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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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abnahm und hinuntertrug. Ich näherte mich neugierig der Kugel. Das Teleskopbein war etwa einen Meter ausgefahren.
    Die Kugel stand da wie ein riesiger Kartoffelbovist, in ihrem spärlich erleuchteten Innenraum saß Bob in einem Sessel, umgeben von einem ringförmigen Pult. Es war an einer Seite offen, dort befand sich der runde Einstieg. Bob bemerkte, daß ich in die Kugel wollte, und ohne daß er einen Finger gerührt hätte, senkte sie sich bis auf den Boden. Ich kletterte hinein und setzte mich in einen der freien rotbraunen Sessel.
    Die Kugel war ohne Zweifel das Herzstück der Zentrale.
    Was mich irritierte, war das Fehlen eines Astrogoniums. Wie navigierten sie ohne Steuercomputer? Oder befand sich die Navigationseinheit in dem Ringpult?
    Das sonderbarste war Bobs Helm. Der große Kopf steckte vollständig unter einem weißen Helm, der von einem Gelenk-arm hinter seinem Sessel gehalten wurde. Er sah aus wie die Trockenhaube eines Friseurs. Vom Helm herab hingen finger-starke Kabel, die neben dem Sessel auf den Boden fielen und sich dort zum Pult schlängelten. Ein Krake! Auf Bobs riesigem Schädel thronte ein elektronischer Krake.
    Sensorhelm – hatte Spinks vorhin gesagt. Machen sie wirklich solche gewagten Experimente? Sensorsteuerung durch Bioströme ist eine unsichere Sache. Unsere Kybernetiker pro-phezeiten sie für die nächsten fünfzig Jahre. Es ist zu schwie-rig, die Impulse mit der nötigen Präzision zu lokalisieren. Die Korenther sind darin weiter als wir! dachte ich neiderfüllt. Und wieder fielen mir die Flughunde ein, die in irgendeinem Zusammenhang mit dem Objekt zu stehen schienen. Wenn die Korenther uns hinsichtlich der Biostromentschlüsselung überlegen sein sollten, warum dann nicht auch im Kampf um die Nutzung der Schwerkraft? Warum sollte das Objekt nicht ein geheimer korenthischer Testkreuzer sein?
    „Pyron?“ Eine Automatenstimme krächzte meinen Namen, und ich schrak auf. Automatisch antwortete ich: „Ja?“ Was war das, woher kannte der Zentralautomat meinen Namen? Wie kam er überhaupt dazu, mich anzusprechen?
    „Ich danke dir.“
    Aufmerksam schaute ich Bob an. Der hatte den Kopf ein wenig zur Seite gedreht, soweit es die starre Haltung des Helmes erlaubte, und erwiderte meinen Blick. Ich flüsterte: „Wer spricht da…“
    Die kratzige synthetische Stimme antwortete: „Ich.“ In Bobs Gesicht hatte sich kein Muskel gerührt.
    Der Dialog verwirrte mich, und ich glotzte mit offenem Mund auf das Pult. Bobs welkes Gesicht war mir immer noch zugewandt. Wenn man die Grimasse überhaupt Lächeln nennen konnte, dann lächelte er. Ich fragte ihn konsterniert: „Bob, was ist mit eurem Zentralcomputer?“
    „Nichts, was soll sein?“ quakte der Automat. Mit seinen Tongeneratoren mußte etwas nicht in Ordnung sein, die Laute klangen sehr unsauber.
    Ich beschloß, den Dingen auf den Grund zu gehen. Es gibt eine Formel, auf die jeder Automat antworten muß. Ich fragte in den Raum hinein: „Wie heißt du? Was für ein Programm hast du gespeichert?“
    Die Antwort kam prompt. Sie war deutlich und verwirrend.
    „Ich heiße Bob, das weißt du doch. Meine Programmnummer ist Sigma vierdreidrei, Selbstprogrammierer auf Bioresonanz-grundlage. Warum fragst du?“
     
    Bob hatte nicht mit den Mundwinkeln gezuckt. Außerdem hatte Spinks gesagt, er könne nicht sprechen. Was da zu mir sprach, war eindeutig der Automat!
    „Wie kommt es, daß sich der Automat mit dir identifiziert?“
    fragte ich Bob und schalt mich im selben Moment einen Esel.
    Er konnte doch nicht antworten!
    Er antwortete. „Die Stimme gehört dem Zentralautomaten.
    Aber sie spricht das, was ich denke. Sigma vierdreidrei und ich sind eins. Du kannst nicht nur von Bob oder nur vom Automaten sprechen. Nicht, wenn uns der Sensorhelm verbindet.“
    Ich begriff mit einemmal. Es war unfaßbar! Die Korenther beherrschen die enzephalische Sensitometrie, dachte ich bitter, und wir können nicht einmal einfache abstrakte Kommandos über die Bioströme ableiten! Wie war ihnen das gelungen, das bioelektrische Feld zu demodulieren? „Du bedienst die Steuer-automatik also nur über diesen Helm?“ fragte ich.
    „Nein, du stellst die Frage falsch“, belehrte er mich. „Der Zentralautomat und ich steuern den BOXER.“
    „Aber du gibst die gedanklichen Befehle!“
    „Befehle gibt Magister Spinks. Ich realisiere sie.“
    „Wie machst du das?“ fragte ich.
    „Ich führe sie aus. Ich fliege“, lautete die lakonische Antwort. „Ich

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