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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Geschöpfs gesalbt, das du in Winterberg getötet hast. Deine Axt wurde in seinen schwarzen Geist getaucht. Eine auf diese Weise behandelte Waffe vermag ihre Magik zu zerstören.«
    Während Er’ril sprach, zuckte Krals Kopf hoch; seine Augen waren plötzlich klar und nüchtern. Er streckte die Hand aus und umklammerte das Knie des Schwertkämpfers. »Was sagst du da?«
    Er’ril wirkte verdutzt, als er die Inbrunst in Krals Augen sah.
    Die Hand des Gebirglers rutschte von Er’rils Knie, und seine Augen verengten sich vor Schmerzen, die nicht nur körperlicher Natur waren. »Ich habe dies für eine List gehalten, für eine Lüge.«
    »Welche Lüge?« fragte Er’ril.
    Kral ließ den Kopf wieder sinken. »Meine Zunge hat falsch gesprochen, um den Ungeheuern in der Kate zu entkommen. Ich habe ihnen erzählt, ich wisse eine Methode, um den Schutzschild ihrer Haut zu durchbohren - ich könne sie mit meiner Axt töten.«
    Schmerz lähmte die Zunge des Schwertkämpfers.
    Onkel Bol ergriff das Wort, um das schwerwiegende Schweigen zu brechen, wobei er dem Mann aus den Bergen die Hand auf die Brust legte. »Aber letztendlich hat sich deine Behauptung als Wahrheit erwiesen. Du hast nicht gelogen.«
    Krals Augen schimmerten immer noch vor Pein. »Im Herzen habe ich sehr wohl gelogen.«
    Onkel Bol sah Er’ril Hilfe suchend an. Doch der schüttelte lediglich den Kopf, da er nicht wusste, was er noch sagen sollte. Krals Augen fielen langsam wieder zu, sein Atem ging rasselnd.
    Elena merkte, dass sie je eine Hand auf Onkel Bol und Er’ril gelegt hatte. Sie führte sie beiseite, dann kniete sie neben Kral nieder. Er hatte sie gerettet. Sie würde nicht zulassen, dass er diesen Schmerz in seinem Herzen mit sich herumtrug. Zu viele andere hatten bereits zu viel für ihre Sicherheit geopfert. Sie würde diese eine Schuld tilgen.
    Als sie niederkniete, öffnete Kral die Augen im Bewusstsein ihrer Anwesenheit ein wenig weiter; doch tiefer Kummer lag immer noch hinter seinen Pupillen.
    Sie hob sein Kinn mit einem Finger an und fuhr ihm über die Lippen. »Keine Lüge ist dir von der Zunge gekommen, Mann aus den Bergen. Dein Herz hat dich beschützt, so wie du mich beschützt hast. Erlaube nicht, dass Schuldgefühle dein tapferes Handeln beschmutzen. Dein Herz ist rein.« Sie beugte sich vor und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, dann wiederholte sie flüsternd: »Keine Lüge ist über diese Lippen gekommen.«
    Ihre Berührung und ihre Worte milderten die Furchen, die tief in Krals Stirn und um seine Augen eingegraben waren. Sein Körper entspannte sich sichtbar. »Danke«, murmelte er, und die Augen fielen ihm zu. Sein Atem ging jetzt gleichmäßiger, friedlicher.
    Er’ril drückte ihre Schulter. »Vielleicht hast du ihm soeben das Leben gerettet. Seine Schuldgefühle hätten seine Willenskraft unterhöhlt, und Krals Herz muss kräftig und frei von jedem Zweifel sein, damit seine Wunden heilen.«
    Elena sank zurück an Er’rils Brust. Die Worte des Schwertkämpfers waren auch Balsam für ihre Seele. Ein tiefes Seufzen stieg aus ihrer müden Brust auf. Er’ril legte den Arm um sie und half ihr beim Aufstehen.
    Onkel Bol kam herbei und kniete neben Rockenheim nieder. Der Mörder lag auf dem Rücken im Schlamm, seine Gliedmaßen waren seltsam verdreht. Bol legte dem Mann eine Hand auf den Hals.
    Elena wartete. Plötzlich verspürte sie den starken Drang, ihren Onkel wegzuziehen. Rockenheim hatte ihre Eltern umgebracht. Sie wollte nicht, dass irgendjemand in seine Nähe kam. Sie öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder, da sie wusste, wie töricht ihre Worte geklungen hätten.
    »Ich fühle keinen Herzschlag. Er atmet nicht mehr«, sagte Bol. Er stand stöhnend auf, wobei er mit einer Hand den unteren Teil seines Rückens stützte, wandte sich um und rieb die Hände aneinander, als wolle er alle Spuren der widerwärtigen Berührung mit dem Mann entfernen. »Er ist tot.«
    Elena entspannte sich. Es war vorbei. Die Morgendämmerung war nahe. Sie hatte plötzlich das innige Verlangen, die Sonne wiederzusehen.
    Ihr Onkel lächelte sie an.
    Sie erwiderte sein Lächeln, zuerst zaghaft, dann inniger. Diese lange Nacht näherte sich ihrem Ende.
    Während sie lächelte, warnte ihre Nase sie, noch bevor ihre Augen dies taten. Der Gestank von offenen Gräbern verbreitete sich über die Lichtung. Sie hielt sich die Nase zu, um den abscheulichen Geruch nicht einzuatmen.
    Als Elena sah, was sich hinter ihrem Onkel erhob, schrie

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