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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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sich mit feindseligem Blick an Rockenheim: »Vielleicht mag es nutzlos sein, aber ich werde in einem Kampf sterben, den ich mit jedem einzelnen Eisenspan und Magik Funken in meinem Blut kämpfen werde.«
    Aus der schwarzen Quelle drang ein belustigtes Zischen. »Ergib dich, Hexe, dann werde ich die anderen leben lassen.«
    Rockenheim sah, wie die bislang unerschütterliche junge Frau nun ins Wanken zu geraten schien.
    Die Stimme flüsterte eindringlich und versuchte nun ihrerseits, den Schild des Mädchens zu überwinden. »Niemand wird dich retten.«
    Aus der Gruppe der Umstehenden löste sich plötzlich eine andere Gestalt. Eine nackte Frau mit wilden Augen und verfilztem Haar bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Das grünhaarige Mädchen sprang auf die offenbar verrückt gewordene Frau zu. »Mutter! Nein!«
    Die Frau schüttelte das Mädchen ab und rannte mit hoch erhobenen Händen zu Rockenheim. »D Du hast Conch umgebracht, du Unmensch!«
    Rockenheim erstarrte. Das Bild dieser Frau, die völlig aufgelöst wirkte und von Weinkrämpfen geschüttelt wurde, brannte sich in sein Hirn ein und verdunkelte alles andere. Er rang nach Luft und presste die Hände an die Brust.
    Da brach etwas in seinem Innern entzwei.
    Als Antwort darauf erschallte ein wütendes Heulen aus seiner Brust. Aber Rockenheim schenkte dem keine Beachtung. Alte Erinnerungen überfluteten ihn, ertränkten ihn. Starke Gefühle loderten durch sein Innerstes und sprengten die schwarzen Ketten, die ihn fesselten. Ein schwarzer Stein von der Größe einer Faust glitt aus seiner offenen Brust und fiel polternd aufs Deck.
    Rockenheim stolperte ein paar Schritte vorwärts. Er hob den Kopf und stieß den Namen hervor, den er so lange Zeit in seinem Herzen gefangen gehalten hatte, den Namen der Frau, die aus der Tür gestürzt war. »Linora!«
    Jetzt, da er ihn laut aussprach, fühlte Rockenheim, dass seine Beine nachgaben. Er fiel auf die Knie.
    Sein Ausbruch berührte auch die Frau tief. Sie hielt inne und sank aufs Deck. Ihre Augen wanderten von Rockenheims verwundeter Brust zu seinem Gesicht. Eine plötzliche Erkenntnis durchbrach ihren Wahn. Sie richtete sich auf und bedeckte ihr Gesicht mit den Handflächen. »Nein! Das kann nicht sein!«
    Das schmächtige Mädchen drängte sich vor. »Mutter? Du kennst diese… Kreatur?«
    Linora krächzte nur noch, sie hatte ihre Stimme verloren. »Er ist dein Vater.«
    Saag wan taumelte ungläubig zurück und hob entsetzt die Arme. »Nein!« Kast fing das völlig aufgelöste Mer’ai Mädchen auf. Dankbar sank sie in seine Umarmung. »Wie kann das sein?« schrie sie. Lange Jahre hatte sie sich Bilder ihres Vaters im Kopf ausgemalt. Er war stets so groß wie Kast gewesen, hatte sogar noch breitere Schultern gehabt, aber nicht seine Narben. Sie hatte ihn sich immer mit einem Grinsen und lachenden Augen vorgestellt. Aber nicht… nicht so eine albtraumähnliche Kreatur, die man aus dem üblen Kerker des Herrn der Dunklen Mächte ausgegraben hatte.
    Der Golem hob flehentlich einen Arm. »Linora?«
    Bevor er jedoch irgendein weiteres Bitten oder Flehen ausstoßen konnte, erhob sich ein Kreischen aus dem Stein, der vor dem Mann lag. Der Lärm schmerzte in Saag wans Ohren und zerrte an den Segeln wie der Wind. Die Skal’ten, die sich überall auf dem Schiff niedergelassen hatten, schreckten auf und flatterten aufgeregt in den Nachthimmel. Bleiche, lederartige Flügel schwangen sich fort von den zwei Masten des Schiffes.
    Inmitten des Chaos trat Elena vor, die Augen auf die flüchtenden Kreaturen gerichtet. In ihrer Faust brannte das Kaltfeuer. Flint hielt die Hexe zurück und deutete auf den Boden. »Sieh!«
    Saag wans Blick folgte der Hand des alten Bruders. In der dunklen Lache lag der schwarze Stein, und es knisterte und krachte darin, silberne Striemen bildeten sich in der Schwärze, die den dünnen Adern glichen, welche sich durch den Stein zogen. Anscheinend handelte es sich bei der dunklen Pfütze um geschmolzenen Schwarzstein. Unter den Augen der Umstehenden zog sich diese Quelle der Dunkelheit in den Stein zurück, bis nur noch das Stück Schwarzstein übrig war. Niemand wagte es, sich auch nur einen Schritt zu nähern.
    Flint ergriff das Wort. »Da sein Heer sich davongemacht hat, ist auch der Herr der Dunklen Mächte geflohen.«
    Saag wan warf einen Blick über die Schulter und sah, dass Rockenheim und ihre Mutter als Einzige die Verwandlung des Steines nicht beobachtet hatten. Stattdessen waren die Augen des

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