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Alarmstufe Blond

Alarmstufe Blond

Titel: Alarmstufe Blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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was Jasper so auf dem Kasten hat.«
    Er nickte zustimmend, und wir nahmen die Speisekarten zur Hand und vertieften uns in das Angebot.
     
    Als nur wenig später die Gerichte serviert wurden, musste ich Carl absolut Recht geben: Das Essen war hervorragend. Ich hatte Lammrücken bestellt, dazu Rosmarinkartoffeln, Kräuterbutter und Speckbohnen, Carl hatte sich für Fisch entschieden. Wir kosteten beide jeweils vom Teller des anderen, um ums ein Urteil bilden zu können, und ich war begeistert. 
    Als ich das Carl sagte, strahlte er. Als ich es Jasper sagte, der kurz zu uns an den Tisch kam und sich nach mir erkundigte, strahlte dieser ebenfalls. Ich hatte in Null Komma Nix zwei Männer glücklich gemacht.
    Auch so muss ich gestehen, war Carl wirklich ein angenehmer Gesprächspartner. Wenn man sich mal an das Tempo seiner Aussagen gewöhnt hatte, war es locker und leicht, sich mit ihm zu unterhalten. Zum Glück sagte er nichts über den Dorfarzt, obwohl er sonst viel von Frankenstein und seinen Bewohnern erzählte. Ich erfuhr von der Missetat der alten Teresa, die bei ihren Nachbarn Äpfel geklaut hatte, um daraus Saft zu machen und ihn auf dem Markt zu verkaufen, und von Tims großartigen Leistungen in der Schule, so dass er nun aufs Gymnasium in Balhow gehen konnte (Tim war Carls Großcousin). Er erzählte mir von schlimmen Unwettern, bei denen die Kirche abgedeckt und ein Dorfbewohner erschlagen worden waren, von dramatischen Ernteausfällen, spektakulären Angelerfolgen, einem Wissenswettbewerb zwischen Frankenstein und Hickelsen, bei dem Hickelsen haushoch gewann und vielem mehr.
    Am Ende des Abends hatte ich mehr als eine Flasche Wein intus, wusste über fast jeden Bewohner in Frankenstein Bescheid und war mit Carl per Du. Es war gut, dass ich das Date mit Carl hatte, es lenkte mich von meiner unseligen Schwäche für Leonard Diercksen ab und bescherte mir einen richtig netten Abend mit einem attraktiven Mann. Erst gegen Mitternacht brachte er mich nach Hause.
    »Vielen Dank für den schönen Abend«, sagte ich, als ich in seinem Auto den Gurt löste, um auszusteigen.
    »Es war mir ein Vergnügen. Es ist mir nicht jeden Tag vergönnt, eine bezaubernde Frau zum Essen ausführen zu dürfen.«
    Er lehnte sich mir zu und sah mich lächelnd an. Ich wurde unsicher. Erwartete er etwa einen Kuss von mir? So weit war ich noch nicht. Außerdem, wohin sollte das führen? In zwei Wochen war ich ohnehin wieder von hier verschwunden. Auf der anderen Seite war so ein kleiner Flirt während der Tage hier auf dem Land eigentlich nicht zu verachten.
    »Gute Nacht«, erwiderte ich mit einem süßen, doch unverbindlichen Abschieds-Lächeln, um die Entscheidung hinauszuzögern.
    »Darf ich dich denn wiedersehen?« Er hatte den Wink verstanden und lehnte sich ein Stückchen zurück.
    Ich weiß nicht mehr, was in diesem Moment durch meinen Kopf schoss, aber es kann nichts Gutes gewesen sein. Es muss am Wein und dem knisternden Feuer gelegen haben, die noch in meiner Fantasie und in meinen Adern rauschten, und an der Aussicht, mir meine Zeit in Frankenstein vielleicht mit einem Flirt mit Carl Berger zu versüßen, denn ich lud ihn für den nächsten Tag ein.
    »Ich gebe morgen eine Grillparty für die Männer, die das Haus gestrichen haben, es war übrigens Tims Idee. Du kannst gerne ebenfalls kommen, es würde mich sehr freuen.«
    Er zog für einen Moment die Stirn kraus, doch dann nickte er. »Gern.«
    Ich sagte ihm noch die Uhrzeit, dann stieg ich aus dem Auto, sah vorsichtshalber noch in meinem Briefkasten nach, der jedoch leer war, und ging ins Haus.

TAG 8
    10.Juli, noch 7 Tage bis zum Erstschlag
     
     
    Ich verbrachte den ganzen Vormittag damit, alles für die Grillparty einzukaufen. Dabei hatte ich sogar noch einen dritten Supermarkt ausfindig gemacht und begann mich langsam zu fragen, ob die wirklich alle nötig waren.
    Am Nachmittag hatte ich endlich einen Grill gefunden, den ich im Garten aufstellte. Leider war das Ambiente noch nicht so, wie es sein sollte, der Gärtner würde laut Plan erst in ein paar Tagen kommen, aber zwischen wilder Wiese und Obststräuchern war genügend Platz für Grill und Gäste, wenn sie nicht zu verwöhnt waren, auf Decken zu sitzen. Aber ich nahm mal an, dass sie das nicht waren.
    Gegen sieben kamen die Männer. Es war leider recht kühl draußen, das Gewitter vor zwei Tagen hatte dem schönen Wetter ein Ende bereitet. Seitdem zeigte sich der Himmel bezogen, trüb und grau und das Thermometer

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