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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Gestalt seines geliebten Bruders wandelte, vernichten.
    Flint räusperte sich und holte Er’ril damit zurück in die Gegenwart. »Aber das ist noch nicht alles, was ich gehört habe. Eine Nachricht von der Küste erreichte mich heute Morgen per Brieftaube. Das war auch der Grund, warum ich dich wecken wollte.«
    »Was steht darin?« Er’ril zwängte sich in die Stiefel, die Brauen finster zusammengezogen.
    »Noch mehr beunruhigende Neuigkeiten, fürchte ich. Gestern legte eine kleine Flotte von Fischerbooten in Port Raul an, aber die Fischer waren mit einem Bann belegt. Die Männer führten sich auf wie wilde Hunde und griffen die Städter grundlos an, sie bissen, schlugen mit ihren Schwertern um sich und vergewaltigten Mädchen und Frauen. Die ganze Garnison musste ausrücken, um sie überwältigen zu können. Die meisten der Berserker wurden getötet, nur einem der verfluchten Schiffe gelang es, den Anker rechtzeitig zu lichten und zu entkommen. Sie entführten mehrere Frauen und auch einige Kinder.«
    Er’ril schnürte seine Stiefel zu, seine Stimme klang angestrengt. »Schwarze Magik. Vielleicht ein Bann der Einflussnahme. So etwas habe ich schon einmal erlebt… vor langer Zeit.«
    »Nein, ich kenne die Magik, von der du sprichst. Was diesen Fischern angetan wurde, ist schlimmer als ein bloßer Zauberbann. Gewöhnliche Wunden hätten diese Monstren nicht töten können. Nur Enthauptung konnte ihre Blutgier beenden.«
    Er’ril blickte auf, seine Augen waren voller Sorge.
    »Ein Heiler untersuchte die Toten und entdeckte in jedem Schädel ein daumengroßes gebohrtes Loch. Als er die Schädel aufbrach, fand er kleine zusammengerollte Tierchen mit langen Tentakeln darin. Einige der Kreaturen waren noch am Leben und wanden und schlängelten sich in den Gehirnen. Nach dieser schrecklichen Entdeckung wurden die Leichen sofort auf dem Steindock verbrannt.«
    »Süße Mutter«, rief Er’ril aus, »wie viele neue Gräuel gebiert das Schwarze Herz denn noch?«
    Flint zuckte die Schultern. »Die gesamte Stadt stinkt nach verkohltem Menschenfleisch. Das macht die Städter unruhig, und sie gehen auf jeden Schatten los, der sich bewegt. In einer Stadt wie Port Raul, in der es ohnehin schon sehr rau zugeht, ist das eine gefährliche Mischung. Mikelas Reise dorthin, um nach euren Freunden zu suchen, wird voller Gefahren sein.«
    Er’ril band die Schuhbänder schweigend fertig zu. Er dachte kurz über diese Neuigkeiten nach. »Mikela kann gut auf sich selbst aufpassen. Aber nach diesen schlechten Nachrichten frage ich mich, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Segel der Meereswind früher als geplant zu setzen.« Er richtete sich auf, um Flint in die Augen zu sehen. »Wenn das Böse von A’loatal schon jetzt den weiten Weg bis zur Küste zurückgelegt hat, dann sollten wir am besten gleich aufbrechen.«
    »Ich hatte schon ähnliche Gedanken. Aber wenn du willst, dass deine Freunde noch vorher zu uns stoßen, sehe ich uns nicht vor dem nächsten Neumond aufbrechen. Außerdem wird es mindestens bis zu diesem Zeitpunkt dauern, die Meereswind mit Besatzung und Vorräten auszustatten. Und wer kann schon sagen, ob das Meer sicherer sein wird als der Ort, an dem wir uns jetzt befinden?«
    Er’ril stand auf. »Dennoch ertrage ich es nicht, untätig hier herumzusitzen und darauf zu warten, dass der Herr der Dunklen Mächte seine Fühler nach uns ausstreckt.«
    Flint erhob die Hand. »Wenn wir überhastet aufbrechen, laufen wir Gefahr, dass wir ihm Elena direkt in seine grausamen Hände spielen. Ich meine, wir sollten an unseren Plänen festhalten. Wir segeln bei Neumond los und treffen zum vereinbarten Zeitpunkt im Kalmengürtel auf das Heer der Mer’ai. Bei der wachsenden Gefahr, die von A’loatal ausgeht, müssen wir Saag wan und Kast Zeit geben, die De’rendi Flotte ausfindig zu machen, und dann müssen sie erst einmal feststellen, ob die alten Eide noch in Ehren gehalten werden. Wir brauchen die Schlagkraft der De’rendi.«
    Er’ril schüttelte den Kopf. »Unter diesen Piraten gibt es keine Ehre.«
    Flint machte ein verdrießliches Gesicht. »Kast ist ein Blutreiter. Er teilt zwar nun den Geist mit dem Drachen Ragnar’k, aber er ist auch unabhängig davon schon immer ein ehrenhafter Mann gewesen, und sein Volk, das arg gebeutelt wurde von Stürmen und Blutvergießen, kennt die Bedeutung von Pflicht und alten Schulden durchaus.«
    Er’ril bezweifelte noch immer, dass der Plan klug war. »Das ist, als würden wir mit

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