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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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nahe war.
    Die Frau klagte weiter ihr Leid, die Augen vor Schmerz geweitet. »Auch als das Skal’tum schon lange ertrunken war, ließ Conch es nicht los. Er fürchtete, es könnte noch einmal angreifen. Selbst als das Blut in dicken Bächen aus seinen Wunden floss, wollte er mich nicht an sich heranlassen.« Die Stimme ihrer Mutter versagte, und sie schluchzte nur noch. »Erst als sein großes Herz zu schlagen aufhörte, ließ er diesen Satan los.« Sie sah Saag wan an. »Wa Warum hat er das getan? Ich hätte ihn vielleicht retten können. Wenn ich nur schneller gewesen wäre.«
    Saag wan lenkte Ragnar’k neben die schluchzende Frau. »Nein, Mutter, das hättest du nicht gekonnt. Conch liebte dich. Das weißt du. Er starb, weil er dich schützen wollte. Er konnte nicht anders.« Saag wan streckte einen Arm zu ihrer Mutter aus. »Komm, Mutter, wir müssen zum Schiff zurück.«
    »Nein, jemand anders soll gehen. Ich muss hier bleiben.« Sie schlang die Arme fester um den Hals des Jadedrachen.
    Es war bekannt, dass der Schmerz über den Verlust eines Leibgefährten einen Drachenreiter lähmte. Aber Saag wan konnte und wollte das nicht zulassen. Sie musste ihre Mutter von hier fortbringen. Ihre Mutter brauchte jetzt zuallererst einen Schluck Taubkrauttee und ein warmes Bett und die Liebe ihrer Tochter.
    Saag wan lenkte Ragnar’k tiefer ins Wasser. Als sie nahe genug waren, stieg sein großer schwarzer Flügel unter der älteren Mer’ai aus dem Wasser und hob die schlaffe Gestalt heraus. Sie wehrte sich dagegen, aber ihr Kummer hatte sie schwach wie ein Kleinkind gemacht. Der Drachenflügel ließ die Frau in Saag wans Umarmung gleiten.
    Saag wan legte die Arme fest um ihre Mutter. Sie zog sie an sich und wiegte die weinende Frau wie ein Kind. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie klein und leicht ihre Mutter doch war. Es kam ihr vor, als hätte der große Schmerz die Frau nicht nur gebrochen, sondern sie auch schrumpfen lassen.
    Saag wan drückte den Kopf ihrer Mutter gegen ihre Brust und schaukelte sie sanft. »Es tut mir Leid, Mutter«, flüsterte sie, während ihr Blick starr auf die Toten und Sterbenden im Wasser gerichtet war. »Es tut mir alles so unendlich Leid.«
    Sie lenkte Ragnar’k zu dem einsamen Schiff, das in einiger Entfernung mitten im Schlachtfeld trieb. Von dort stiegen weiterhin Flammenspeere in den Himmel. Saag wan runzelte besorgt die Stirn. Gegen was kämpften sie dort noch?
    Nun, da sie die Schlacht am Himmel gewonnen hatte, kämpfte Elena darum, die Flammen des Sturmfeuers zu ersticken. Auf dem Deck der Bleicher Hengst gingen die letzten Gefechte mit den übrig gebliebenen Skal’ten zu Ende, die zuvor krachend auf dem Schiff gelandet waren. Elena fühlte, dass ihre Macht und Magik in der Luft nicht mehr gebraucht wurde, aber hier unten.
    Während sie sich abmühte, die Magik zu lenken, wurde ihr mehr und mehr bewusst, dass sie allmählich die Kontrolle über ihre ungestümen Energien verlor. Als sie das Sturmfeuer zum ersten Mal entfesselt hatte, damals in den Sümpfen bei Landbruch, hatte sie nur einen Bruchteil ihrer heutigen Macht zur Verfügung gehabt. Die Magik war dort fast so schnell wieder erloschen, wie sie sie entfacht hatte. Aber nun, da sie fast ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht hatte, war ihre Magik so weit angewachsen, dass sie sie kaum mehr zu kontrollieren vermochte. Sie brauchte beide Hälften ihres Geistes das Licht der Frau und die Dunkelheit der Hexe , nur um die wütenden Energien nach oben lenken zu können.
    Elena spürte, dass auch dieses letzte, ohnehin schon dürftige Steuerungsvermögen bald verloren sein würde. Mit all ihrer Willensstärke kämpfte sie gegen das wilde Gebaren des Sturmfeuers an. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Handflächen langsam auseinander rutschten. Das Auseinanderdriften der Hände schwächte ihr Sturmfeuer nicht, sondern weitete im Gegenteil die Entfaltungsmöglichkeiten ihrer Magik noch mehr aus. Eine noch größere Macht aber würde sie niemals mehr zügeln können.
    Sie konzentrierte sich aufs Äußerste und beachtete die Schreie um sich herum nicht. Da brach einer der Schiffsmasten entzwei, erfasst von einem Magik Stoß. Er schlug nahe dem Heck auf und rollte über die Reling ins Meer, wobei er zwei Skal’ten mit sich in die Tiefe zog, die sich in den Seilen verfangen hatten.
    Tränen liefen über Elenas Wangen, nicht nur vor Anstrengung Sie hatte gesehen, wie einer der Zo’ol Matrosen mit den zwei Skal’ten über Bord

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