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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem Heck gegen die Felswand gedrückt wurde; unmittelbar darauf versagten die Kameras ohnehin.
    Marchant ließ den Film nochmals vorführen und forderte Dark und Owens auf, den Verlauf ihrer Fahrt erneut zu schildern. Die beiden Männer beschrieben den Zuhörern, was sie erlebt hatten, bis sie die Lawine endlich hinter sich lassen konnten. Trotzdem war ihre Erzählung unvollständig; Angst läßt sich nicht gut schildern.
    Obwohl Dark und Owens nur zurückhaltend über einige Dinge sprachen, wußten Marchant und seine Leute bereits viel davon, denn sie hatten die Magnetbänder ausgewertet, auf denen die Meßwerte der wichtigsten Instrumente des U-Boots fortlaufend aufgezeichnet wurden. Diese Bänder zeigten, wie sehr die Orca beansprucht worden war; sie zeigten sogar, daß die höchstzulässige Belastung an einem Punkt überschritten worden war. Nur die Tatsache, daß ihre Konstrukteure sich bemüht hatten, die vertraglich festgelegten Leistungen möglichst zu übertreffen, hatte den beiden Männern das Leben gerettet.
    Die Bänder waren ursprünglich ohne Dark und Owens ausgewertet worden; die zweiköpfige Besatzung der Orca mußte sich zuerst von den Strapazen der Fahrt erholen. Marchant war entsetzt gewesen, als er die beiden nach dem Anlegen von Bord hatte gehen sehen. Sie wirkten ebenso mitgenommen wie ihr Boot.
    Es gibt Augenblicke, in denen man keine Fragen stellt, und dies war einer davon. Marchant kannte Dark und Owens gut. Alles wäre weniger schlimm gewesen, wenn sie sich hätten ausruhen können, nachdem sie die Lawine hinter sich gebracht hatten. Aber in einem U-Boot, das wie die Orca beschädigt war, gab es keine ruhige Minute für die Besatzung. Die beiden hatten Aufputschmittel genommen, um lange genug wach zu bleiben.
    Marchant wußte, daß Dark und Owens dem Zusammenbruch nahe waren. Sie hatten den Punkt erreicht, an dem sie abgelöst werden mußten, um endlich wieder auf andere Gedanken zu kommen. Sie sahen noch immer die Charger vor sich, die sechsundfünfzig Männer in die Tiefe gerissen hatte. Sie brauchten Ruhe und Entspannung; bekamen sie das nicht ... nun, selbst die Stärksten können zerbrechen. Marchant brachte die beiden auf schnellstem Weg ins Lazarett, verständigte einen Arzt und wies ihn an, Dark und Owens eine wirksame Schlafspritze zu geben. Die beiden protestierten nicht dagegen und schliefen fast augenblicklich ein; sie würden mindestens fünfzehn Stunden schlafen, versicherte ihm der Arzt.
    Marchant rief Jerri an und kehrte mit ihr in die unterirdische Werfthalle des Stützpunkts zurück, wo die Techniker bereits an der Orca arbeiteten. Jerri schüttelte verblüfft den Kopf, als sie sah, wie das U-Boot zugerichtet war; sie zog die Augenbrauen hoch, schwieg jedoch, als Marchant sich mit Hans Riedel beriet.
    »Wie lange?« Marchant deutete auf die Orca .
    Riedel kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Drei, vier Wochen«, antwortete er langsam.
    Marchant machte eine ungeduldige Handbewegung. »Zu lange, Hans.«
    Der U-Bootfachmann zuckte mit den Schultern. »Es dauert immer zu lange«, stellte er fest. »Ich erinnere mich noch von früher her an die gleichen Worte, Steve. In Hamburg und ...«
    Marchant nickte rasch. »Ich weiß, ich weiß«, warf er ein. »Ich bezweifle nicht, daß Sie recht haben, Hans; ich habe nur laut gedacht.«
    Riedel runzelte fragend die Stirn. »Wann fahren sie wieder?«
    »Bald«, antwortete Marchant nur. Er sah zur zweiten Orca hinüber, die in ihrem Trockendock lag. »Wie lang dauert es, bis ...«
    Riedel lächelte kurz. »Sofort«, sagte er. »Das Boot ist fertig.«
    Marchant zog die Augenbrauen hoch. »Aber die Waffenerprobung und ...«
    Riedel unterbrach ihn. »Das Boot ist fertig«, wiederholte er mit deutlichem Stolz in der Stimme. »Wir haben ... äh ... vorausgesehen, daß es bald gebraucht würde.« Er nickte nachdrücklich. »Alles ist fertig«, stellte er fest.
    Marchant legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Danke, Hans«, sagte er. »Wir haben nicht zu viel Zeit zu vergeuden, fürchte ich. Sie haben uns einen großen Dienst erwiesen.«
    Riedel machte eine wegwerfende Handbewegung. »Schließlich habe ich genug Übung auf diesem Gebiet, was?«
    Marchant grinste ebenfalls. »Ja, das kann man wohl sagen, Hans. Trotzdem nochmals vielen Dank.«
    Er ging mit Jerri zum Aufzug.
    »Steve?«
    »Ja.«
    »Ich habe den Eindruck, daß Sie und Riedel ein Privatgeheimnis miteinander haben«, begann sie.
    Er drückte auf den roten Knopf. »Sie meinen meine

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