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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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andauern würde, bis das Grau unsere Haare verfärbt.« Tränen standen Tol’chuks Mutter in den Augen. »Und Cassa Dar?« Jaston lächelte und küsste Mikela auf die Wange. »Manche Dinge kann man erst vollständig enthüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Cassa Dar ist in vielerlei Hinsicht genauso verwundet wie du.«
    Mikela erwiderte den Kuss. »Etwas in mir sagt mir, dass du einen Weg finden wirst, um ihre Wunden zu heilen.«
    Er lächelte ein wenig traurig und verneigte den Kopf. »Ich muss mich um die Wagen und Pferde kümmern.«
    Sie nickte und berührte seinen Arm ein letztes Mal, dann drehte er sich um und ging. Mikela starrte ihm einige Sekunden lang nach, dann wandte auch sie sich um. Dabei wäre sie beinahe mit Tol’chuk zusammengestoßen, der hinter ihr stand. Ihre Blicke trafen sich. Der Schmerz stand Mikela ins Gesicht geschrieben.
    Noch bevor einer der beiden ein Wort sagen konnte, kam Tyrus zu ihnen geeilt. Er schritt schnurstracks auf Mikela zu. »Irgendetwas stimmt hier nicht«, stellte er fest.
    »Was?« schnauzte sie ihn an und ließ damit ihren Schmerz und ihre Enttäuschung an ihm aus.
    Die Augen des Prinzen weiteten sich verwundert, aber er schien ihre Anspannung zu verstehen und sprach mit sanfterer Stimme weiter. »Es sind noch andere Gestaltwandler zugegen«, sagte er und nickte zu Ferndal und Mogwied hinüber. »Ihre Augen verraten sie.« Nun betrachtete er Tol’chuks Augen näher. »Und bei diesem großen Burschen hier bin ich mir auch nicht ganz sicher.«
    »Er ist mein Sohn. Ein Og’er Halbblut«, erklärte Mikela lustlos, das Feuer in ihr war ausgebrannt. »Was macht es, dass auch die anderen beiden Gestaltwandler sind?«
    »Sie müssen mit uns kommen«, erklärte Tyrus förmlich.
    »Warum?« Mittlerweile mussten ihre Worte auch die Ohren des Wolfes erreicht haben. Ferndal und Mogwied kamen näher.
    Tyrus wandte sich den beiden zu. »Die Prophezeiung meines Vaters kündigte noch zwei weitere Parteien an, die ebenfalls nach Burg Mryl kommen müssen. Ich dachte, wir würden sie auf der Reise nach Hause in den Westlichen Marken treffen und nicht hier bei euch.«
    »Wen?«
    »Als Erstes ein Gestaltwandler Brüderpaar Zwillinge, wenn ich mich recht erinnere.«
    Mogwieds verblüffter Gesichtsausdruck bestätigte, dass Tyrus’ Annahme stimmte. »Woher wisst Ihr…?«
    Der Prinz sah ihn an. »Zwillinge, erstarrt durch einen Fluch.«
    Mogwied trat näher an Tol’chuk heran. »Dies ist das erste Mal, dass ein Gestaltwandler in einer Prophezeiung erwähnt wird.« Der Gedanke schien Mogwied Angst einzujagen. Seinem Bruder Ferndal entfuhr ein tiefes Knurren. »W war in Eurer Prophezeiung auch von einer Heilung die Rede?« flüsterte Mogwied unsicher, die Hoffnung ließ seine Stimme rau klingen.
    »›Zwei werden erstarrt kommen; einer wird als Ganzer gehen.‹«
    Die Brüder sahen einander an. Hoffnung und Verdammnis vereinten sich in diesen Worten. Es schien, dass nur einer der Zwillinge die Rückgängigmachung des Fluches überleben würde. Ein kurzer stummer Austausch folgte nun zwischen den beiden Brüdern. Tol’chuk erhaschte einen schwachen Schimmer davon. Einer war besser als keiner.
    Inzwischen hatte sich die gesamte Truppe um sie versammelt.
    Mogwied berührte die Schulter seines Bruders. Ferndal drehte sich zur Seite und setzte sich auf die Hinterläufe, die Sache war also beschlossen. Mogwied erklärte es den anderen: »Wir werden mit Euch kommen.«
    Diese Entscheidung beunruhigte Mikela. »Wir können nicht alle mit Euch gehen, Tyrus. Die anderen werden gebraucht, sie müssen ihre Kraft für Elenas Verteidigung zur Verfügung stellen.«
    Tyrus zog skeptisch die Augenbrauen hoch. »Ein spindeldürrer Mann wie er und ein Hund? Wenn das Schicksal des Mädchens auf den Schultern dieser beiden ruht, dann ist die Kleine ohnehin längst verdammt.« Er wandte sich ab. »Außerdem haben sie ihre Entscheidung bereits getroffen.«
    Er ließ Mikela zurück, die enttäuscht und mit rotem Gesicht dastand.
    Tol’chuk hatte jedoch die Ruhe bewahrt. Er sprach zum Rücken der Fremden. »Tyrus hatte nämlich noch etwas ungesagt gelassen. Du hast zwei Parteien erwähnt. Die zwei Gestaltwandler und noch eine. Wen?«
    »Noch ein Gestaltwandler«, sagte Tyrus, ohne sich umzudrehen.
    Tol’chuks Herz machte einen Sprung. Er glaubte, der Prinz meinte ihn. Auch Mikela warf ihrem Sohn einen Blick zu, ein Funken Hoffnung erhellte ihre Miene. Aber der Og’er zuckte zurück. Er konnte unmöglich mit

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