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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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das flinke Geschöpf war zu schnell und huschte mit einem ärgerlichen Quietschen davon, als ob es beleidigt wäre, dass sich der Og’er ihm in den Weg gestellt hatte. Er runzelte die Stirn. Er hasste Ratten. Da der Fluss nur ein paar Häuserblocks vom Marktplatz entfernt und der Lagerschuppen größtenteils leer war, konkurrierten die widerlichen Geschöpfe mit ihnen als Bewohner des geräumigen Holzgebäudes.
    Ferndal stand an der offenen Tür zum Pferdehof und wandte den Kopf zu Tol’chuk um. Der Baumwolf zeichnete sich als schwarzer Schatten in dem Nebelmeer ab, das vom nahen Fluss heraufgezogen war. Die wabernden Schwaden waren wie lebendige, alles verschluckende Ungeheuer, körperhafter als die gespenstischen Umrisse der Gebäude der Nachbarschaft. Das Wiehern und Stampfen der Pferde war das einzige Anzeichen dafür, dass der Hof noch von anderen Wesen bevölkert war außer den gelegentlich auftauchenden frechen Ratten.
    In dem schwachen Licht, das von den beiden Öllampen im Lagerschuppen gespendet wurde, sah Tol’chuk, dass die Haare des Baumwolfs entlang seines Rückgrats und Nackens aufgestellt waren. Mit glühenden Augen schickte Ferndal ihm eine Botschaft. Aas liegt verdorben auf dem Pfad.
    Tol’chuk ging zum Wolf, das Wasserfass unter den Arm geklemmt. Er war klug genug, die Wahrnehmungen Ferndals aufmerksamer Sinne nicht in den Wind zu schlagen. Jenseits der Tür war nichts als eine Nebelwand. »Was hast du gespürt?«
    Ferndal hob die Schnauze in den leichten Wind, der aus der Nacht hereinwehte, dann hob er den Blick zu dem Og’er.
    Ein Bild von Spinnen erschien in Tol’chuks Kopf. Er wusste, dass Ferndal sich nicht auf gewöhnliche Spinnen bezog, die zwischen den Holzbalken hausten und sich von Fliegen und Motten ernährten. Tol’chuk kratzte sich an einer der Narben, die von alten verheilten Bissen der Horde herrührten und von denen seine dicke Haut übersät war.
    »Gibt es vielleicht noch einen Dämon?« fragte er.
    Ferndals Augen funkelten. Ein Wolf erschnuppert viele Gerüche in der Nähe eines Wasserlochs - ein Wirbel von Düften, zu viele, um eine klare Unterscheidung zu ermöglichen.
    Tol’chuk umfasste das Wasserfass noch fester. Der Baumwolf traute offenbar seinen Fähigkeiten in dieser belebten Stadt mit ihren zahllosen Gerüchen nicht allzu sehr. »Vielleicht sollten wir die Pferde hereinholen. Vorsicht ist in dieser seltsamen Nacht bestimmt angebracht.«
    Ferndals Antwort erschien in Tol’chuks Kopf. Es war das Bild von Er’ril. Der Wolf überlegte, ob sie die anderen alarmieren sollten.
    Tol’chuk verzog das Gesicht. Eben noch hätte er jeden Vorwand begrüßt, um ins Wirtshaus zu gehen und sich zu den anderen zu gesellen, aber war Ferndals unbestimmtes Gefühl des Unbehagens Grund genug, um seinen Posten zu verlassen? Was könnte er den anderen sagen, außer dass der Wolf etwas roch, was seine Nase nicht identifizieren konnte? Das Gleiche hatte für ihn gegolten, als sie nach Schattenbach gekommen waren. Die Stadt war ein Sumpf von ungewöhnlichen Gerüchen und Düften.
    Er grübelte noch über eine Entscheidung nach, als die Pferde im Hof plötzlich aufgeregt wieherten und mit den Hufen scharrten. Tol’chuk und Ferndal erstarrten vor Schreck. Die Pferde, unsichtbar im Nebel, spürten oder sahen offenbar etwas.
    Während Tol’chuk und Ferndal versuchten, die Nebelschleier mit den Augen zu durchdringen, baute sich eine riesige schwarze Gestalt direkt vor ihnen auf. Sie taumelten rückwärts, als eines der Pferde in den Lagerschuppen flüchtete und sie dabei beinahe umrannte. Es war Nebelbraut, die Stute des Mädchens. Die Augen des Pferdes waren vor Angst so verdreht, dass nur noch das Weiße zu sehen war, und auf den Lippen des Tieres stand Schaum. Tol’chuk zog sich von der Tür zurück und eilte dem Pferd hinterher. »Ferndal, geh zum Gasthaus, warne die anderen!«
    Der Baumwolf wich mit dem Og’er tiefer in den Lagerschuppen zurück. Seine Augen funkelten in Tol’chuks Richtung. Zwei Wölfe, Rücken an Rücken, halten den hungrigen Bären fern.
    »Ja«, entgegnete Tol’chuk und ging zu einer Seitentür. »Aber acht Wölfe sind besser, besonders wenn sie mit Schwertern bewaffnet sind.« Er trat mit dem Fuß gegen die Tür, ohne sich die Zeit zu nehmen, den Schlüssel zum Schlüsselloch zu suchen. Bretter barsten, und die Tür schlug krachend auf. »Hol Hilfe!«
    Tol’chuk wandte sich ab. Ferndal zögerte an der offenen Tür, doch Tol’chuk gewährte ihm keinen

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