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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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diejenige sein, die mit dem Buch verbunden ist. Die Magik des Buches wird dann Elena heilen und schützen.«
    Joach nickte, aber seine Augen füllten sich mit Zweifel und Furcht. Er hob die Faust hoch. »Und der Geist des Jungen ist in dieser Eisenfaust gefangen?«
    »Nicht gefangen. Gespeichert. De’nal hat seinen Geist freiwillig gegeben.«
    Joach studierte den Schlüssel. »Was soll ich damit tun?«
    »Leg die Eisenfaust einfach auf das Buch. Wenn der Bann das Buch entzündet, wird es eine weiße Stichflamme geben, und das Buch wird aufgeschlagen. Wir beide müssen dann Elenas Arme nehmen und ihre Hände führen, sodass sie das Buch schließen und den Bann vollenden kann. Keiner von uns darf das Buch jedoch berühren.«
    Joach hielt seine zitternde Hand über den ausgestreckten Körper seiner Schwester und legte die kleine Eisenfaust auf den Deckel des Buches. Sie drohte herunterzufallen, bis Joach nach einigen Versuchen die richtige Stellung gefunden hatte. Als er damit fertig war, lehnte er sich zurück. »Und jetzt?«
    »Wir warten.«
    Und das taten sie. Das langsame Verstreichen der Zeit wurde zur Qual. Sie konnten nur warten und zusehen, wie Elenas Atem immer schwächer wurde. Er’ril bemerkte, dass Joach die Hände seiner Schwester beobachtete. Beide Hände waren nun so blass wie ihre Arme. Keiner der beiden Männer sprach darüber.
    Während sie warteten, stieg der runde, helle Mond weiter hinauf in den Himmel.
    Als er die Brüstung des Turmes erreicht hatte und sein Licht auf das Buch warf, begann sich die Faust langsam zu öffnen wie eine Mitternachtsblume, die sich im Schein des Mondes zu baden gedenkt.
    Joach schaute zu Er’ril und hielt den Atem an. Er’ril tat dasselbe. Er hatte Angst zu zerstören, was gerade im Werden war.
    Bald hatte sich die Faust vollständig geöffnet und lag mit der Handfläche nach unten auf der goldenen Rose. Er’ril erinnerte sich daran, wie die drei Magiker einst ihre Handflächen auf das Buch gelegt hatten, genauso wie es jetzt die Eisenhand tat. Er’ril glaubte sogar ein Gemurmel in weiter Ferne zu hören. Es war nicht nur eine Stimme, es waren drei.
    Wind kam über dem Turm auf. Das Buch begann leicht zu zittern.
    Er’ril beobachtete regungslos, wie sich die kleine Faust langsam auflöste und in das Buch sickerte. Währendessen frischte der Wind auf, und das Zittern des Buches wurde stärker. Das Gemurmel wurde lauter. Er’rils und Joachs Blicke trafen sich über Elenas Körper. Der Präriemann wollte wissen, ob der Junge bereit war, und Joach schien seine Gedanken lesen zu können, denn er nickte kaum merklich mit dem Kopf. Beide wagten es kaum, sich zu bewegen.
    Bald war der Schlüssel nur noch ein unbestimmter Umriss; dann verschwand er vollständig. Es blieb nichts mehr übrig, was auf die Eisenfaust hingedeutet hätte. De’nal war dem Bund beigetreten.
    Als dies vollbracht war, beruhigte sich das Buch auf Elenas Brust, und der Wind flaute ab. Er’ril runzelte die Stirn. War das alles gewesen? Er wartete noch eine Weile, aber nichts geschah.
    Joach stieß schließlich den angehaltenen Atem mit einem bekümmerten Seufzer aus.
    Dann erhob sich plötzlich das Buch von Elenas Brust und schwebte wie ein geheimnisvolles Symbol eine Handspanne über ihrer versengten Haut.
    Joach stolperte zurück und fiel auf sein Hinterteil. »Süße Mutter!« rief er überrascht.
    Das Buch öffnete sich und enthüllte seine leeren Seiten. Dann schoss ein greller Lichtstrahl aus dem weißen Pergament in den Nachthimmel. Er’ril musste den Blick von dem blendenden Strahl abwenden. Er war sicher, dass der Blitz bis zum Mond hinaufschießen würde. Unter seinen Knien bebte der Turm.
    »Er’ril?« Aus der Stimme des Jungen sprach die nackte Angst.
    »Es ist so weit, Joach!« sagte Er’ril streng. »Nimm die Hand deiner Schwester, und leg sie auf das Buch!« Er’ril führte es mit Elenas rechter Hand vor, und Joach ahmte die Bewegung mit ihrer linken Hand nach.
    Sie legten Elenas Hände mit den Handflächen nach oben unter das Buch.
    »Auf mein Zeichen nehmen wir ihre Hände und schließen das Buch. Danach tritt zurück.« Er’ril rief sich in Erinnerung, wie er die entsprechende Handlung das erste Mal vorgenommen hatte. Die Prozedur hatte ihn quer durch die Kammer des Gasthauses geschleudert.
    Er’ril zählte, und auf Drei schlugen sie das Buch mit Elenas Händen zu. Dann rollten sie sich blitzschnell zur Seite. Glücklicherweise taten sie das, denn die Explosion, die darauf

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