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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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ja auch verrückt«, gab Martin Beck zu bedenken.
    »Alle Laien, die Menschen umbringen, sind geistesgestört, wenn nicht dauernd, so doch zumindest im Augenblick der Tat. Mit Berufsmördern ist das anders.«
    »In Schweden gibt es aber doch keine Berufsmörder«, wandte Melander ein.
    »Wenn er Ausländer wäre, würde das ja auch Gunvalds Ermittlungen bestätigen.«
    »Vor allen Dingen paßt das zu unseren Vermutungen«, sagte Kollberg. »Und wenn wir hier schon mit solchen Thesen arbeiten, können wir auch gleich weiterraten. Könnt ihr euch vorstellen, daß der Mann, der Malms Bett vermint und Olofsson den Schädel eingeschlagen hat, sich jetzt in Schweden aufhält? Meint ihr, daß er nach der Tat überhaupt noch bis zum nächsten Tag gewartet hat?«
    »Nein. Warum sollte er auch.«
    »Bis jetzt haben wir allerdings noch keine Beweise, daß es sich um ein und denselben Mörder handelt«, meinte Kollberg nachdenklich.
    »Doch«, entgegnete Melander. »Ein Detail.«
    »Ja«, bestätigte Martin Beck. »Eine Sache macht die Vermutung glaubhaft. Um sowohl den Mord in Malmö auszuführen als auch den Brand in der Sköldgatan zu legen, muß man den Tatort vorher näher kennen.«
    »Hm.« Kollberg spitzte den Mund. »Also einer, der früher schon mal in Schweden war.«
    »Einer, der die Sprache einigermaßen beherrscht«, fügte Melander hinzu.
    »Einer, der 'ne ganze Menge über Stockholm und Malmö weiß.«
    »Aber wieder nicht so viel, daß ihm der Fehler mit der Feuerwehr in Sundbyberg unterlief«, ergänzte Martin Beck.
    »Wer kann denn überhaupt auf die Idee kommen, das Haus in der Sköldgatan als Ringvägen 37 zu benennen?« fragte Kollberg plötzlich. »Ich meine, abgesehen von den Leuten beim Straßenbauamt und wenigen Polizisten? Verwaltungsangestellten also?«
    »Jemand, der die Adresse auf einem Stück Papier bekommen hat und der das Haus auf seinem Stadtplan angekreuzt hat«, antwortete Melander und klopfte seine Pfeife aus.
    »Ein Mensch, dessen Ortskenntnisse begrenzt sind«, bestätigte Martin Beck.
    »Ein Ausländer. Ein ausländischer Profi. In beiden Fällen benutzte er Mordwaffen, die früher noch nie in Schweden verwendet worden sind. Hjelm behauptet, daß der Zündmechanismus in Frankreich erfunden und seinerzeit viel in Algerien verwendet worden ist. Wenn ein schwedischer Gangster auf die Idee gekommen wäre, Olofsson den Schädel einzuschlagen, hätte er das mit einem Schraubenschlüssel oder einer Fahrradkette gemacht.«
    »Der Trick mit dem Stein im Strumpf wurde im Krieg angewandt«, erläuterte Martin Beck. »Von Spionen und Agenten und solchen Leuten. Männern, die mit dem Auftrag losgeschickt wurden, Kollaborateure und andere mißliebige Menschen zu erledigen, und die nicht riskieren konnten, daß bei einer Kontrolle ein Messer oder eine Schußwaffe bei ihnen gefunden wurde.«
    »Solche Fälle sind in Norwegen vorgekommen«, ergänzte Melander. Kollberg raufte sich die blonden Haare. »Das ist alles gut und schön. Aber es muß doch ein Motiv geben?«
    »Na, das ist doch klar«, entgegnete Martin Beck. »Es besteht kein Zweifel mehr, daß Olofsson und Mahn zusammenarbeiteten. Warum werden Menschen von Berufsmördern aus dem Weg geräumt?«
    »Weil sie unbequem sind«, antwortete Melander. »Die Verbindung zwischen Olofsson und Malm kann man sich vorstellen. Beide haben die Wagen wahrscheinlich selbst gestohlen. Jedenfalls kümmerten sie sich um die gestohlenen Autos.«
    »Für den Dieb ist ein gestohlenes Auto oft nicht viel wert. Er verkauft es billig zu dem Preis, den er ohne zu feilschen erzielen kann.«
    »Und Olofsson und Malm haben die Wagen umgespritzt und falsche Kennzeichen und Papiere besorgt. Dann fuhren sie damit über die Grenze. In irgendein Land, wo sie sie entweder selbst verkauften oder an andere weitergaben.«
    »Die zweite Möglichkeit klingt glaubwürdiger«, meinte Kollberg. Er schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Zusammen mit noch einigen anderen sollen die also die schwedische Filiale eines großen Ringes gebildet haben, der alle möglichen Dinger drehte. Aber sie machten Bockmist, und die Firma beschloß, mit ihnen abzurechnen.«
    »So kann man's ausdrücken«, bestätigte Melander.
    Kollberg lehnte sich zurück und brummte: »Und was meint ihr, was die Kollegen sagen, wenn wir ihnen diese sogenannte Theorie vorlegen? Welcher Idiot kann denn an so etwas glauben?«
    Niemand antwortete darauf, und nach etwa einer halben Minute zog er sich das Telefon heran, wählte,

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