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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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Zungen des Feuers!«
    »Ragnar’k … würde sich niemals für einen Menschen …«
    Joach bog um eine Biegung der Wendeltreppe und musste sein Erstaunen verbergen, als er auf den tieferen Stufen zwei weiß gewandeten Brüder entdeckte. Sie hatten die Kapuzen zurückgeschlagen, wie es der Brauch war, wenn sich Brüder unterhielten.
    Zwei Gesichter hoben sich zu ihm. Joachs linker Fuß rutschte aus, und er stolperte eine Stufe hinunter. Er fing sich jedoch wieder und setzte weiterhin ein stumpfsinniges Gesicht auf, indem er seinen zufälligen Fehltritt in seine übliche Rolle mit einbaute. Die beiden Brüder waren ihm unbekannt. Joach war sich nicht sicher, ob sie ihn erkennen würden, doch er durfte kein Risiko eingehen.
    Einer der beiden nickte ihm zu, während er die letzten Stufen hinunterstapfte. »Das ist nur der Diener dieses komischen Kauzes. Du weißt schon, dieses alten, buckeligen Bruders.«
    Der andere musterte Joach von oben bis unten. »Du meinst Bruder Greschym. Ich habe von seinem schwachsinnigen Jungen gehört.«
    Die beiden Brüder waren von sehr unterschiedlicher Gestalt. Der größere der beiden hatte kräftige Schultern, einen breiten Rücken und eine so dunkle Hautfarbe, dass er wie ein Schatten in seiner Kutte wirkte. Der andere, dürr wie ein Hänfling, hatte hingegen eine so blasse Haut, dass seine Augen und Lippen wie blutleer erschienen. Beide hatten jedoch rasierte Häupter und einen einzelnen Silberstern im Ohrläppchen.
    Aus dem Augenwinkel betrachtete Joach die fünfzackigen Sterne. Vielleicht waren sie das Kennzeichen eines bestimmten Ordenskapitels innerhalb der Bruderschaft. Er hatte so etwas bisher noch nie gesehen. Als er seinen Weg die Treppe hinunter fortsetzte, verstummten die beiden Männer. Ihr Schweigen in seiner Gegenwart schürte seine Neugier nur noch mehr.
    Dennoch blieb Joach nicht stehen, als er zu dem Treppenabsatz kam, auf dem die beiden standen. Er durfte keine Zeit verlieren, so gern er sich mit diesen beiden Männern eingehender beschäftigt hätte. Er musste noch in den Küchentrakt gehen. Also schlurfte er an ihnen vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Sobald er ein paar Stufen tiefer war, aus dem direkten Blickfeld der Männer, hörte er ihre Stimmen wieder.
    Der Dunkle sprach, und seine Stimme klang jetzt noch tiefer und strenger. »Bruder Flints Zeichen wurde kurz nach Sonnenaufgang vom Wachturm aus gesehen. Er müsste morgen in aller Frühe in der Grotte ankommen.«
    Nun verlangsamte Joach seine Schritte doch und lauschte.
    »Bis dahin sollten wir weg sein, Moris. Unsere Zeit zum Handeln ist knapp bemessen.«
    »Meinst du, der Prätor hegt einen Verdacht?«
    »Falls dem so ist«, zischte der kleinere der Brüder, »ist unser Schicksal besiegelt, und A’loatal wird fallen.«
    Joach blieb stehen. Könnte es sein …? Das alles hörte sich so an, als wüssten die beiden ebenfalls über das Böse Bescheid, das innerhalb der Mauern der Burg lauerte. Aber waren sie Verbündete oder Gegner, eine weitere Bedrohung? Joach biss sich auf die Unterlippe. Ihm war im Laufe des vergangenen Monats klar geworden, dass er Hilfe brauchte. Alle Karten und Zeichnungen, die er auftrieb, alle Informationen, die er sammelte, würden seine Schwester Elena nicht retten. Er musste das Risiko eingehen. Er musste jemandem vertrauen.
    Er machte entschlossen kehrt und stieg zum nächst höheren Treppenabsatz hinauf. Doch als er dort ankam, waren die Brüder nicht mehr da. Joach spähte in die Flure, die in dieses Stockwerk abgingen. Nichts. Er horchte nach Schritten, sowohl in den Gängen als auch auf der Treppe über ihm. Es war, als ob die beiden Brüder vom Erdboden verschluckt worden wären.
    Er stand auf dem leeren Treppenabsatz und überlegte, was er jetzt tun sollte. Er hatte keine Ahnung, wohin die beiden verschwunden sein mochten, und wenn er sich jetzt auf die Suche nach ihnen machen würde, würde das bedeuten, dass er seine Verspätung Greschym gegenüber nicht mehr würde rechtfertigen können. Leise vor sich hin fluchend, ging er die Treppe wieder hinunter, zur Küche.
    Er würde in Zukunft die Augen nach diesen beiden Männern offen halten.
     
    Sobald der Junge den Treppenabsatz verlassen hatte, wandte Moris den Blick von dem Guckloch in der Geheimtür ab. Seine große, dunkle Gestalt füllte den schmalen Gang aus. »Du hast Recht, Geral«, sagte er zu seinem schmächtigen, blassen Gefährten. »Deine Ohren hören besser als meine.«
    In dem düsteren Gang

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