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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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sich seinem Griff.
    »Danke«, murmelte sie und stolperte weiter, ohne ihm in die Augen zu sehen.
    Flint wandte sich zu ihnen um. »Anscheinend hat die Decke der Drachenhöhle nun endgültig nachgegeben! Wir tun gut daran, uns zu beeilen! Es kann sein, dass dieses ganze Geschoss einstürzt.«
    Sie beschleunigten ihre Schritte, traten einander in die Fersen und rannten beinahe durch den gewundenen Korridor.
    Der Drang zur Eile beendete Kasts müßiges Grübeln. Blutreiter wussten, wann es galt, sich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren, und in diesem Augenblick war es lebenswichtig, dass sie sich aus dem unterirdischen Labyrinth befreiten. Erklärungen für die rätselhaften Ereignisse dieses Tages würden warten müssen.
    Die Gruppe war immer noch in schwebenden Staub gehüllt. Kast konnte kaum den großen, dunkelhäutigen Mann sehen, der sie anführte, doch dessen Worte drangen deutlich bis zu ihm nach hinten durch. »Die Grotte ist unsere einzige Hoffnung«, sagte Moris, atemlos vom schnellen Lauf. »Betet, dass der Meereskanal noch offen ist.«
    Flint antwortete ihm. »Vielleicht müssen wir schwimmen. Es gibt nur das eine Schiff.«
    »Und was ist mit Conch?« wollte Saag-wan wissen.
    »Wir können nur abwarten, meine Liebe. Nach allem, was geschehen ist, weiß ich nicht, ob die Heilkundigen … ob sie genügend Zeit hatten, um den Drachen deiner Mutter wieder gesund zu machen.«
    Kast begriff die Bedeutung des Zögerns in Flints Stimme. Der Seefahrer befürchtete, die Heiler könnten den Drachen im Stich gelassen haben und geflohen sein, um ihr eigenes Leben zu retten.
    Der Rotschopf namens Joach sprach in das lange Schweigen, das Flints Bemerkung folgte. »Dann gibt es also noch einen Drachen?«
    Kast runzelte die Stirn über die Worte des Jungen. Was meinte er mit noch einen?
     
    Niemand beantwortete die Frage des Jungen. Die Gruppe setzte ihren Weg schweigend fort; man hörte nur die heiseren, stauberstickten Atemlaute, die sie beim Laufen von sich gaben.
     
    Gerade als sich Kast allmählich fragte, ob sich Moris möglicherweise verirrt hatte, bogen sie um eine Windung des Korridors, und der beißende Geruch von Arzneien stieg ihnen in die Nase. Doch neben diesem bitterem Hauch war da der Duft der Heimat der Geruch des Meeres.
    Sie hatten die Grotte erreicht!
    Die Gruppe ergoss sich aus dem Tunnel auf den Kiesstrand des unterirdischen Sees.
    Rot glasierte Krüge lagen umgekippt oder zerbrochen am Strand, offensichtlich in aller Hast zurückgelassen. Nur einer der acht Heilkundigen stand noch im knöcheltiefen Wasser neben dem riesigen Drachen mit den jadegrünen Schuppen. Kahlköpfig wie die anderen, doch mit einer Haut so rot wie eine geschälte Pflaume, hob er den Blick ängstlich zu ihnen; dann breitete sich Erleichterung auf seinem Gesicht aus, als er Flint erkannte.
    »Wo sind die anderen, Bruder Ewan?« fragte Flint.
    »In die Tunnel zurückgegangen«, erwiderte der Heiler und wischte sich mit der feuchten Hand über den Schädel. »Einige sind den anderen zu Hilfe geeilt. Einige sind einfach davongelaufen. Einer hat versucht, mit eurem Schiff abzulegen, doch die Schneide meines Messer hat sein diebisches Vorhaben vereitelt.«
    »Und der Drache?« fragte Flint mit einem Blick zu dem Mädchen, das bereits ins Wasser gewatet war und dem Tier die Hand auf die Nase gelegt hatte. Der Drache war zu schwach, um auch nur den Kopf zu heben, aber er nahm ihre Anwesenheit zur Kenntnis, indem er schwach an ihre Finger stupste. Joach war ihr hinterhergegangen, verharrte jedoch in gehörigem Abstand zu den beiden.
    »Er atmet noch«, berichtete der Heiler, dann fügte er mit gesenkter Stimme hinzu: »Aber mit allergrößter Mühe. Die Arznei aus Bitterwurz hat seine Schmerzen gelindert, und er ruht sich aus, doch ich fürchte, er wird nicht überleben.«
    Moris ging zu Flint. »Wir müssen aufbrechen. Wenn der Zustand des Drachen so schlecht ist, sollten wir ihn am besten hier lassen. Wir müssen uns beeilen, wenn wir diesen Tag lebend überstehen wollen. Ein kranker Drache würde unser Vorankommen nur verlangsamen.«
    Der Heiler, Ewan, unterstützte seine Worte. »Wenn er sich bewegt, wird er sterben. Ich bezweifle, dass er es auch nur bis zum Ausgang aus dem Meerestunnel schaffen würde, bevor er sein Leben aushaucht.«
    Flint nahm ihre düsteren Bemerkungen mit einem finsteren Stirnrunzeln zur Kenntnis. »Ich habe ihr versprochen, dass ich ihren Drachen retten werde«, murmelte er.
    Moris legte Flint die

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