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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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mitzuteilen, welche Wissenschaftler an diesen Forschungsreisen teilnehmen. An ihren guten Absichten ist also kaum noch ein Zweifel möglich, nicht wahr?«
    Er wechselte einen kurzen Blick mit Marchant. »Aber man fragte sich unwillkürlich: Warum gerade jetzt? Normalerweise würden wir dieses wissenschaftliche Tauwetter als ein weiteres Anzeichen dafür begrüßen, daß der Kalte Krieg endlich vergessen ist. Die Tatsache allein mag harmlos erscheinen – aber wir leben nicht in normalen Zeiten. Vielleicht sind wir sogar etwas mißtrauisch geworden, seitdem festzustehen scheint, daß die Charger durch einen direkten Angriff verlorengegangen ist. Aber wir können es nicht beweisen . Wir wissen es, aber wir könnten es nie vor einem internationalen Untersuchungsausschuß beweisen. Deshalb können wir nichts dagegen unternehmen.«
    Er lächelte, als die Männer vor ihm plötzlich finstere Gesichter machten. »Ist Ihnen das zu unpersönlich?« wollte er wissen. Seine Stimme klang eisig. »Aber ich bezweifle nicht, daß die Sowjets ähnlich reagiert haben, als einer unserer Zerstörer ›versehentlich‹ ein russisches U-Boot gerammt hat, das letztes Jahr die AUTEZ-Manöver beschatten wollte. Hmmm, wirklich sehr bedauerlich. Der Vorfall wurde selbstverständlich von allen Beteiligten verschwiegen.«
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Aber ich bin vom Thema abgekommen, entschuldigen Sie. Zurück zu den ozeanographischen Flotten unserer Freunde. Ich habe Ihnen von den Listen erzählt, die diesmal veröffentlicht wurden. Nun habe ich Ihnen noch mehr zu erzählen.
    Wir beobachten diese Flotten natürlich genau. Offiziell sind dafür mehrere Schiffe eingesetzt, deren Tätigkeit jedoch nur zur Tarnung dient. Die eigentliche Überwachung erfolgt durch U-Boote und Satelliten; die besten Resultate haben wir durch Zusammenarbeit zwischen Flugzeugen und U-Booten erzielt. Wir haben beispielsweise festgestellt, daß zu jeder Expedition zwei U-Boote gehören, was keineswegs ungewöhnlich ist. Es ist jedoch sehr ungewöhnlich, daß drei Flotten zu gleicher Zeit mit U-Booten ausgerüstet sind. Das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern ausgesprochen verdächtig.«
    Rubinow lächelte wieder. »Die Story geht allerdings noch weiter«, fuhr er fort. »Wie Sie bereits wissen, sind die Sowjets außerordentlich freundlich und zu jeder Art von Zusammenarbeit bereit. Sie sind sich natürlich darüber im klaren, daß ihre Bewegungen genau verfolgt werden, denn schließlich wird dieses Spiel von beiden Seiten gespielt. Im Pazifik fallen ihre Leute fast über Bord, weil sie uns so freundlich zuwinken. Und in der Antarktis? Nun, dort ist die Begeisterung etwas geringer – aber dafür ist es dort auch viel kälter.«
    Chuck Harper runzelte die Stirn. »Bisher haben Sie die dritte Flotte nicht erwähnt, Mister Rubinow«, sagte er langsam.
    »Richtig«, stimmte Rubinow nach einer kurzen Pause zu. »Ich habe sie mir bis zuletzt aufgehoben, weil die Sache hier ganz anders aussieht. Offenbar haben sie alle unfreundlichen Russen dieser dritten Expedition zugeteilt. Sie geben sich große Mühe, ihre Unfreundlichkeit zu beweisen.« Er breitete die Hände aus. »Natürlich auf durchaus diplomatische Weise«, fügte er hinzu.
    Marchant ergriff das Wort. »Sie halten sich streng an die Regeln«, erläuterte er den anderen. »Sie befinden sich auf hoher See in internationalen Gewässern; sie haben bekanntgegeben, welchen Zweck ihre Expedition verfolgt, welche Wissenschaftler daran teilnehmen und welche ...«
    »Entschuldigung, Steve«, unterbrach Jerri ihn, »aber Sie müßten vielleicht darauf hinweisen, daß niemand weiß, ob diese Leute auch wirklich an Bord sind.«
    Marchant nickte. »Miß Stuart hat natürlich ganz recht«, bestätigte er. »Wir müssen uns auf die Informationen aus Moskau verlassen, und ich bin der Überzeugung, daß es keine Rolle spielt, welche Wissenschaftler an dieser oder jener Expedition teilnehmen. Georgi hat völlig richtig festgestellt, daß die ganze Sache höchst verdächtig ist. Die Sowjets geben sich alle Mühe, uns den Aufenthalt in ihrer Nähe möglichst zu verleiden.«
    »Wie, Steve?« erkundigte Sam Bronstein sich.
    »Nun, zum Beispiel haben sie über Funk auf mehreren Wellenlängen bekanntgegeben, daß sie unter anderem Versuchssprengungen in großer Tiefe vornehmen wollen.« Er runzelte wütend die Stirn. »Dazu braucht man natürlich Sprengladungen, und die Russen bringen in unregelmäßigen Abständen Wasserbomben

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