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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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wertvoller als angebliche ›Tatsachen‹, die im Grunde genommen nur Kombinationen sind. Sobald ich es mit Dingen zu tun habe, die mehr als drei Kilometer unter dem Meeresspiegel liegen, traue ich ›Tatsachen‹ ohnehin nicht mehr recht. Ihre Meinung ist mir deshalb wertvoll, Sir, und ich möchte Sie bitten, sie ganz offen zu sagen.«
    »Ich tue mein Bestes, Doktor Kuiper«, versicherte Dark ihm lächelnd.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte der Wissenschaftler, der die Nationale Akademie der Wissenschaften vertrat. Er schob seine Papiere zur Seite und begann seine Fragen zu stellen.
    »Mister Dark, sagen Sie mir ganz ehrlich – glauben Sie an diese Ortung in zweitausend Faden Tiefe?«
    »Sie könnten mich ebenso gut fragen, ob ich an Gott glaube, Doktor Kuiper«, antwortete Dark.
    Seine Antwort verblüffte den Wissenschaftler sichtlich. Kuiper runzelte die Stirn. »Würden Sie das bitte erläutern, Sir?«
    »Verstehen Sie mich bitte richtig, Doktor Kuiper«, begann Dark. »Ich habe den Bericht ebenfalls gelesen und finde ihn ziemlich unvollständig. Im Grunde läuft die ganze Sache darauf hinaus, daß ich einfach glauben soll, daß zwei Unterwasserfahrzeuge in einer Tiefe geortet worden sind, wo ein Druck von dreihundertsechzig Atmosphären herrscht. Die beiden Fahrzeuge sollen ihre Formation bei fünf bis sieben Knoten Fahrt beibehalten haben; dazu kommt noch, daß in dreihundert Kilometer Umkreis kein Mutterschiff gesichtet worden ist.« Er lächelte kurz. »Das bedeutet allerdings noch lange nicht, daß kein Mutterschiff dort war; wir haben es nur nicht gesehen. Oder vielleicht ist ein U-Boot als Tender benützt worden. Oder die geheimnisvollen Unterwasserfahrzeuge besitzen genügend Reichweite, um vom Festland aus operieren zu können.«
    Dark beugte sich vor. »Außerdem möchte ich hinzufügen, Doktor Kuiper, daß wir in der Vergangenheit mehrmals krasse Fehler bei der Ortung und Identifizierung von Unterwasserfahrzeugen gemacht haben.« Er wartete auf eine Antwort.
    »Das brauchen Sie mir nicht zu erzählen, junger Mann«, versicherte Dr. Kuiper ihm rasch. »Ich erinnere mich noch gut an die Schwierigkeiten mit dem Hundertdreißig-Umdrehungen-Fisch, der monatelang Aufsehen erregt hat.«
    Stanford Nelson starrte ihn ungläubig an. »Ein was , Doktor Kuiper? Haben Sie eben Hundertdreißig-Umdrehungen- Fisch gesagt?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Dr. Kuiper ungeduldig. »Wir haben mindestens hundertmal ein Lebewesen im Meer geortet, das ein Geräusch erzeugt, das genau wie die Schraube eines getauchten U-Boots bei hundertdreißig Umdrehungen in der Minute klingt.«
    »Aber das ist doch lächerlich!« rief der Vertreter der NASA.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Dr. Kuiper trocken, »aber nicht so lächerlich wie Ihr Verdacht, ich wollte Ihnen einen Bären aufbinden. Können wir weitermachen, obwohl Sie keineswegs überzeugt zu sein scheinen?«
    Nelson lief rot an. »Selbstverständlich, Doktor Kuiper«, sagte er nur.
    Aber der Wissenschaftler hatte sich bereits wieder an Dark gewandt. »Wie beurteilen Sie diese angebliche Ortung, Sir?«
    Dark schüttelte langsam den Kopf. »Ich übernehme nicht gern die Rolle des Zweiflers«, sagte er, »aber in diesem Fall bleibt mir kaum eine andere Wahl. Der Bericht zeigt, daß die Ortung von einer U-Bootgruppe während eines Manövers erfolgt ist; die Boote sollten verschiedene Tests durchfahren, als sie plötzlich diese Signale aufnahmen. Das ist schon das erste Problem, Doktor Kuiper.«
    »Warum?« wollte Kuiper sofort wissen.
    »Ich meine die falschen Geräte«, antwortete Dark. »Sie nehmen Signale aus großen Entfernungen auf – folglich auch aus großer Tiefe –, aber ihre Genauigkeit ist zweifelhaft, weil sie nicht für diese Aufgabe gebaut sind. Dazu kommen noch einige andere Tatsachen, die den Bericht fast wertlos erscheinen lassen.«
    »Weiter, bitte«, drängte Dr. Kuiper.
    »Nun, wir wissen nicht, welche Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt im Wasser herrschten«, erklärte Dark ihm. »Soviel ich gehört habe, war der Wind stark genug, um Schaumkronen über den Wellen zu erzeugen. Wenn das Sonarsystem diese Erscheinung nicht automatisch korrigiert, nimmt es Signale auf, die von den Luftblasen unmittelbar unter der Wasseroberfläche hervorgerufen werden. Außerdem kann das Kielwasser der am Manöver beteiligten Schiffe und U-Boote die Meßwerte beeinflußt haben.«
    Er machte eine kurze Pause, um sich zu konzentrieren.
    »Welche Temperaturen herrschten zu

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