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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Blicke aus.
    »Noch mehr Skal’ten«, murmelte Kast. Er nickte zu Scheschon hinunter. »Pinorrs Enkelin hat von ihm die Fähigkeiten der Rajor Maga geerbt. Sie spürt die Magik und kann im Meer lesen wie ihr Großvater.« Kast beugte sich näher zu Scheschon hinunter. »Siehst du noch andere Ungeheuer auf der Insel?«
    Scheschon verzog das Gesicht, als hätte sie etwas Saures gegessen. »Ich mag die Insel nicht. Dort stinkt es nach faulem Fisch.«
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Schwimmhäuten zwischen ihren Händen zu.
    Pinorr tätschelte ihren Kopf. »Sie versteht nicht, was sie sieht.«
    »Aber zumindest sieht sie etwas.« Kast blickte Pinorr viel sagend an.
    »Die Rajor Maga ist eine launische Gabe, Blutreiter.«
    Noch bevor der Schamane sich umdrehen und gehen konnte, hielt Kast ihn mit einer Berührung an der Schulter auf. »Gibt es etwas, was du uns noch nicht gesagt hast, Pinorr? Seit der Nacht des Unwetters bist du so still und verschlossen. Siehst du irgendetwas, was du nicht aussprechen magst? Weißt du, was heute auf uns zukommen wird?«
    Pinorr schüttelte Kasts Hand ab und hob Scheschon vom Boden auf. »Wie ich dir schon gesagt habe, das Meer ist dunkel.«
    »Aber warum?«
    Pinorr wandte sich von Kast ab. »Es gibt Antworten, die lässt man besser unausgesprochen.« Mit diesen Worten schritt der alte Schamane davon. Kast sah ihm hinterher und wusste, dass mehr als nur das Gewicht der Enkelin den Rücken des alten Mannes beugte.
    Elena stand an der Reling. »Diese Schatten da am Horizont, sind das Gewitterwolken?«
    Kast fuhr herum und blickte aufs Meer und zum Himmel. »Nein. Das sind keine Wolken.«
    »Was dann?«
    »Inseln. Wir haben das südliche Ende des Archipels erreicht.«
    Elena blickte neben sich, als Flint zu ihr trat. Auch seine Augen waren auf den Horizont gerichtet. »Wir sollten auf unser eigenes Schiff zurückkehren, Elena. Es wird Zeit, dass wir uns auf unsere Abreise vorbereiten.«
    »Wie lange wird es noch dauern, bis wir A’loatal sehen?« fragte sie.
    Flint deutete auf einen der dunklen Schatten im Nordosten. »Wir sind schon da.«
    Von der Reling der Bleicher Hengst blickte Elena durch ein Fernrohr auf die Insel. Ihr Wollschal vermochte die kalte Brise nicht abzuhalten, und sie fror. Nach Ablauf von fast vier Jahreszeiten war ihr Ziel nun endlich in Sicht: A’loatal. Elena betrachtete die Insel, und sie fühlte keinerlei Freude, nur eine kalte Furcht erfüllte ihre Magengegend. Wie konnte ein derart gefahrvoller Ort der Dunkelheit in der Mittagssonne so hell strahlen?
    Mit ihren drei Gipfeln war die Insel in etwa wie ein Hufeisen geformt. Die zwei Arme schienen sich ihr entgegenzustrecken und sie willkommen zu heißen. Durch das Fernrohr erspähte Elena auch die Stadt selbst, ein Gewirr aus großen und kleinen Türmen, das sich von der Küste bis zu den Hängen des mittleren Gipfels erstreckte. Auf dieser mittleren Erhebung stand eine majestätische Festung, so wie eine Krone auf dem Kopf eines Königs saß. Elena betrachtete die Türme der Burg und wusste genau, dass irgendwo hinter diesen Mauern das Buch des Blutes und das Schicksal Alaseas verborgen lagen.
    Doch während Elena ihren Blick über die Zinnen und zerbrochenen Türme schweifen ließ, weilten ihre Gedanken bei einer anderen Kostbarkeit, die sich ebenfalls hinter den brüchigen Mauern verbarg: Er’ril. Wenn Rockenheim die Wahrheit gesprochen hatte, dann saß der Präriemann als Gefangener in dem Verließ unter der Burg, und bei Einbruch der Dunkelheit, wenn der volle Mond aufging, würde er geopfert werden für den Versuch, das Buch zu zerstören.
    Elena ließ das Fernrohr sinken. Das würde sie nicht zulassen.
    Die mächtigen Schiffe der De’rendi ließen die Bleicher Hengst winzig erscheinen. Die Flotte bedeckte mit ihren Segeln und Bugen aus Drachenköpfen das Meer fast vollständig. Jetzt, da die Sonne senkrecht vom Himmel leuchtete, waren die Inseln um sie herum nicht länger nur neblige Schatten, sondern hatten sich zu schroffen, roten Klippen und hohen grünen Bergen entwickelt.
    »Darf ich auch einmal durchschauen?« fragte Joach und griff nach dem Fernrohr.
    Geistesabwesend übergab Elena es ihm. All ihre Gefährten hatten sich mittlerweile auf dem Deck versammelt. Die Flotte segelte auf die Inseln zu, und die Bleicher Hengst würde sich bald von ihr verabschieden. Das letzte Schiff der Blutreiter sollte sie überholen, und wenn die Flotte die Insel Raibssattel umrundete, würde die Bleicher

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