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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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und ich werden den Angriff von der Luft aus koordinieren!« Mit diesen Worten nahm Saag wan den Drachen herum. »Ihr müsst fort!«
    »Wir sind schon weg! Passt auf euch auf! Und haltet bei Sonnenuntergang Ausschau nach einem Signalfeuer auf einem der Türme!« rief Flint hinter ihr her. »Wenn wir das Buch bekommen, muss uns jemand von der Insel retten!«
    Saag wan hob einen Arm zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. »Das wissen wir! Alle Augen werden nach euch Ausschau halten!« Bei diesen Worten nahm der Drache die Flügel aus dem Wasser, und Reiterin und Drache erhoben sich in die Lüfte. Ragnar’k schrie aus vollem Hals und gewann stetig an Höhe, während das Meerwasser noch einige Zeit von seinen glänzenden Schuppen tropfte. Er flog einen Bogen über dem Schiff und streifte dabei fast die Masten. Der Wind, den der Drache erzeugte, wehte den Gefährten entgegen, und mit einem Aufblitzen der Sonne auf seinen glatten Schuppen stieg das Tier endgültig in den Himmel.
    Flint gab Elena das Fernrohr zurück. »Wir dürfen uns nicht in diesen Kampf verwickeln lassen.« Flint winkte Tol’chuk an seine Seite und ging mit ihm zum Ruder.
    Elena hob das Fernrohr noch einmal ans Auge, denn sie konnte den Blick nicht abwenden. Sie verfolgte gerade den Flug des Drachen am blauen Himmel, als von den Schiffen der Blutreiter die Kriegshörner ihre Signale schmetterten. Das Wasser vor ihnen schäumte vor kreuzenden Kielen. Über der Stadt verschmutzte der Rauch der brennenden Schiffe den klaren Himmel, und helle Tentakel stiegen aus den Tiefen, um nach den Relingen und Seeleuten der sinkenden Schiffe zu greifen.
    Drachen stiegen aus den Wellen, um die gierigen Ungeheuer an ihrem Tun zu hindern. Einige der Seedrachen kletterten sogar an Bord der Schiffe, um ihre Brüder zu beschützen, während die Reiter Feind und Tentakel mit Schwertern bekämpften. Zum ersten Mal seit Urzeiten waren Mer’ai und De’rendi im Kampf vereint.
    Nahe der Insel schoss plötzlich ein Leviathan aus dem Wasser. Aus zahllosen Öffnungen am Bauch des Riesen drängten Mer’ai Krieger heraus. Mit Dolchen und Schwertern bewaffnet, beteiligten sie sich an dem Kampf am Rande der Stadt. Sie kletterten auf die Türme, um die feindlichen Soldaten darin anzugreifen, und stürzten, auf Speeren aufgespießt, zurück ins Meer, doch der Strom der Mer’ai schien nicht aufzuhören.
    Elena schlug sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund. Tränen ließen das Bild vor ihren Augen verschwimmen. Überall, wohin sie auch blickte, starben Menschen und Drachen. Es schien, als wären die Mer’ai und De’rendi eine scharfe Brandung, die sich selbst an zerklüfteten Felsen zugrunde richtete.
    Plötzlich wurde Elena das Fernrohr entrissen. Sie wehrte sich nicht dagegen; sie hatte genug gesehen. Ohne die Hilfe der Linsen schien der Kampf weit weg zu sein, fast wie ein schlechter Traum. Aber der Wind trug andere Kunde übers Wasser: Schreie, Horngeschmetter, das Brüllen verwundeter Drachen dies alles erinnerte Elena an die Wirklichkeit des Kampfes.
    Joach griff nach Elenas Arm und zog sie fort. Das Fernrohr übergab er einem Zo’ol. »Xin, nimm das. Beobachte den Kampf, und halte uns auf dem Laufenden.«
    »So viel Tod und Verderben«, murmelte Elena. »Und alles nur wegen des verfluchten Buches.«
    Joach versuchte, seine Schwester zu besänftigen. »Nicht nur wegen des Buches, Elena. Sie sterben auch für die Freiheit und nicht nur für ihre eigene, sondern auch für die ihrer Söhne und Töchter. Sie vergießen ihr Blut für einen Sonnenaufgang, den nur du ihnen bescheren kannst.«
    Elena sah ihren Bruder an. »Aber ab wann ist der Preis dafür zu hoch selbst für die Freiheit zu hoch?«
    »Das hast du nicht zu beurteilen, Elena. Diese Grenze muss jeder Mensch in seinem eigenen Herzen festlegen.«
    Elena warf einen Blick auf die Schlacht, die um die Insel herum wütete, und befragte ihr Herz. Welchen Preis war sie für die Freiheit eines anderen zu zahlen bereit? Sie dachte an die harten Gesichtszüge und grauen Augen Er’rils und wusste die Antwort.
    Sie wandte dem Tod auf den Wellen den Rücken zu.
    Die Freiheit war manchmal jeden Preis wert.
    Merik öffnete die Tür zu seiner Kabine. Der Vogel auf der Stange neben seinem Bett plusterte sich auf. Das Gefieder des Sonnenfalken leuchtete schneeweiß. Schwarze, unbewegte Augen studierten den Elv’en, als dieser den Raum betrat. Der Vogel gab jedoch keinen Laut von sich. Er kannte Merik. Der Falke hatte während der

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