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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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geschrieben: Es war die Geschichte seines eigenen Landes. Pure Neugier hatte seinen ursprünglichen Zorn gedämpft.
    Die Hexe beugte sich über die Karte. »Überall auf der Welt gibt es Punkte, wo die Magik aus dem Kern an die Oberfläche steigt, Brennpunkte ihrer Energie.« Sie fuhr mit einem gekrümmten Finger über Er’rils Landkarte. »Wenn man den südlichen und nördlichen Klippen des Landbruchs folgt bis zu der Stelle, wo sie sich im Westen treffen - siehst du, wohin die Klippen zeigen?«
    »Zu den Zahnbergen?« antwortete Er’ril zweifelnd, offensichtlich unschlüssig, worauf sie hinauswollte.
    Cassa Dar seufzte, als ob sie über die Begriffsstutzigkeit eines Kindes ungehalten wäre.
    Elena jedoch betrachtete die Karte eingehender. »Sie deuten zum Südzahn«, sagte sie.
    Die Zwergin wandte den Blick Elena zu. »Sehr gut, Mädchen. Stimmt genau.« Sie legte einen gelben, rissigen Fingernagel auf die Karte. »Der Südzahn ist ein solcher Brennpunkt der tiefen Landmagik, genau wie der Nordzahn. Habt ihr euch nie gefragt, warum die alten Magiker ihre Schule im Schatten des Nordzahns errichtet haben?«
    Elena antwortete, da ihr einfiel, wie sie damals ihr Amulett von ihrem Onkel in der versteckten Kammer unter seinem Häuschen erhalten hatte. »Mein Onkel Bol hat gesagt, dass die Magiker Wintershorst vielleicht wegen der starken Elementarenergien in der Gegend dort ausgewählt haben.«
    »Und aus dem gleichen Grund haben die Erbauer der Burg Drakken diesen Ort hier gewählt. Von diesen beiden Zahnbergen aus strömt mächtige Magik aus wie Wasser bei der Schneeschmelze von den anderen Gipfeln, um Kanäle und Flüsse zu bilden, deren Energie unser Land durchflutet. Unter den Kellern von Burg Drakken fließt ein solcher Fluss. Er hat diese ganze Region gespeist, bis hinauf zum Archipel.«
    »Was hat das mit dem Versinken dieses Landes zu tun?«
    »Dazu komme ich noch. Wisst ihr, am Anfang habe ich auch nicht verstanden, warum der Schwarzwächter durch unsere Keller streifte, noch dazu mit dem wertvollsten Besitz unseres Volkes in der üblen Hand. Deshalb bin ich dem Geschöpf gefolgt. Es nahm keine Notiz von mir, da es mich wohl für ein Mitglied seiner Zwergenarmee hielt. Das Geschöpf drang tief in die Höhlen unter den Kellern vor, Orte, von denen, wie ich glaube, nicht einmal die Gründer der Burg wussten. Doch der Schwarzwächter setzte seinen Weg unbeirrt fort, als ob er dem Geruch einer Beute folgte. Schließlich hielt er in einer großen Höhle inne, einem Gewölbe so groß wie ein Ballsaal. Über den Boden verlief eine breite Ader von reinstem Silber.«
    Sie hob den Blick von der Landkarte. »Selbst ich erkannte, dass mehr als nur das wertvolle Metall durch diese Ader lief. Die darin enthaltene Magik sprach die Elementarkräfte in meinem Blut an. Obwohl ich nur oberflächlich in der Handhabung meiner Magik unterwiesen worden war, wusste ich, dass hier ein Quell reinster Macht lag. Bevor ich etwas unternehmen konnte, stapfte der Schwarzwächter zu der Ader und zerschlug sie mit dem Try’sil. Der Hammer zerriss die Silberader, und die ganze Welt erbebte. Die Höhle füllte sich mit Magik, da die Ader platzte. Ich wurde in pure Magik getaucht, die mich mit gewaltiger Energie überschwemmte. Als das Beben nachließ, berührte ich meine Magik. Wie hätte ich anders handeln können, da sie überall war? Ranken und Moos beugten sich meinem Willen, sprossen aus dem Stein ringsum und griffen den Schwarzwächter an. Ich wusste, dass, was der Unhold tat, eine Gräueltat gegen das Land war und unterbunden werden musste. Also ging ich auf ihn los, aber meine Magik konnte seine Steinhaut nicht durchdringen. Ranken können Stein nicht ersticken. Unbeeindruckt hob der Schwarzwächter erneut den Try’sil und schlug wieder auf die Silberader ein. Ein noch heftigeres Beben setzte ein. Ich schwöre, ich hörte, wie sich bei seinem zweiten Schlag die Erde spaltete. Ich wusste, wenn der Hammer noch einmal zuschlagen würde, wäre die Ader vollends durchtrennt, und dieses Land wäre für immer verloren. Ich erneuerte meinen Angriff. Als ich zu dem Schwarzwächter vordrang, entdeckten meine forschenden Ranken winzige Risse in seiner Steinhaut, wo die Wucht des Try’sils den Panzer aus Schwarzstein verletzt hatte. Ich schickte meine kleinsten Ranken und Moose durch diese Risse, um den Zwerg von innen anzugreifen. Als er sterbend zu Boden stürzte, trudelte der Try’sil aus seiner erhobenen Hand und traf seinen Kopf. Der

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