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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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dann?
    Wiederbelebt durch den Duft, entfernte sich Greschym von der Mauer und begann die Spur zu verfolgen. Indem er an jeder Ecke stehen blieb und schnüffelte, versuchte der alte Magiker, die Quelle der Magik ausfindig zu machen. Als der Duft immer deutlicher und schwerer wurde, fingen seine Beine sogar an zu laufen. Seine ohnehin schwache Sicht verschwamm vor Hunger, aber er lief weiter, angezogen von dem Geruch. Die Nase übernahm die Rolle der Augen und führte ihn.
    Schließlich gelangte er in eine schmale Straße auf der höchsten Ebene der Stadt. Die Luft war noch immer vom Rauch aus der Burg verpestet, doch dieser vermochte den Magik Geruch nicht zu überdecken. Die Quelle der Magik musste sich direkt hinter der nächsten Ecke befinden. Greschym ließ Vorsicht walten und wurde langsamer. Mithilfe der Macht, die er vor sich fühlte, würde er dieser verwüsteten Insel entkommen können.
    Greschym tastete sich vorsichtig am Sockel einer riesigen Statue entlang. An der Ecke angekommen, schloss er die Augen und sammelte sich. Sein Atem ging röchelnd.
    Zuerst musste er wissen, womit er es zu tun hatte. Er beugte sich vor, streckte seinen alten Rücken und spähte um die Ecke. Was er jedoch in der Gasse erblickte, hätte ihn fast aus dem Versteck fallen lassen. Es gelang ihm gerade noch, sich hinter die Ecke zurückzuziehen und die Hand auf den Mund zu pressen, um einen Schrei der Überraschung und Entzückung zu unterdrücken.
    Es war der Junge! Sein Junge! Der Bruder der Hexe! Greschym konnte sein Glück kaum fassen. Vielleicht waren ihm die Götter doch noch wohlwollend gesinnt.
    Das Bild, das er hinter der Ecke hatte sehen dürfen, brannte sich in seinen Verstand. Der Bursche stand mitten auf der Straße und starrte gedankenverloren auf den benachbarten Turm. Aber das war nicht alles, was Greschym erspäht hatte. In der Hand des Jungen befand sich ein Stab. Greschym würde dieses Stück Holz überall auf der Welt sofort wieder erkennen. Es war sein eigener Stab! Er hatte ihn schon für immer verloren geglaubt. Der Junge musste ihn irgendwo gefunden haben.
    Greschym schloss die Augen und sog den schweren Geruch der Magik aus dem Stab ein. Er leckte sich die Lippen. Bald würde er ihn wieder in Händen halten. Er würde alles wiederbekommen. Seinen Stab, den Jungen und seine Magik! Aber zuerst brauchte er einen Plan.
    In Greschyms Kopf spielten sich verschiedene Szenarien ab. Er konnte dem Jungen den Stab nicht einfach entreißen. Ganz offensichtlich war das Holz bereits an den Burschen gebunden. Greschym hatte die Dunkelfeuerflammen gesehen, die über das Holz tanzten. Grimmig ballte er die Hand zur Faust. Er hatte den Stab aufgegeben, und um ihn nun wiederzuerlangen, musste er freiwillig herausgegeben werden. Aber wie? Wie konnte er den Jungen dazu bringen, auf den Stab zu verzichten?
    Der Dunkelmagiker schickte seine Gedanken suchend um die Ecke und grinste, als er entdeckte, dass die alten Fäden seines Banngewebes noch im Verstand des Jungen vorhanden waren, zwar in Fetzen, aber doch vorhanden. Der Junge hatte sie nicht entfernen lassen wie auch. Es gab keine Magiker mehr, die dazu in der Lage waren. Es wäre ein Leichtes, diese alten Fäden neu zu knüpfen, den Jungen abermals in seinem Schädel einzusperren und ihn zum Sklaven zu machen. Doch auch das würde nicht viel helfen. Den Stab auf diese Weise zu erlangen wäre dasselbe, wie ihn dem Jungen aus der Hand zu reißen. Der Stab musste aus freien Stücken herausgegeben werden, sonst ging die Magik verloren, und er wäre nichts weiter als ein gewöhnlicher Stock.
    Greschyms Gedanken kreisten ausschließlich um dieses Problem. Er musste sich beeilen, damit nicht noch mehr Gefährten der Hexe auftauchten. Aber wie konnte er den Jungen dazu bringen, ihm zu vertrauen? Dann wie ein Licht in dunkelster Nacht fiel ihm die Lösung ein. Er durfte den Jungen nicht versklaven und zu etwas zwingen, aber er konnte die Magik Fragmente nutzen, die im Gehirn des Burschen noch vorhanden waren.
    Greschym wusste genau, was er zu tun hatte. Es bedurfte nur eines Hauches Magik, um diese vertrauten Fäden zu erreichen und an ihnen zu ziehen. Wahrscheinlich konnte er den Jungen nicht dazu bringen, wie eine Marionette für ihn zu tanzen, aber er konnte ihn hinreichend in seine Gewalt bringen, um sein Herz zu bewegen.
    Mit dem letzten Rest seiner Macht griff Greschym nach dem Jungen. In seinem ohnehin schon geschwächten Zustand setzte ihm dies jedoch so zu, als hätte er einen

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