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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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ihr gehen. Selbst in diesem Moment rief der Herzstein ihn hinaus zum Archipel. Diesem Schmerz in Herz und Knochen konnte er sich nicht widersetzen nicht einmal, um bei seiner Mutter zu bleiben.
    Aber die Entscheidung wurde ihm ohnehin abgenommen. Tyrus wirbelte herum, zog das Schwert mit einer geschmeidigen Bewegung aus der Scheide und richtete die Spitze Kral mitten auf die Brust. »Du, Mann aus den Bergen, bist der andere Gestaltwandler«, rief Tyrus.
    Alle Blicke richteten sich auf Kral. Er rang um Fassung. Obwohl im Dunkelfeuer geschmiedet, war er noch immer ein Mann des Felsens. So gelang es ihm, eine steinerne Miene aufzusetzen. »Du hast wohl zu tief ins Glas geschaut, Pirat«, rief er mit finsterem Blick. »Ich bin ebenso wenig ein Gestaltwandler wie du.«
    »Der Gebirgler spricht die Wahrheit«, erhob Mikela die Stimme. »Er hat kein Si’lura Blut in den Adern. Mein Sohn hingegen…«
    »Nein«, unterbrach Tyrus die Schwertkämpferin und verwarf die Worte der Frau mit einem Auflodern des Feuers in seinen Augen. »Das Blut zeigt nicht immer seine wahre Farbe. Ich bin Pirat und Prinz. Du bist eine Dro und auch wieder keine Dro.« Er wies auf Ferndal und Mogwied. »Sie sind Gestaltwandler, aber auch wieder nicht. Im wirklichen Leben sind nur wenige Menschen das, was sie zu sein scheinen. Wir alle tragen Masken.«
    »Ich nicht«, verkündete Kral dreist.
    »Bist du sicher?« fragte Tyrus mit einem abschätzigen Grinsen. »Dann sag mir, bist du ein Bergnomade… oder der Thronerbe des Amov Felsen?«
    Diese Worte trafen Kral wie ein Blitzschlag. Selbst unter seinem eigenen Volk gab es nur wenige, die noch wussten, dass dieser Clan, die Senta Sippe, einst das Königshaus stellte und dass sein Familie, die a’Darvun, Anspruch auf den verwaisten Thron hätte. Dieses Geheimnis bedeutete für seine Familie eine große Ehre und gleichzeitig abgrundtiefe Schande, denn es waren Krals Vorväter gewesen, die ihr Heimatland vor zehn Generationen an die Zwerge verloren und damit die Gebirgsstämme für immer auf die Nomadenpfade verbannt hatten. Selbst jetzt versetzte die Erinnerung daran Krals Blut noch in Wallung, und das Ungeheuer in ihm verlangte nach Rache.
    Tyrus musste seine Gedanken gelesen haben. »Schreit dein Herz nicht unverändert danach, dein Heimatland zurückzuerobern und das Feuer deines Clans wieder in den Wachtürmen der Zitadelle aufflackern zu lassen?«
    Krals Stimme wurde brüchig. »Fordere mich nicht heraus, kleiner Mann. Was ist es, worüber du so wetterst?«
    Tyrus senkte die Augenlider und rezitierte aus dem Gedächtnis. »›Mit den Zwillingen wird ein Berg von einem Mann kommen, der viele Gesichter trägt und seine Gestalt wechselt wie die Schneeverwehungen ihre im Sturm. Du wirst ihn an den harten Augen und an seinem Bart erkennen, der so schwarz wie sein Herz ist. Doch lass dich nicht täuschen. In ihm ist ein König verborgen, der eine gebrochene Krone auf dem Haupt tragen und auf dem Thron der Zitadelle sitzen wird.‹«
    Kral wagte kaum zu glauben, dass die Worte des Piraten auch nur einen Funken Wahrheit enthielten. Nachdem sein Volk von den Zwergenarmeen verjagt worden war, waren sie alle zu Nomaden geworden. Aber nicht weil ihnen das Wanderleben so gut gefallen hätte, sondern weil sie sich weigerten, den Glauben daran aufzugeben, eines Tages ihr Heimatland zurückzuerhalten. Würde er nun diese Hoffnung Wirklichkeit werden lassen können? Könnte er die jahrhundertelange Reise seines Volkes beenden und die Stämme nach Hause geleiten?
    Mikela erklärte, warum das nicht möglich war. »Er muss zu Elena zurück.«
    Als der Name der Hexe fiel, platzten Krals Träume von Thron und Krone wie eine Seifenblase. Er vermochte sich dem Willen seines Meisters nicht zu widersetzen.
    »Wenn der Mann aus den Bergen die Hexe Elena findet, wird er sie töten«, erklärte Tyrus.
    Niemand bewegte sich. Alle Augen waren auf Kral gerichtet. Den besorgten Blicken nach zu urteilen, erwarteten sie alle, dass Blut für die beleidigenden Worte vergossen würde. Sie hatten keine Ahnung, wie wahr doch Tyrus’ Worte waren; nicht einmal der Pirat selbst war sich dessen bewusst.
    Tyrus fuhr fort und verriet die Grenzen seines prophetischen Wissens. »Das heißt nicht unbedingt, dass Kral eure junge Freundin verraten und sie mit seiner Axt niedermetzeln wird, aber wenn er nicht mit uns kommt, ist ihr Tod sicher. Die Worte meines Vaters verheißen das klar und deutlich: ›Drei müssen mit dir gehen, oder die Hexe

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