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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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genug, den Falken zu bedrohen. Er wurde lediglich zum Überleben ausgebildet, genau wie alle Elv’en.«
    Als Tol’chuk sich den anderen zuwandte, sah er, dass die Augen der Frau namens Ni’lahn vor Hass verengt waren, während sie den dünnen Mann anstarrte. Doch bevor sie ein weiteres Wort äußern konnte, brüllte der bärtige Mann aus den Bergen die beiden an. »Mich gehen alte Streitigkeiten nichts an.« Er stach mit einem Finger auf den Dürren ein. »Du, Elv’e, sprich: Was hat es mit diesem Tunnel auf sich? Und…«
    Eine Hand fuhr hoch, um Kral zu unterbrechen. »Zunächst einmal, mein Name lautet Merik, aus dem Hause Morgenstern - nicht dem der Elv’en. Und ich weiß nichts über diesen Tunnel. Mein Falke verfolgt die Spur unseres verschollenen Königs. Er hat sich diese unterirdische Strecke ausgesucht, nicht ich.«
    »Er lügt!« fauchte Ni’lahn.
    »Ich bin nicht hier, um euch von irgendetwas zu überzeugen.« Merik drehte sich auf einem schmalen Absatz um und schritt zum Eingang des Tunnels. Mogwied tänzelte ihm aus dem Weg. Anscheinend spürte sein Gefährte genau wie Tol’chuk die greifbare Gefahr, die von dem Mann ausging.
    Tol’chuk indessen folgte Merik, da er sich für Ferndal verantwortlich fühlte. Das gegenwärtige Schicksal seines Gefährten war zum Teil seine Schuld. Er hätte nicht so weit hinter den anderen herhinken sollen. Wenn er bei ihnen gewesen wäre, hätte er den Überfall auf Ferndal vielleicht verhindern können, wer immer dahinter stecken mochte. Es gab nur wenige Situationen, in denen der Schutz eines Og’ers wirkungslos blieb.
    Vor ihnen knickte Merik in der Körpermitte förmlich ein, um den Tunnel zu betreten; er glitt fast mühelos zwischen dem Schutzschild aus Eichenwurzeln hindurch. Tol’chuk erkannte jedoch, dass das jahrhundertealte Wurzeldickicht ihm hingegen den Weg versperren würde. Er zog an einigen der Stränge, doch selbst ein Og’er konnte eine alte Eiche nicht entwurzeln, die sich an Fels und Erde festklammerte. Zwischen den Wurzeln hindurch sah er, wie Merik einen klaren Stein aus seiner Tasche zog und zwischen den Handflächen rieb. Dann blies er ihn an, als ob er einen verglühenden Holzscheit wieder zum Brennen bringen wolle, und ein grünliches Licht brach aus dem Stein hervor. Merik hielt das Licht vor sich und verschwand in der Tiefe des Tunnels.
    Tol’chuk spürte etwas in seinem Rücken. Kral, der Mann aus den Bergen, sprach hinter ihm. »Lass mich einen Durchgang freihacken.«
    Tol’chuk trat zur Seite, damit Kral Platz zum Ausholen mit seiner Axt bekam.
    »Halt!« Ni’lahn rannte herbei, hob die winzige Hand und schob die Axt weg. »Dieser Baum hat niemandem etwas getan!« Sie legte die Hände ehrfurchtsvoll auf die Wurzeln, so wie ein Kind vielleicht einen alten Menschen berühren mochte. Nachdem sie den Kopf einige Herzschläge lang geneigt gehalten hatte, schob sie den Wurzelvorhang einfach zur Seite. Tol’chuk bewunderte die Kraft, die in diesen kleinen Händen steckte.
    Er war nicht der Einzige, der beeindruckt war. Tol’chuk hörte ein überraschtes Grunzen von Mogwied, der sich in seinen Schatten duckte. »Eine Nyphai«, sagte Mogwied mit bewundernder Stimme. »Ich dachte, die Baumsänger seien allesamt seit langem tot.«
    Niemand schenkte Mogwieds Worten Beachtung, obwohl Tol’chuk auffiel, dass sein Gefährte die kleine Frau mit abschätzendem Blick musterte.
    »Ni’lahn«, sagte Kral und zog damit Tol’chuks Aufmerksamkeit auf sich, »in Anbetracht deiner Einstellung zu den Elv’en wäre es vielleicht das Beste, wenn du zu Rockenheim zurückkehren würdest. Der Og’er und ich kommen hier schon zurecht.«
    Die kleine Frau war offenbar im Begriff zu widersprechen, doch Kral fuhr fort: »Außerdem ist Rockenheim jetzt schon seit einiger Zeit gefesselt. Ich bin sicher, seine Handgelenke sind ganz wund.«
    Obwohl Tol’chuk nicht verstand, von wem Kral sprach, verriet der Ausdruck in Ni’lahns Gesicht, dass Krals Worte sie überzeugt hatten. Dennoch war Tol’chuk seinerseits besorgt. »Aber der Wald ist für eine Frau zu gefährlich«, wandte er ein, erstaunt über die eigene von Herzen kommende Besorgnis in Bezug auf die kleine Frau.
    »Danke für deine Fürsorge, Og’er«, erwiderte sie kühl. Seine Überlegungen beleidigten sie offenbar, was er gewiss nicht beabsichtigt hatte. »Aber wenn ich mich zwischen Bäumen befinde, habe ich keine Angst.«
    Mogwied ergriff das Wort; seine Stimme bebte, während sein Blick auf den

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