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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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unternehmen.«
Elena lächelte verlegen beim Lob der Tante. Plötzlich
einsetzender Beifall lenkte ihre Aufmerksamkeit aber auf die
anderen Gefährten, die sich beim Lärm der klirrenden Klingen
im Garten eingefunden hatten. Er’ril stand mit Bruder Flint in
der Hintertür der Kate. Die Augen der Männer waren vor
Erstaunen und Anerkennung geweitet. Auch Joach stand
sprachlos neben einem Holzstoß. »Gute Vorstellung, Elena!«
brach es schließlich aus ihm heraus, als der Beifall abebbte.
Zu Füßen ihres Bruders kauerte Ferndal, der si’lurische
Gestaltwandler in Wolfsgestalt. Sein schwarzes Fell
schimmerte rostrot und kupfern im grellen Sonnenschein. Er
musste gerade von seiner allmorgendlichen Jagd auf Hasen
und Feldmäuse zurückgekehrt sein. Auch er bellte seine
Zustimmung heraus und sandte ein Bild durch das Aufblitzen
seiner bernsteinfarbenen Augen: Ein Wolfsjunges balgt sich mit
den anderen Jungen seines Wurfes, um Anführer des Rudels zu
werden.
Elena bedankte sich für den Beifall, hielt aber das
Schwertheft weiterhin fest umklammert. Der Sirenengesang
der Magik schrillte weiter in ihren Ohren und übertönte die
anderen. »Noch einmal«, forderte Elena die Tante
angriffslustig heraus.
»Ich denke, das ist der richtige Moment, um aufzuhören«,
antwortete Mikela mit einem Lachen. »Wenn ich aus Port Raul
zurückkomme, werden wir mit schwierigeren Übungen
beginnen.«
Elena musste sich auf die Lippen beißen, um nicht um mehr
zu betteln. Die Magik hatte ihr Blut in Flammen gesetzt und
drängte sie nun weiterzukämpfen. Sie hätte es in dem Moment
mit einem ganzen Bataillon von Schwertkämpfern aufnehmen
können.
»Elena, du blutest ja!« rief Joach plötzlich. »Deine Hand.«
Elena blickte hinunter. Dicke rote Blutstropfen liefen aus der
Wunde an ihrem Daumen und über die zu Boden gerichtete
Klinge. Sie entzog die Hand dem Blick der anderen. »Es ist nur
ein Kratzer. Ich habe ihn nicht einmal bemerkt.«
Er’ril kam zu ihr. »Die Verletzungen, die man als geringfügig
abtut, sind oft die gefährlichsten. Lass mich einen Blick darauf
werfen.«
Nur zögernd übergab Elena das Schwert an die Tante, dann
streifte sie den schmutzigen Handschuh ab und entblößte
damit ihre eigentliche Waffe. Vor wilder Magik pulsierende,
rubinrote Wirbel liefen über die Haut ihrer Hand.
Er’ril hielt die Hand und untersuchte den kleinen Schnitt.
»Nur die Haut ist verletzt. Keine Muskeln. Lass uns
hineingehen, dort werde ich die Wunde säubern und
verbinden.«
Elena nickte und folgte dem Präriemann in die Küche. Still
auf dem Stuhl sitzend, ließ sie Er’rils Fürsorge über sich
ergehen. Er legte ein Stück Stoff, getränkt mit Süßholzsalbe,
auf die Wunde, und im selben Augenblick begann der
Daumen auch schon zu heilen: Der Fluss der Magik fügte die
Wunde bereits wieder zusammen.
Einen Herzschlag lang studierte Er’ril mit
zusammengekniffenen Augen den heilenden Schnitt, dann
legte er einen leichten Verband an. Die Gefährten waren bald
fertig mit der Überbringung ihrer Glückwünsche und
verließen das Haus, um ihren täglichen Arbeiten
nachzugehen, sodass Er’ril mit Elena allein in der Küche
zurückblieb.
»Mit dem Verband wirst du ein paar Tage keinen
Handschuh tragen können«, murmelte Er’ril. Er setzte sich auf
die Fersen, um Elena in die Augen zu sehen. »Gib mir den
anderen Handschuh.«
»Warum? Diese Hand ist nicht verletzt.«
»Den Handschuh.« Er streckte fordernd die Hand aus, und
seine Augen wirkten mit einem Mal sehr düster.
Langsam zog Elena den Lammfellhandschuh von der linken
Hand. Sie gab ihm den Handschuh, hielt jedoch die Hand vor
ihm versteckt.
»Zeig sie mir.«
»Was willst du denn…«
»Die Verletzung beginnt bereits zu heilen. Das passiert für
gewöhnlich nur, wenn Magik im Spiel ist.« Seine Stimme
klang eisenhart. »Nun zeig mir beide Hände.«
Sie mied seinen Blick, als sie schließlich zögernd die
Handflächen auf ihre Oberschenkel legte. Sie starrte die beiden
rubinrot verfärbten Hände an. Nun glichen sie sich nicht mehr
wie ein Ei dem anderen. Die rechte Hand die Schwerthand
war etwas weniger reich an pulsierender dunkelroter Farbe.
Die Magik, die sie während des Schwertkampfes ausgespielt
hatte, hatte das Grelle aus der rubinroten Farbe weichen
lassen. Durch die hellen Sonnenstrahlen, die durch das
Küchenfenster fielen, kam ihr Täuschungsversuch ans Licht.
Elena hatte gegen Mikela Magik eingesetzt, um die Fechtkunst
ihrer Lehrerin übertrumpfen zu können.
»Man nennt

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