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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ja längst.«
    »Du bist ein gewissenloser Lump.«
    »Keine Standpauken. Sag mir lieber, woran diese Julie mich erkannt hat.«
    »An der Jacke, die du bei ihr gekauft hast.«
    »Das ist Dutzendware. Den Fetzen sieht man überall in der Stadt.«
    »Du hast die Einzige mit einer falsch gesteppten Rückenfalte erwischt.«
    Ulrich schwieg.
    Aber Claus-Peter hörte, wie sein Zwillingsbruder mit den Zähnen knirschte.
    Äußerlich gab es keinen Unterschied zwischen ihnen. Doch charakterlich hatten sie nichts gemeinsam. Ulrich war schon früh auf die schiefe Bahn geraten. Claus-Peter hatte jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen.
    »Und nun?«, fragte der Bankräuber. »Verpfeifst du mich?«
    »Du... bist immerhin mein Bruder.«
    »Also nein?«
    »Unter der Bedingung, dass du dir eine Beschäftigung suchst und nie mehr straffällig wirst.«
    »Aber ja. Mache ich. Großes Ehrenwort.«
    »Es ist mir ernst. Noch mal helfe ich dir nicht.« »Klar.«
    »An deiner Beute wirst du keine Freude haben. Denn diese Julie will 25000 Mark von mir.«
    »Waaaaas?«
    »25000. Hast du eine Ahnung, wie wenig ich als Referendar verdiene? Außerdem: Wie käme ich dazu, für deine Schandtaten auch noch finanziell aufzukommen?«
    »Will sie zu den Bullen rennen, wenn du dich weigerst?« »Das will sie. Und damit ihr nichts zustößt, hat sie bei irgendjemandem einen Brief hinterlegt.«
    »Bis wann brauchst du das Geld?«
    »Morgen mittag soll ich’s ihr geben.«
    »Gut, gut! Da haben wir ja noch viel Zeit. Kurz vorher liefere ich die Kohle bei dir ab. Tschüss, du ehrlicher Bruder. Lass dich nicht beim Falschparken erwischen.«
    Ulrich Heym legte auf.

8. Tim erwartet ein Foto
    Die TKKG-Bande fuhr durch die Innenstadt. An Sonntagen, wenn der Rest der Menschheit ins Grüne drängt, ist das fast ein Vergnügen. Oskar lief neben Gabys Rad an der Leine, und Klößchen spürte, wie sein Appetit sich regte, als die Vierergruppe am GOLDENEN TELLER vorbeikam. Wie das dicke TKKG-Mitglied gehört hatte, gab es dort fantastische Süßspeisen – zum Teil mit Schoko-Geschmack.
    In der Fußgängerzone schoben sie die Drahtesel. Auch hier war wenig Betrieb. Am Schaufenster einer Boutique wollte Oskar das Bein heben. Gaby zog ihn weg.
    »Moment mal!«, meinte Tim und trat vor die Auslage.
    Es war eine Modeboutique. EDELKLAMOTTEN – der Name.
    Sportliche Kleidung war ausgestellt. Ein Halbdutzend rot-gelb gestreifter Blousons bündelte sich auf einem künstlichen Felsbrocken.
    »So eine Jacke trug der Bankräuber«, sagte Tim. »Das schränkt den Kreis der Verdächtigen ein. Nur einige Tausend Typen kommen in Frage: die Blouson-Käufer. Vorausgesetzt, dass der Räuber die Jacke nicht irgendwo geklaut hat.«
    »Also nur einige Tausend«, lachte Gaby. »Mein Papi wird sich freuen.«
    »Der Fall Wendeling liegt einfacher«, nickte Tim und grinste. »Außer dem armen Verstorbenen sind nur die Witwe und jener Blonde im Spiel.«
    Über Claudia Wendelings Verhalten hatten sie gesprochen. Einigkeit bestand darüber, dass die Frau sich etwas seltsam benahm. Sie hatte anfangs gezögert, ihre Fahrtnach Tröppelbach zu erwähnen, und dann, als es unvermeidlich war, den Grund etwas zu rasch erklärt.
    Das Ergebnis der TKKG-Überlegungen hatte Tim zusammengefasst: »Vielleicht war es kein Unfall, sondern etwas noch Schlimmeres. Aber bevor wir mit einer Beschuldigung vorpreschen, müssen wir zusätzliche Fakten sammeln. Nämlich feststellen, wie es um die Ehe stand. Ob sich die beiden vertrugen oder ob da etwa nur Hass war. Es wäre möglich, dass die Frau eine heimliche Liebelei hat mit dem Blonden. Das gäbe dann ein tolles Motiv (Grund) ab. Für Mord.«
    Auf welche Weise sie diese Fakten ermitteln wollten – das war allerdings allen im Moment noch schleierhaft. Klößchen betrachtete die Blousons.
    »Der Zwilling hat Geschmack«, meinte er. »An ihm habe ich so ein Ding noch nicht gesehen. Aber sein Bruder rennt damit rum. Das war auch der Gruß-Irrtum.«
    »Der – was?«, fragte Gaby.
    »Am Donnerstagabend«, erklärte Klößchen, »war ich doch zu Hause. Schokolade holen. Hatte einfach nichts mehr gebunkert. Auf dem Rückweg – mit dem Schoko-Karton auf dem Gepäckträger – presche ich durch die Spätkehrer-Gasse. Und um ein Haar hätte ich Heym umgefahren. Der kam nämlich um die Ecke, fußläufig, und hatte diese Jacke an. Ich Vollbremsung! Aber erschreckt hat er sich. Und natürlich sage ich gleich: ›’tschuldigung, Herr Heym! Sie wären der Letzte, den ich gern

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