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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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sich aus dem Wasser zum Mond empor.
    Er hörte auf, mit den Armen und Beinen zu paddeln, und ließ sich in den Morast sinken. Sie war dort! Der Geruch der Hexe haftete der nächtlichen Brise an, die dem uralten Gebäude entströmte. Sobald seine Füße in den Lehm am Seeboden eingesunken waren, setzte er seinen Weg in der Tiefe des Sees fort. Jetzt wusste er, wohin er ging. Diesmal würde er sich im tiefen Gewässer versteckt halten. Sie würde ihn nicht wahrnehmen und ihm nicht wieder entschlüpfen.
    Während er so dahinmarschierte, kam etwas Riesiges vorbei, dessen Umriss sich im schwarzen Wasser nur schemenhaft abzeichnete. Lediglich eine undeutliche Bewegung und das Aufblitzen eines Auges verrieten seine Anwesenheit. Dann war es weg.
    Unerschrocken setzte er seinen Weg fort.
    Bald befand er sich in einer so großen Tiefe, dass selbst seine Steinhaut den Druck des Wassers spürte, und die tintenschwarze Dunkelheit war vollkommen. Er sah die Burg unter Wasser nicht, bis sie plötzlich direkt vor ihm war.
    Aus der Düsternis erschienen die unteren Geschosse des Gebäudes, halb eingesunken in Schlick und Lehm. Herumliegende Steine zeigten an, wo ehemalige Zinnen über die äußere Brustwehr des Turms, der über die Wasseroberfläche hinausragte, herabgefallen waren. Er kletterte über die Schuttberge und gelangte in den Innenhof. Vor ihm öffnete sich ein breites Tor zum See hin, zerschmettert von alten Äxten und Piken. Zerbrochene Fenster waren immer noch gezackt von Glasscherben und sahen aus wie die mit Reißzähnen gespickten Mäuler von Raubtieren aus uralten Zeiten.
    Torring drang in die unteren Stockwerke der überschwemmten Burg vor. Möbel und menschliche Gebeine lagen am Boden verstreut, und alles zerfiel unter seinem steinernen Schritt zu einem weichen Schlamm. Algen überwucherten die Mauern, und wogende Wasserpflanzen wuchsen zwischen den Steinplatten am Boden hervor. An der Decke der weiträumigen Eingangshalle hing ein prächtiger Kronleuchter; Vorhänge aus dichtem schwarzen Moos griffen wie schlaffe Finger nach ihm.
    Während er seinen Weg zur Treppe fortsetzte, wuselten Krebse um ihn herum, und Süßwasserhummer huschten hinter einer großen Porzellanvase hervor. Fischschwärme flohen vor ihm und schwammen in ihre Behausungen. Ein weiteres mit Tentakeln versehenes Geschöpf schoss eine grüne Wolke leuchtender Farbe auf ihn ab und verschwand in seinem Kielwasser.
    Unbeeindruckt blieb Torring am Fuß der großen Treppe stehen. Die Marmorstufen waren glitschig von Algen. Er hatte die Absicht, die Treppe hinaufzusteigen, doch tief in seinem Inneren rührte sich etwas, ein Geistessegment, das ihn vielmehr nach unten als nach oben rief. Kurz erschien ihm ein Bild von einem Schatz vor Augen, der ihn in den Höhlen unter der Burg erwartete.
    Er runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf über diesen abschweifenden Gedanken und verdrängte den abartigen Wunsch, überhörte den kleinen Schrei tief in seinem Inneren. Sein Weg führte nach oben, nicht nach unten.
    Der Blutjäger ging zu der Treppe und begann den langen Aufstieg zur Oberfläche des Sees. Ein frohes Grinsen verjagte sein vorübergehendes Zögern. Allerlei Geschöpfe ergriffen vor ihm die Flucht, und uralte Knochen zerbröselten unter seinen Füßen.
    Irgendwo oben wartete sein wahrer Schatz: das zarte Herz seiner Beute.
     
    Elena senkte die Hände. Zu ihren Füßen lagen die Reste der Moosranken, die sie so lange gequält hatten. Obwohl sie eigentlich hätte froh sein müssen, dass sie sie endlich los war, war der Preis dafür zu hoch gewesen. Sie betrachtete ihre linke Hand. Rubinrot gefleckte Wirbel tanzten langsam über ihre Haut.
    Sie hob den Blick und merkte, dass Er’rils Augen starr auf ihre linke Hand gerichtet waren. Das Gesicht des Präriemannes, den für gewöhnlich nichts aus der Ruhe brachte, drückte Entsetzen aus. Elena fiel ein, wie er immer vor der Berührung ihrer rechten Hand zurückgewichen war, wenn der Fleck bloßgelegen hatte. Nun, da ihre beiden Hände von der unheilvollen Magik heimgesucht waren, hatte sie das Gefühl, als ob zwischen ihr und dem Präriemann eine Barriere errichtet worden wäre. Solange ihre linke Hand noch normal gewesen war, war sie in der Lage gewesen, sich über ihr Hexenerbe hinwegzutrösten, indem sie sich einredete, dass sie zumindest zur Hälfte eine Frau war. Als ihre linke Hand noch unbefleckt gewesen war, hatte sie die Welt wie jeder normale Mensch berühren können.
    Als sie in Er’rils

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