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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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wiegen. Sie versuchten, sich zusammenzurotten, doch der Nachthimmel stand noch immer in Flammen, die von unten vom Schiff her genährt wurden. Es gab weit und breit keine sichere Zuflucht Der See war zu einer blutigen Falle geworden, und die Weite des Himmels wurde ihnen verwehrt vom schwarzen Drachen und den flammenden Speeren der Magik. Obwohl viele der Ungeheuer die Schlacht überlebt hatten wahrscheinlich wären es genug gewesen, um das Schiff heillos zu überschwemmen waren ihre Reihen doch arg gelichtet. Sie bekamen es in dem Chaos mit der Angst zu tun und flüchteten auf die umstehenden Bäume.
    Saag wan beobachtete, wie die zerfledderten Überlebenden der abscheulichen Armee von dannen flatterten, aber ihr war nicht nach Jubeln zumute. Sie fühlte sich wie benommen von all dem Blut. Ein Chor von Schreien erschütterte die Lüfte. Unter ihnen wütete die Schlacht unverändert. Saag wan lenkte ihr Reittier hinunter, um ihrem Volk zu helfen, die Ungeheuer zu töten, die im See gefangen waren. Die junge Mer’ai musste mit ansehen, wie sich unzählige Drachen qualvoll im Wasser wanden. Für die meisten kam die Hilfe durch Drachenblut zu spät. Mer’ai schwammen neben den sterbenden Tieren und bemühten sich, den Gefährten Trost zu spenden. Das Mondlicht konnte nun ungehindert herunterleuchten und ließ das Wasser wie geschmolzenes Eisen aussehen: Das blaue Meer war rot gefärbt vom Blut der Getöteten.
    Tränen stiegen Saag wan in die Augen, wurden jedoch rasch vom Flugwind getrocknet. »Oh, Süße Mutter«, stöhnte sie, als sie immer mehr tote Drachen auf dem See treiben sah, »so viele.«
    Tol’chuk hievte die um sich schlagende Gestalt über die Reling. Giftige Krallen wehrten sich noch gegen die verwickelten Seile, aber es war bereits zu spät. Das schreiende Untier stürzte in den See, und die mit Steinen beschwerten Netze zogen es unter die Wasseroberfläche.
    Der Og’er richtete sich auf, griff nach dem Zwergenhammer und starrte in das Gemetzel auf dem Schiff und am Himmel. Er wusste, dass die Skal’ten Horde durch ihren Hinterhalt angeschlagen war, aber ihm war auch klar, dass nun der schwerste Teil des Kampfes begann. Die Skal’ten würden noch einen letzten rasenden Anschlag auf das Boot verüben.
    Tol’chuk sah zu Flint hinüber. Der grauhaarige Bruder keuchte schwer und fiel fast um vor Erschöpfung. Auf dem Vordeck trieben die vier Zo’ol ein weiteres Skal’tum geschickt in die Enge und schließlich in die Falle ihres Netzes. Das Scheusal heulte laut auf, als es sich heillos in den heimtückischen Seilen verfangen hatte. Etwas weiter weg hielt Joach zwei der Dämonen mit seinem blitzschnell geschwungenen Stab in Schach. Merik stand neben Elena Wache und fegte die Ungeheuer mit heftigen Windstößen vom Deck, aber der Elv’e hatte ganz offensichtlich schon viel von seiner Kraft eingebüßt. Elena selbst schien völlig in den Kampf versunken zu sein, die Augen starr in den Himmel und auf ihre tobenden Magik Stränge gerichtet.
    Flint machte Tol’chuk auf sich aufmerksam, indem er das Ende eines Netzes hochhob. »Das ist das Letzte!« Im Gesicht des alten Mannes erkannte Tol’chuk, dass Flint die Lage genauso wie er selbst einschätzte. Obwohl der Kampf sich gewendet hatte, war er doch noch nicht vorbei.
    Es schien, als hätte jemand seine Gedanken gelesen, denn über ihm ertönten plötzlich wilde Schreie. Vier der geifernden Tiere landeten krachend auf dem Deck und trennten Tol’chuk und Flint voneinander.
    Zwei der Skal’ten grinsten Tol’chuk an, gelbliche Reißzähne blitzten hell auf. »Wir haben noch niemalsss Og’er Fleisch gekossstet«, zischte einer der beiden.
    Ein Schmerzensschrei ertönte von dort, wo Flint die anderen zwei Bestien mit seinem Netz zu bekämpfen suchte. Tol’chuk sah, wie Flint stolperte, sein linkes Hosenbein war zerrissen, und er blutete. Doch der Mann focht weiter. Er wollte die Kreaturen mit allen Mitteln von Elena fern halten, die auf dem Mitteldeck stand; aber verletzt, wie er war, würde er nicht mehr viel länger durchhalten können.
    Der Og’er hob den Hammer. Das mit Blitzen geschmiedete Eisen schimmerte wie vergossenes Blut im Mondlicht.
    Die Gegner ließen den Hammer nicht aus den Augen. »Du glaubssst alssso, du könntessst jene töten, denen ein Ssstab nichtsss anhaben kann?«
    Tol’chuk brüllte, sprang und schwang seine Waffe mit all der Kraft, die einem Og’er zur Verfügung stand. Noch bevor dem Skal’tum das Lächeln vergehen konnte,

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