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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Risiko.
    »Ich schwimme zwar gern«, sagte Tim. »Aber jetzt ist das Becken übervölkert. Keine Möglichkeit, sich auszugeben. Für mich wäre das vertritschelte Zeit.«
    »Und?«
    »Ein bisschen Langstreckentraining täte mir noch ganz gut. Fürs Sportfest.«
    »Was heißt das?«
    »Lassen Sie mich durchs Gelände laufen.«
    »Streng genommen darf ich das nicht. Jetzt ist Unterricht. Ich führe Aufsicht. Hier auf dem Gelände bist du versichert. Wenn du dir hier ein Bein brichst, wird für dich gehaftet.«
    »Verstehe. Andererseits trainiere ich aber auch abends. Nicht hier auf dem Gelände. Nicht unter Aufsicht. Am Donnerstag bin ich bis Birnbach-Oberpreusel gerannt.«
    »Trotzdem, Tim. Schon im Hallenbad habe ich Schwierigkeiten. Ich kann unmöglich jeden Schüler im Auge behalten. Natürlich sehe ich, wenn einer im Wasser bleibt und zu lange taucht. Aber ob einer fehlt oder nicht – das lässt sich kaum kontrollieren.«
    Tim nickte und grinste verhalten.
    Am Hallenbadeingang trat er zur Seite und ließ Dr. Bienert den Vortritt, wie sich das gehört.
    Hinter dem Studienrat schloss sich die Glastür. Tim blieb draußen. Und Bienert sah sich nicht um.
    Ich sag’s doch immer, dachte der Anführer der TKKG-Bande. Mit den richtigen Paukern gibt es keine Probleme. Da kommt die Message (Nachricht, Botschaft) voll rüber.
    Tim trug ein rotes Muskel-Shirt, dazu eine grüne Laufhose. Die Füße steckten in den neuesten Puma-Laufschuhen. Mit einem Wort: Er war startklar.
    Nach einem Blick auf die Uhr lief er los: durchs Tor,dann nach links an der Mauer entlang, wo eine miserable Straße verläuft. Sie wird nur von Wanderern, Joggern, Radfahrern und dem Postauto benutzt.
    Tim drehte auf, atmete durch die Nase ein und durch den Mund kräftig aus. Nach zehn Minuten liefen Schweißbäche über die Haut. Es war schwül – ein Wetter, bei dem Schlaffis schlappmachen.
    Baumgruppen, die den Wind einfangen sollten, belebten die Eintönigkeit der Wiesen und Felder.
    Hinter der nächsten Sichtblende aus Feldulmen röhrte ein Motor. Tim wusste: Geradeaus führte die Straße weiter um Fuchsbach, aber eine Abzweigung – holperig und voller Schlaglöcher – winkelte sich nordwärts zur Stadt.
    Auch diese Straße wurde nur von landwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt, von Traktoren mit Kreiselmähern, Ladewagen, Mähdreschern, Miststreuern, Feldhäckslern, Rübenerntemaschinen – und was sonst noch vier Räder hat und vom Landwirt gebraucht wird.
    Freilich – als Tim die Feldulmen erreichte und weiter- jagte, parkte auf der Abzweigung kein Bauerngefährt, sondern ein schwerer, geländegängiger Wagen.
    Rot lackiert war er. Ein blauer Streifen zierte die Flanken. Zwei Typen saßen drin. Der Motor lief. Ein Dritter in grün gestreifter Jacke war ausgestiegen.
    Tim stand hinter dem Fahrzeug und benutzte sein Taschentuch, um vom Nummernschild den Dreck abzuwischen.
    Jetzt war die Arbeit getan, und Tim konnte erkennen, obwohl ihm Schweiß in die Augen rann, welche Ziffern das Kennzeichen enthielt: 34 – 547.
    Der grün Gestreifte drehte sich um. Er war groß, dürr und hatte rote Haare. Ein gemeiner Ausdruck stand aufdem Gesicht und der Blick war giftig wie Tollkirschen- Marmelade.
    Blödmann!, dachte Tim. Wohl noch nie ’nen Läufer gesehen.
    Mehr dachte er sich nicht. Denn auch die geistige Energie steckte momentan in Schenkeln und Waden. Dass er richtig auftrat, war wichtig. Auf dieser Fahrbahn zu rennen war eigentlich kein Straßenlauf, sondern echtes Crosscountry (Querfeldeinlauf) .
    Fünf Minuten später stieg die Strecke leicht an. Ein sanfter Hügel war zu erklimmen. Auf der anderen Seite fiel ein Hang ab – und unten plätscherte der Fuchsbach. Dort war auch die Straßenkreuzung. Ab dort konnte man in vier Richtungen weiter.
    Tim spurtete. Aufwärts ist er besonders stark.
    Hinter dem höchsten Punkt nahm er das Tempo zurück. In derselben Sekunde sprang den TKKG-Häuptling ein mordsmäßiger Schreck an.
    Dort unten, neben der Straße, lag ein Postauto.
    Es lag tatsächlich, nämlich flügellahm auf der Seite. Ramponiert sah es aus. Glassplitter blinkten im Sonnenlicht. Gelbe Lacksplitter sprenkelten den Grünstreifen. Tim schaltete auf Cool-down-Trab (Cool down = abkühlen) zurück und wischte sich mit dem Unterarm über die Augen. Das verbesserte die Sicht.
    Flippten jetzt auch die Postfahrer aus? Preschten die los wie beim Großen Preis von Monte Carlo? Oder waren an diesem Dienstvehikel die Reifen geplatzt?
    Tim hielt auf

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