie sich mit den Tunneln machen, aber ich gebe zu, mir gefällt Ihre Lösung besser. Nur, für unsere brauchen wir die starken Generatoren.“
    „Verstehe, der BOXER ist also Lotse und Jäger in einem.“
    „So ungefähr. Man kann nicht jeden Raumkreuzer bewaff-nen, das ginge auf Kosten der Nutzlast. Deshalb das BOXER-System, um den Kurs nicht von feststehenden Schneisen ab-hängig machen zu müssen, schießen wir unseren Formationen einen wesentlich engeren Tunnel erst während des Fluges in den Materiegürtel.“
    „Das bedeutet aber, daß Sie mindestens auf ein Fünftel c heruntermüssen. Also kein Lichtflug!“
    Er fluchte. „Das ist ja der Mist! Ganz beschissener Mist, verdammter! Wir müssen massig weit vor den Grenzen des Sonnensystems die Geschwindigkeit drosseln und verlieren dadurch regelmäßig zwei Wochen, nur weil die Idioten im Ober-kommando zu fein sind, einen Nutzungsvertrag mit Ihrer Raumsicherheit abzuschließen.“ Magister Spinks schlug mit der geballten Faust in die geöffnete andere Hand.
    Ich befreite den Merkuriden von den auf ihm lastenden anderthalb Zentnern und befahl ihm, neben mir zu fahren.
     
    Der Lift befand sich wie bei den Zerstörern im Fuß einer Landestütze. Er beförderte uns bis in die Kommandozentrale des BOXERS. Das erste, was ich sah, war eine gläserne Kugel.
    Sicher war es kein Glas, sondern ein anderes Material, aber es wirkte wie hauchzartes Glas. Sie stand wie ein Storch auf einem Teleskopbein. Im Innern der Kugel mit einem Durchmesser von etwa fünf Metern saß Bob in einem von vier Kon-turensesseln. Die Zentrale selbst hatte die Gestalt eines Plane-tariums, war eine Kuppel, die ungefähr zwei Drittel des Ellipsoids einnahm. Das Phantastische daran war der Panorama-effekt. Entweder bestand die Kuppel aus einem halbdurchlässigen Material, oder sie war im ganzen – ein Bildschirm! Da sie weit über die Hälfte vom Kopfstück des BOXERS einnahm, konnte man hinunter auf die Stützbeine sehen.
    Über uns blinkte das matte Feuer der weit entfernten Sonne, nicht viel heller als das weiße Strahlen des Alpha, von dem die Formation HELIOS zurückkehrte. Dreißigtausend Menschen, deren Leben nun von den Fähigkeiten eines korenthischen Astronauten und der Zuverlässigkeit der korenthischen Technik abhing…
    Wir schickten den Merkuriden hinunter, und Spinks winkte mir, zur Kugel zu gehen. Den kleinen Serviceroboter beachte-ten wir nicht mehr.
    Der Korenther verschwand in einem Loch am Boden. Ich sah, daß dort eine steile Treppe hinabführte. Also würde es hier während des Fluges auch eine künstliche Schwerkraft geben.
    Das war allerhand Luxus.
    Spinks schaute hoch und lachte. „Wenn wir fliegen, dreht sich die Wohnsektion um ihre Längsachse, aber das kennen Sie ja von Ihren Forschungsschiffen und Transportern. Die Treppe ist dann um neunzig Grad gedreht und nicht mehr so steil.“
    Das leuchtete mir ein. „Und wie ist das mit der Kuppel?“
    fragte ich ihn.
    „Sie rotiert natürlich nicht.“
    Ich versuchte herauszufinden, wie die Kuppel und die darun-terliegende Wohnsektion gegeneinander abgedichtet waren, konnte aber nichts entdecken. Als ich aber ganz dicht an die Wandung herantrat, sah ich außen eine zweite Schale, die starr mit der Wohnsektion verbunden war und demzufolge die Dre-hung mitmachen mußte. Eine Kreiselvariante also. Während die äußere Schale der Kuppel mitrotiert, ist die innere durch einen oder mehrere Kreisel stabilisiert. Die Korenther hielten zäh an ihren orthodoxen Konzeptionen fest. Neu war die völlige Transparenz beider Schalen. Mir war, als entdeckte ich im Innern der ersten Schale ein feines Drahtgeflecht; bei der schwachen Beleuchtung war es allerdings nicht genau auszumachen.
    Hinter mir dröhnte Spinks’ Stimme. „Inspektor Pyron! Sie können den Raumanzug ablegen, hier drin ist massig viel Luft.“ Er kam die Treppe herauf und trug eine hellbraune Kombination.
    Bedächtig streifte ich den Skaphander vom Körper, den er mir

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