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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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mir jede Nacht deinen Namen zu. Der Regen plätscherte wie dein Lachen auf das Wasser. Ich hätte die Küste verlassen sollen, aber mein Herz hielt mich zurück.«
    Er legte Linoras Hand in seinen Schoß, und seine Stimme wurde heiser. »Eines Tages ich stand auf einer hohen Klippe und starrte hinaus aufs Meer wurde der Schmerz zu groß. Ich konnte es nicht länger ertragen und versuchte, meiner Verbannung ein Ende zu setzen.« Tränen liefen über sein Gesicht, während er weiter in Linoras Augen schaute. »Ich sprang in die Tiefe.«
    »Du wolltest deinem Leben ein Ende bereiten?« fragte Saag wan entsetzt.
    Ihre Mutter umarmte Rockenheim schweigend, als er in heftiges Schluchzen ausbrach. Sie hielt ihn fest in den Armen und wiegte den weinenden Mann so lange, bis sein schluchzender Atem sich beruhigte.
    Rockenheim setzte seine Erzählung fort. »Aber… aber etwas Böses schwärte im Verborgenen an der Küste. Es spürte meine Verzweiflung und wurde davon angezogen. Ich verzichtete auf mein eigenes Leben und setzte mich seinem Einfluss aus. Es t tat mir schreckliche Dinge an, fürchterliche Dinge. Nur eine einzige Freundlichkeit erwies es mir: Es band die Erinnerungen an dich in Stein. Der Schmerz war danach endgültig vergangen, aber damit auch der Mensch, den du einst liebtest. Was ich danach getan habe…« Er löste sich aus Linoras Umarmung und sah sie an. »Conch… all die anderen… Kannst du mir jemals vergeben?«
    Linora schmolz förmlich dahin. »Ich kann dich nur lieben. Das Böse war schuld daran, nicht du.« Sie küsste ihn auf die Lippen und zog ihn erneut an sich. »Jetzt, da ich dich endlich gefunden habe, werde ich dich niemals wieder fortlassen.«
    Linoras Worte verursachten dem Mann jedoch nur noch mehr Kummer. »Das geht nicht, meine Liebe«, erklärte er. »Ich bin tot. Ich weiß es. Ich spüre es überall im Körper.« Er deutete auf den Stein, der auf den Deckplanken lag. »Nur die Magik in dem Schwarzstein hält mich noch hier.«
    »Dann werden wir auf das üble Ding gut aufpassen.«
    Rockenheim schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Der Stein ist es, der mich an das Böse bindet. Nur der Ansturm der alten Erinnerungen konnte seinen verfluchten Bann brechen, aber solange der Stein existiert, können sie mich jederzeit zurückholen und mich erneut versklaven. Er muss zerstört werden. Nur so kann ich meine Freiheit erlangen.«
    »Nein! Das werde ich nicht zulassen!«
    Rockenheim lächelte traurig. Er berührte ihre Wange. »Willst du mich am Leben erhalten, ganz gleich, was es kostet, so wie du es schon einmal tatest?«
    Saag wan sah, wie ihre Mutter erneut in sich zusammenfiel. Sie ging zu ihr und nahm sie in die Arme. Linora zitterte am ganzen Leib. »Schschhhh, Mutter, du weißt, dass es keine andere Möglichkeit gibt.« Die Entscheidung fiel Saag wan jedoch nicht weiter schwer. Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass dieser Mann ihr Vater sein sollte. Kast hatte Recht. Für sie würde er immer ein Fremder bleiben. Saag wan hob den Blick zu dem Mann »Wie können wir den Stein vernichten?«
    Seine Stimme klang hoffnungslos. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber ich!« Elenas harte Stimme ließ alle herumfahren. Saag wan sah den Hass in den Augen der jungen Frau brennen. Genau wie bei Saag wan hatten Rockenheims Offenbarungen nicht dazu beigetragen, das Herz der Hexe umzustimmen. Elena sah in ihm ausschließlich den Mörder ihrer Familie. Die Hexe hegte keine Bedenken, die Verbindungen des Mannes zu dieser Welt zu kappen. Elena nickte zu Tol’chuk, der die mit Runen verzierte Waffe trug. »Der Try’sil vermag Schwarzstein zu zerschmettern.«
    Rockenheim richtete sich langsam auf. Mit hoffnungsvollem Blick wandte er sich der Hexe zu. »Ich weiß, dass es keine Möglichkeit gibt, dein Wohlwollen zurückzuerlangen. Aber ich bitte dich: Wenn es in deiner Macht steht, befreie mich.«
    Saag wan sah, wie Elena zögerte. War der Hass der Hexe so groß, dass sie ihm diese letzte Bitte um den Tod abschlagen würde?
    Flint, der neben ihr stand, ergriff das Wort. »Wir müssen uns beeilen. Die Skal’ten sind nur geflüchtet, weil der Herr der Dunklen Mächte nicht mehr gegenwärtig war. Aber oben am Himmel sammeln sie sich bereits wieder. Ich glaube, sie beabsichtigen, noch einmal zuzuschlagen.«
    Rockenheim blickte Elena inständig hoffend an, seine Augen flehten. »Tu es… Und wenn ich kann, werde ich einen Weg finden, dir hier zu helfen.«
    »Welchen? Willst du uns noch einmal verraten?« fragte

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