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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schlage ich immer irgendwen nieder. Gehen Sie mir donnerstags nach Möglichkeit aus dem Weg.«
    »Nun hören Sie schon auf! Ihnen bleibt ja der Spott in der Kehle stecken.«
    Wie recht sie hat, dachte Heym. Er starrte auf die Tischdecke, dann auf den Teller. Das Fleisch wurde kalt. Der Risotto (Reisgericht) zerkrümelte.
    Claus-Peter hob den Blick. »Sie verwechseln mich, Fräulein... Sie heißen doch irgendwie?«
    »Julie Feyerabend. Mit Ypsilon. Und nun Schluss mit dem Theater! Leugnen ist zwecklos. Sie wissen doch, warum. Am Donnerstag waren Sie in der Boutique EDEL-KLAMOTTEN.Ich habe Ihnen den rot-gelb gestreiften Blouson verkauft. Mit Preisnachlass. Bitte, glotzen Sie nicht so befremdet. Es geht mir auf den Keks. Sie haben also die verbilligte Jacke gekauft. Dass die einen Herstellungsfehler hat – eine falsch gesteppte Rückenfalte –, wurde Ihnen, na, schön!, von mir verschwiegen. An dieser Rückenfalte habe ich Sie erkannt.«
    Claus-Peter begann zu grinsen. »Wenn man zurzeit durch die Stadt geht, wird einem ganz rot-gelb vor Augen. So viele von diesen Blousons laufen herum. Eine Menge falsch gesteppter Rückenfalten werden darunter sein.«
    »Nur eine einzige. Ihre! Ich habe mich erkundigt. Als Ihr Blouson genäht wurde, hat beim Hersteller die Maschine gesponnen. Das hat man sofort bemerkt. Nur diese eine Montagsjacke wurde ausgeliefert. Außerdem, Heym, standen Sie, wie Sie sich erinnern werden, nur drei Schritte von mir entfernt, als Sie in der Bank mit der Pistole rumfuchtelten, Erka ... «
    »Nicht so laut! Um Himmels willen nicht so laut! Die Leute dort denken, wir streiten.«
    An den benachbarten Tischen saß zum Glück niemand. Aber die vordere Hälfte des Restaurants war gefüllt.
    »Erkannt«, fuhr Julie Feyerabend gedämpften Tons fort, »habe ich Sie natürlich nicht nur an der Jacke. Figur, Haltung, wie sich der Bankräuber bewegte – alles passte zu meinem Kunden.«
    »Sie verwechseln mich.«
    »Na, und die Augen! Ihre wollene Sturmhaube ließ die Augen frei. Sie haben sehr helle Augen, als wäre dahinter ein Licht angeknipst.«
    »Mein scharfer Verstand leuchtet.«
    »Im Augenblick, finde ich, stellen Sie sich blöd an.«
    »Ich bin überrascht von mir. Ich wusste wirklich nicht, dass ich Bankräuber bin.«
    »Sie haben am Donnerstag bei mir mit Scheckkarte bezahlt. Ich fand den Beleg. Daher habe ich Ihren Namen. Außerdem wusste ich natürlich, dass Sie hier des Öfteren essen. So spielt nun mal das Leben.«
    Claus-Peter hatte seinen Wein ausgetrunken, nun doch, winkte der Serviererin und bestellte ein neues Glas. »Was trinken Sie?«, fragte er Julie Feyerabend. Sie wollte ein Mineralwasser.
    »Aber dazu laden Sie mich ein, nicht wahr?«, meinte sie, als die Serviererin außer Hörweite war. »Nicht dass Sie mir das Wasser als Vorschuss verrechnen.«
    »Verrechnen? Womit?«
    Sie zeigte hübsche Zähne beim Lächeln.
    »Aber, Heym! Soll ich die Polizei auf Sie aufmerksam machen? Na, also! Doch umsonst, mein Lieber, ist nichts auf der Welt. Am wenigsten mein Stillschweigen. Als Verkäuferin werde ich erbärmlich bezahlt. Ihr Job ist zwar stressiger. Aber ich glaube, Sie sind ein Bankräuber- Profi – und schwimmen im Geld. Ich will 25000 Mark.«
    Ahnte ich’s doch, dachte er. Gleich gehe ich in die Luft. Sieht man mir das an?
    Für einen Moment zuckte Julie zurück. Dann presste sie entschlossen die Lippen aufeinander.
    »Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken, Heym! Ich habe mich abgesichert. Ich habe einen Brief an meine beste Freundin geschickt. Als Rückversicherung. In dem Brief steht alles drin. Falls mir was zustößt, landet er bei der Polizei.«
    Claus-Peter atmete mühsam. Es klang wie ein Stöhnen. »Haben Sie den Brief schon abgeschickt?«
    »Selbstverständlich. Gleich gestern. Morgen hat ihn meine Freundin in der Hand.«
    »25000?«
    »Und keine Mark weniger, Heym.«
    »Sie kriegen das Geld.«
    »Wann?«
    »Montagmittag.«
    »Also morgen. Von mir aus. Und wo?«
    »Hier.«
    Julie Feyerabend überlegte einen Moment, ehe sie nickte. Dann stand sie auf.
    »Denken Sie an den Brief!«, meinte sie warnend und ging zum Ausgang.
    Die Serviererin brachte den Wein und das Mineralwasser.
    »Die Dame kommt doch zurück?«
    »Ich hoffe nicht«, murmelte Claus-Peter Heym.

6. Witwe Wendeling
    Gaby brachte Oskar mit – ihren schwarz-weißen Cockerspaniel, als sie die TKKG-Bande beim Rindermarkt traf.
    Es war 14.30 Uhr, ein heißer Sonntagnachmittag, dem trotzdem der blaue Himmel fehlte. Grau

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