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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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gebadet und munter, das Polizeigebäude in der Kungsholmsgatan betrat und hinauf zu den Räumen der Kriminalpolizei fuhr, hatte er keine Ahnung, was aus dem Fall Mahn inzwischen geworden war. Es war Montag, der 25. März, und der erste Tag, an dem er wieder im Dienst war. Er hatte nach seiner Begegnung mit Max Karlsson am Dienstag den Telefonhörer nicht mehr in die Hand genommen, und in den Zeitungen hatte nach der Nachricht von Madeleine Olsens Tod keine Zeile über den Brand gestanden. Wahrscheinlich würde er demnächst eine Medaille bekommen, die Heldentat und die Tragödie waren abgeschlossene Kapitel, und die Erinnerung an den Namen Gunvald Larsson verblaßte bereits merklich. Die Welt war schlecht, es gab genügend Sensationen für die Titelseiten. Über Selbstmorde wird in den schwedischen Zeitungen nur selten berichtet, zum Teil aus ethischen Gründen, vor allem aber weil es so beschämend viele sind, und über ein Schadenfeuer mit drei Todesopfern kann man auch nicht wochenlang etwas Neues schreiben. Außerdem gab es keinen Grund, die Polizei wegen dieses einzelnen Falles immer wieder zu loben, solange sie den Rauschgifthändlern nicht das Handwerk legen konnte oder mit den ewigen Demonstrationen nicht fertig wurde und die Sicherheit auf den Straßen nicht garantieren konnte. Und so weiter.
    Gunvald Larsson starrte daher verblüfft auf die eindrucksvolle Gesellschaft, die gerade von einer Besprechung bei Hammar kam. Darunter waren sowohl Melander als auch Ek und Rönn und Strömgren, gar nicht zu reden von Martin Beck und Kollberg, zwei Männern, über die er höchst ungern sprach und nur, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ. Sogar Skacke lief geschäftig hin und her und versuchte mit ernster Miene, sich dem Kreis anzuschließen, zu dem er vorübergehend als Randfigur gehörte.
    »Was ist denn hier los?« fragte Gunvald Larsson.
    »Hammar überlegt, ob er die Fahndungszentrale hier läßt oder nach Västberga verlegt«, antwortete Rönn kleinlaut.
    »Nach wem fahndet ihr denn?«
    »Einem gewissen Olofsson. Bertil Olofsson.«
    »Olofsson?«
    »Es ist das beste, wenn du diese Berichte hier durchliest«, mischte Melander sich ein und wies mit dem Pfeifenkopf auf einen Stapel Schreibmaschinenbogen.
    Gunvald Larsson las.
    Seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen, und sein Blick wurde immer ratloser. Schließlich schob er die Akten beiseite und fragte mißtrauisch:
    »Was soll denn das hier bedeuten? Ist das 'n Witz?«
    »Leider nicht«, antwortete Melander.
    »Brandstiftung kann ja sein, aber das mit dieser Bombe in der Matratze… meinst du, daß das jemand ernst nimmt?«
    Rönn nickte mißmutig.
    »Gibt es denn überhaupt solche Apparate?«
    »Hjelm sagt ja. Die sollen in Algerien erfunden worden sein.«
    »In Algerien?«
    »In manchen Gegenden in Südamerika sind die weit verbreitet«, bestätigte Melander.
    »Na, aber dieser verdammte Olofsson? Wo ist denn der?«
    »Verschwunden«, kam es lakonisch von Rönn.
    »Verschwunden?«
    »Es wird behauptet, er wäre im Ausland, aber keiner weiß es genau. Nicht mal Interpol kann ihn finden.«
    Gunvald Larsson überlegte und bohrte dabei mit dem Brieföffner zwischen seinen großen Vorderzähnen. Melander räusperte sich und verließ das Zimmer. Martin Beck und Kollberg kamen herein.
    »Olofsson«, sagte Gunvald Larsson mehr zu sich selbst. »Der gleiche Mann, der Stoff an Max Karlsson und geschmuggelten Schnaps an Kenneth Roth geliefert hat. Und der Malms Autogeschäfte dirigiert hat.«
    »Und dessen Name in dem Wagen stand, den Mahn benutzte, als er auf dem Södertäljevägen angehalten wurde«, fügte Martin Beck hinzu. »Hinter dem waren die Kameraden vom Einbruchsdezernat her, und deshalb waren sie so daran interessiert, den Malm nicht aus den Augen zu verlieren. Sie warteten darauf, daß Olofsson aufkreuzen und Mahn gegen ihn aussagen würde, um seine eigene Haut zu retten.«
    »Olofsson ist also die Schlüsselfigur in dieser Sache. Sein Name taucht immer wieder auf.«
    »Meinst du, daß wir das nicht gemerkt haben?« fragte Kollberg mit deutlichem Widerwillen in der Stimme.
    »Dann geht doch hin und holt ihn euch, dann ist die Sache geritzt«, sagte Gunvald Larsson triumphierend. »Bestimmt hat er das Haus angesteckt.«
    »Das Schwein ist spurlos verschwunden, falls du's immer noch nicht gemerkt haben solltest.«
    »Warum gebt ihr sein Bild nicht an die Zeitungen?«
    »Damit er verscheucht wird?« meinte Martin Beck.
    »Man kann kaum einen

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